Kapitel 10

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Harry POV

Lou hatte sich zum Glück schnell beruhigt, während meine Gedanken wieder Achterbahn fuhren. Verfahren, ja, wir hatten uns aktuell verfahren auf einer eigentlich schnurgeraden Autobahn.

Ich seufzte, rappelte mich aus dem Bett auf und sah auf meinen Mann, der den Kopf tief in den Kissen vergraben hatte und noch tief und fest schlief.

"Warum nur immer wieder?", murmelte ich mir selbst zu, ging ins Bad und nahm erst eine heiße Dusche,  bevor ich mich anschließend eiskalt abbrauste, damit meine Lebensgeister langsam wieder erweckt wurden.

Nachdem ich angezogen war, Lou noch immer schlief schlich ich mich nach unten. Die anderen Beiden schienen bereits in der Küche zu rumoren und als ich Jakob intensiv den Tisch wischen sah und Luca mit einem Lappen über den Boden drumherum robbte, runzelte ich die Stirn.

"Frag nicht Sunny.", kam es von Jakob, der mich als erster entdeckte und grinste.

"Ok.", gab ich nur zurück, nickte, sah wie Luca in sich rein zu grinsen schien. Scheinbar hatte hier gestern noch etwas stattgefunden...

Ich schluckte, spürte einen Stich. Wir hatten Streit, ernsthaften Streit und die Beiden hatten nichts besseres zu tun, als die Zeit zum Sex ohne uns zu nutzen?

Ich merkte wie ich den Kopf schüttelte, ohne weiteren Gruß zur Kaffeemaschine ging und eine Tasse unterstellte.

"Bei euch alles wieder in Ordnung? Jakob sagte, als er runterging habt ihr euch vertragen gehabt, mehr oder weniger?", der Blonde sah mich an, stellte sich neben mich und drückte kurz einen Kuss auf die Wange.

Ich brummte nur. "Na ja. Ja, grundsätzlich sind wir uns einig, dass wir uns lieben und das schon irgendwie hinbekommen. Nur wie weiß ich derzeit nicht."

Jakob, der den Lappen gerade in den Behälter für Küchenwäsche warf, sah mich prüfend an.

"Was genau heißt das nun?", seine Frage war fordernd, so nach dem Motto, ernsthaft, das hättet ihr aber eigentlich hinbekommen müssen. Meine ohnehin sehr unschöne Laune wuchs gerade von Sekunde zu Sekunde und so zuckte ich nur mit den Schultern.

"Kann euch doch erstmal egal sein. Ihr macht ja eh weiter wie sonst auch.", ich zuckte mit den Schultern und wusste, dass ich den Älteren damit provozierte, aber ich konnte gerade nicht auf seine "Man kann doch alles regeln wenn man nur vernünftig redet" Nummer.

"Was meinst du denn damit?", Luca sah mich geschockt an, legte einen Arm auf meine Hand, die gerade den Kaffee zum Mund führen wollte.

"Genau das was ich gesagt habe. Scheinbar hattet ihr gestern Abend hier Spaß, während wir um unsere Ehe kämpfen.", zischte ich und er lief einen Schritt rückwärts, sah hilfesuchend zu Jakob.

"Ja, das hatten wir, Harry. Und ja, ihr habt diese Probleme und nein, sie gehen uns nicht am Allerwertesten vorbei. Nachdem ich aber dabei war, wie ihr euch in den Armen gelegen habt, war ich davon ausgegangen, dass das Schlimmste überstanden ist. Schließlich hattet ihr schon viele Krisen und da Luca frech zu Blake gewesen ist, wollte ich ihn gleich bestrafen."

XXX

Leider war Jakob mir an der Stelle argumentativ überlegen gewesen und ich war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Grundsätzlich hatte er ja Recht und was brachte es uns als Paar, wenn die beiden sich nun komplett zurückhielten und keusch lebten. Gar nichts, tatsächlich.

"Das ist auch ein Thema, was wir nachher noch besprechen müssen. Du sagtest gestern, dass für dich spielen weder hier noch im Club in Frage kommt mit Lou. Das müssen wir definieren, denn Luca und ich möchten definitiv nicht auf unser Hobby verzichten."

Total Eclipse of the heart 7. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt