✿︎Du läufst durch ein großes altes Haus. Deine Hand streicht langsam die Holzregale entlang und bei jedem Schritt, den du in den dicken Teppich setzt, wirbelt sachte Staub auf, die Flöckchen glitzern in dem Sonnenstrahl, der durch das schmutzige Fen...
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Ich sitze unter meinem Fenster, eingewickelt in eine Decke. Ganz dunkel ist es, ganz still.
Langsam lehne ich mich nach vorne, betrachte durch das Glas die grenzenlose Schwärze über mir.
Die Nacht da draußen, der Himmel, scheint nach mir zu rufen. Mit einer flüsternden Stimme, die man zwar nicht hört, doch im Herzen umso deutlicher wahrnimmt. So als spiele die Nacht eine einzigartige Melodie, die nur von jenen wahrgenommen wird, die genau hinhorchen.
Ich lege meine Hand auf den kühlen Griff des Fensters und öffne es, sodass die kalte Nachtluft über mein Gesicht streicht.
Es duftet nach Feuer, nach verbranntem Holz, und nach Freiheit.
Zwischen den schmalen Häuserfluchten, die den Innenhof umrahmen, scheint der nachtschwarze Himmel hervor. Übersäht ist er von kleinen Lichtpunkten, die, je länger man hinschaut, immer mehr werden zu scheinen und einem jedes Mal aufs Neue die Unendlichkeit des Firmaments deutlich machen.
Mal sind sie heller, mal schwacher, mal zieht ein blinkendes Flugzeug seine Bahn durch das Dunkel; mal verdecken helle Wolken, die der Herbstwind über den Himmel treibt wie Spielzeuge, die Sterne.
Mein Herz öffnet sich und ich ziehe die kalte Luft, die in der Nase brennt, tief in meine Lungen. Ich bin in der Nacht, doch die Nacht scheint auch in mir zu sein und mich mit Glück zu erfüllen.
Das hier ist meine Zeit, das weiß ich. Hier gehöre ich hin.
Als ich die Augen schließe, sensibilisieren sich meine Ohren und die vermeintliche Stille besteht auf einmal aus vielen Geräuschen.
Das Vorbeirauschen der Autos jenseits der Hinterhofwelt. Ein plärrender Fernseher, ein schreiendes Kind. Lachen, vermischt mit Partymusik.
Die Sterne leuchten heller denn je, sie singen ein strahlendes Lied und schicken mir Gänsehautschauer über den Rücken.
Feierlich ist dieser Augenblick, erfüllt mit Sternenliedern, Feuergeruch, Himmelschwärze und Nachtwind.
Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und für einen Moment ist alles gut.
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