Kapitel 10

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Von einem Alptraum wache ich auf. Mit meinen Händen suche ich nach Till. Er ist nicht neben mir. Ich bin auch nicht mehr auf dem Sofa. Nein, ich liege in einem Bett. Mit der Zeit realisiere ich auch wessen Bett es ist. Nämlich Tills. Ich stehe auf und schaue nach den anderen. Sie sind schon alle auf. Ist ja eigentlich klar, wegen der Probe. ,,Warum habt ihr mich nicht geweckt?" Frage ich anstatt einem Guten morgen. ,,Till sagte wir sollen dich weiterschlafen lassen." Apropo Till. ,,wo ist er?"
"Er bekam einen Anruf und ist raus gegangen."
Ich nicke bloß.
,,Wir haben euch dort schlafen sehen." Richard reicht mir sein Handy. Ich muss lächeln. ,,Ihr habt uns fotografiert?"
Dazu sagen sie nichts.
,,Till hat dich ins Bett getragen, du hast nichts gemerkt, bist nicht aufgewacht. Wie lange wart ihr gestern noch wach?"
,,Ich weiß es nicht so genau. Ich habe ihm meine Sorgen anvertraut. Wir haben geredet und jetzt ist alles geklärt. Auch er hatte wohl welche."
Richard zeigt mir einen Daumen hoch. ,,Möchtest du Kaffee?" Hält mir Paul schon eine Tasse vors gesicht. ,,Ja, unbedingt, danke."
,,Achja, guck mal. Till hat sich aufs Sofa gelegt, weil er dich heute morgen nicht stören wollte, wenn er so früh hoch muss." Auch dazu zeigt er mir ein Foto. Wie süß er da liegt. ,,Das Foto musst du mir schicken." Ich lächle und trinke meine Tasse Kaffee.
,,Was soll er dir schicken?" Till läuft auf mich zu und gibt mir einen Kuss. Er kommt immer zum perfekten Zeitpunkt. ,,Das Foto von dir."
,,welches Foto?" fragt Till verwirrt. Richard zeigt es auch ihm.
,,Nicht dein ernst, du hast ein Bild von mir gemacht?"
,,Das nehme ich jetzt als Hintegrund." Ich wusste es würde ihm nicht gefallen.
,,Nein, ey kleines. Du weiß das ich sowas hasse."
,,Ja, ich weiß." Sage ich frech. Er sieht zu mir. ,,Jetzt weiß ich was du vorhast."
,,Was habe ich denn vor."
,,Kleines, tue das nicht."
,,Sonst was?" Ich lache. Er sieht von oben auf mich hinab.
Ich nehme mein Handy aus der Hosentasche, als es vibriert.
,,Ah, perfekt. Danke fürs Foto, Richard." Ich tippe wie wild auf meinem Handy herum. ,,Kleine!?"
Dann drehe ich es zu Till.
,,Ups."
,,Du machst mich fertig!"
Ich zeige es in die Runde und alle müssen Lachen.
,,Du nimmst es wieder raus, oder?"
,,Keine Chance." Ich schüttel neckend den Kopf.
,,Komm mal mit, ich muss dir was zeigen."
Er zerrt mich an der Hand Richtung Schlafzimmer. ,,Was..?" Ich wusste garnicht was jetzt los war, so schnell hatte sich das Blatt gewendet.
,,Komm her." Er zieht mich an ihn ran. Wir küssen uns, bis er mich aufs Bett wirft. ,,Willst du mich jetzt etwa bestrafen?"
Er muss lachen. ,,Wenn du darum bittest!"
Nach einer weiteren Runde, machen wir eine kleine Pause.
,,Till."
,,Ja."
,,Du musst nicht auf dem Sofa schlafen, das weißt du. Und wegen mir schon garnicht. Es war echt süß von dir aber ich würde viel lieber neben dir schlafen. Oder dir nicht das Bett klauen."
,,Nagut, kleines. Das nächste mal bleibe ich bei dir, wenn es dich denn nicht stört."
,,Du musst auch nicht extra leise sein."
,,Das kann ich nicht versprechen." Er lächelt.
Mit einem Mal klopft es an der Tür. ,,Till, es wird Zeit. Wir müssen bald los."
Es war Paul. ,,Ja, bin gleich da."
Wir beide stehen zeitgleich auf und ziehen uns an. ,,Heute Abend geht's weiter." Till zwinkert mir zu. Als wir rauskommen starren uns alle an. ,,Es war nicht zu überhören." Ich muss anfangen laut loszulachen. ,,Ihr habt alles gehört?" Versuche ich neben dem gelache wiederzugeben. Als sie nicken, klatscht Till seine Hand gegen die eigene Stirn. Ich halte mich ein wenig an ihm fest. ,,Okay, okay." So beruhige ich mich nach und nach wieder.
Wir gehen los. Das Konzert beginnt bald. Genauer gesagt in 5 Stunden. Till und die anderen müssen schon früher dasein. Ich war aufgeregt. Ich war vorher noch nie auf einem Konzert gewesen und garantiert nicht im Backstagebereich.
,,Komm, kleines. Ich zeig dir wo es lang geht." Wir laufen einen schmalen Gang entlang.
,,Hier drüben ist unser Ankleidezimmer. Es gibt so komische Bilder von mir beim umstylen."
Es war so groß. Ich sehe mich ein wenig um, bis die Stylisten kommen. Dann setze ich mich in eine Ecke auf den Tisch. Jeder von ihnen wird nach und nach fertig gemacht. Und er hatte recht. Während ich ihnen dabei zusah, sahen sie alle urkomisch aus. Am Ende, war es aber genau nach meinem Geschmack.
,,Ich zeige dir später, wie sehr du mir gerade gefällst."
,,hör auf, so lange kann ich mich sonst nicht zurückhalten!"
,,Das wirst du wohl müssen."
Er guckt traurig. Ich streichel ihm leicht die Schulter. Woraufhin wir uns noch einmal küssen.
,,Also dann, freust du dich schon aufs Konzert?"
Ich nicke aufgeregt. ,,Du wirst bestimmt Toll sein!"
Ich spüre beim küssen sein Lächeln.

Frühling in ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt