,,Hast du alles?" Till blickt um die Ecke. ,,Bin gleich fertig, warte kurz." Nun geht es los. Ich hatte es Till ein paar mal versprechen müssen, dass ich wirklich mit auf Tour gehe. Die anderen waren auch schon informiert. Überraschenderweise fanden sie es toll. ,,Endlich ist Till mal nur bei einer Frau" lachten sie. Ich wusste nicht, wie ich darüber denken sollte. Hatte er so viele Frauen gehabt? ,,Ach hört doch auf, so ein Blödsinn." Versuchte er es zu leugnen. ,,Bitte hör nicht auf die, sie sind nur neidisch."
Warum konnte ich ihm trotzdem nicht glauben? Ich wollte es. Aber ich war so unsicher. Was ist wenn er mich verlassen hatte, um seinen anderen Frauen zu sagen, dass es nicht mehr geht, meinetwegen, oder um nochmal Spaß zu haben bevor er wieder zu mir zurück kommt? Ach, wieso denke ich so viel darüber nach? Er hat sich so oder so für dich entschieden. Ist doch egal wie viele er hatte. Solange er bei dir bleibt? Doch die Sorge verließ mich die ganze Fahrt über nicht. Er merkt mir meine Unruhe an: ,,Alles in Ordnung?"
Ich lächel wieder, als er zu mir sieht. ,,Ich bin nur etwas aufgeregt." Damit berührt er sanft meinen Oberschenkel.Mit Richard und Paul hatte ich bis jetzt am meisten geredet. Und ich muss sagen, sie sind echt sympathisch. Sie sind es auch, die als erstes auf uns zukommen, um uns zu begrüßen. Mit den anderen hatte ich zwar noch nicht viel zutun, lernte ich auch noch besser kennen und mochte sie trotzdem von Anfang an gerne.
Bis das erste Konzert losging, hatten wir alle zusammen viel Spaß. Ich sah bei den Proben zu und trank abends mehr als mir lieb war. Kurz vorher wurde ich etwas krank und hatte sorge, nicht rechtzeitig wieder fit zu werden. Wurde von Till, trotz dem ganzen Stress, liebevoll gepflegt und war wieder Gesund, als es bald losgehen sollte. Ich hatte in dieser Zeit auch keine Bedenken.
Dies ist nun der letzte Abend vor dem Konzert. Wir sitzen alle beisammen. Ich, natürlich in Tills armen. Als er zur Toilette geht, sprechen die anderen zu mir: ,,Du machst ihn sehr glücklich, das sieht man sofort."
Breites grinsen, zeigt sich auf meinem Gesicht, welches mich schnell wieder verlässt.
,,Kann ich euch was fragen..zu Till? Aber bitte, seid ehrlich!"
Ernste Augen sehen mich an.
,,Ja, klar. Was ist los?" Fragt Flake.
,,Hatte er vor mir viele Frauen?"
Keiner macht Anstalten etwas dazu zu sagen, mit Ausnahme von Richard: ,,Mach dir darüber keine Sorgen. DU bist heut' mit ihm hier und, glaub mir, er liebt dich."
,,Und was ist mit Beziehungen, wie viele waren es vor mir?"
,,Man, du machst dir echt zu viele Gedanken." Kommt es von Paul.
Er erntet einen bösen Blick von Christoph und Olli. Richard kümmert es nicht und sieht mich weiter skeptisch an: ,,Warum machst du dir so viele Gedanken?"
Ich rutsche unwohl hin und her.
,,Naja...Er ist so ein gutaussehender Star und ich kann nicht verstehen wie er mich nehmen konnte, obwohl er auch andere, bessere haben könnte. Ich weiß es ist dumm, so zu denken. Aber ich habe Angst ihm nicht alles geben zu können."
Richard unterbricht mich und nimmt meine Hand: ,,Hey. Wo ihr nicht zusammen wart, hat er dauernd nur von dir gesprochen. Auch andere Frauen hatte er zu dieser Zeit nicht. Es hat uns schon verrückt gemacht, stimmt's Jungs?" Er lässt mich los und sieht lächelnd zu den anderen. Diese Stimmen Lachend zu.
,,Wer will nicht so sehr geliebt werden, wie ihr beide es füreinander tut." Ich sah zu Boden und konnte nicht entziffern, wer dies gesagt hatte.
,,Danke, Leute."
Ich spüre erneut Richards Hand an meiner Schulter. Er lässt sie dort für zwei Sekunden und nickt. In dem Moment, kommt Till wieder.
,,Na, was fässt du meine Freundin an?" Sagt er scherzhaft und boxt Richard gegen den Rücken. ,,Au man, ich stehle sie dir schon nicht. Werde ich sowieso nicht schaffen, so sehr sie dich liebt." Ich zucke zusammen. Hoffe Till fragt nicht nach. Doch ich habe Glück. Er setzt sich wieder neben mich und küsst mich. ,,Ich liebe dich doch auch." Daraufhin kuschel ich mich in seine Arme.Nach einer halben Stunde, mit viel Lachen und küssen, beschließt Richard schlafen zu gehen. Die anderen folgen ihm nacheinander, bis nur noch Till und ich um halb elf zusammen sitzen.
,,Ich hoffe doch, ihr habt nicht über mich geredet."
,,Was?" Verwirrt von der Frage.
,,Als ich kurz weg war, ich habe euch reden hören." Noch schmunzelt er.
,,Ach das meinst du. Doch, wir haben kurz von dir gesprochen."
Bedrückt dreht er sich zu mir, denn wir sitzen mittlerweile nur noch eng aneinander.
,,Haben, die wieder Blödsinn geredet? Den werde ich was erzählen!"
Er ist gerade dabei aufzustehen und rauszustürmen. Doch ich halte ihn auf. Er sieht auf meine Hand, welche seine festhält. ,,Nein, ich habe ihnen nur erzählt, was mich bedrückt und sie haben mir geholfen."
Er kommt mir nah.
,,Dich bedrückt etwas? Und es hat mit mir zutun? Was ist los, rede mit mir?"
Jetzt tut er mir leid. Man sieht, wie es ihn beschäftigt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich möchte ihn nicht noch mehr verunsichern. Dann denkt er, ich traue ihm nicht.
,,Hast du bedenken, wegen unserer Beziehung? Verdammt, du hast nicht vor Schluss zu machen, oder?"
Ohnein, ich muss es richtig stellen. Er sieht traurig zu mir. Niemals könnte ich ihn verlassen.
,,Nein, niemals!" Meine Hände halten seine Wangen. Er hält die eine Fest und drückt sie näher. Er genießt es, mich zu spüren.
,,Ich habe Angst, nicht genug zu sein." Er sieht augenblicklich zu mir.
,,das denkst du?"
Mir kommen die Tränen.
,,Wie könnte so ein Herz wie deines, jemals so eins, wie meins lieben?"
Sogleich nimmt er mich in den Arm. Ich drücke ihn fest an mich.
Obwohl ich es nicht sehen kann, merke ich an seiner Stimme, wie gebrochen er ist, das auch er Wasser in den Augen hat.
,,Bitte, denk sowas nicht. Du hast aus mir einen glücklicheren Menschen gemacht. Du bist genug für mich, zu gut für mich. Und weißt du die selbe Frage habe ich mir auch schon gestellt. Aber das du so denkst. Es tut mir so leid, dass ich es nicht früher erkannt habe. Nach allem was ich dir erzählt habe, bist du noch immer hier und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Keiner hält es so lange mit mir aus."
,,Du bist das beste, was mir passiert ist. Du machst dir sorgen darüber? So ein fantastischer Mann, brauch keine Bedenken haben." Sein Körper entspannt sich. ,,versprich mir, dass du das niemals wieder denkst und wenn ich dir das Gefühl gebe, sprich zu mir, kleines."
Kleines? Mein neuer Spitzname gefällt mir. ,,Es ist meine Schuld, das ich so denke. Ich habe nicht viel Selbstvertrauen."
,,Ich weiß, es hat mit deiner Vergangenheit zutun und dann reden die anderen auch noch von den ,,vielen" Frauen. Es hat dich wohl härter getroffen, als ich angenommen habe."
,,Die anderen sagten, du würdest mich sehr lieben. Du bist viel glücklicher jetzt."
,,Das haben sie gesagt?" Ich nicke gegen seinen Brustkorb. Er atmet tief aus.
,,Es stimmt auch. Du hast etwas mit mir gemacht und ich verstehe nicht was."
,,Mir geht es nicht anders. So habe ich noch nie gefühlt, bei jemandem."
,,Versprich mir, du denkst das nie wieder."
,,Ich verspreche es dir." Erleichtert stehen wir beide noch ein paar sekunden so da.
Ich drücke noch fester, so sehr brauche ich ihn.
,,Kleines?" Ich schaue auf.
,,du erdrückst mich."
,,Entschuldige" sage ich beleidigt aber in einem scherzhaften Ton und lasse los. Er nimmt meinen Kopf, da ich schmollend nach unten schaue und hebt ihn hoch. Wir beide müssen Lachen. Er küsst mich innig. Ich genieße es.
Wir setzen uns wieder aufs Sofa. Meine Augen werden schwer. Das auf und ab beben seines Körpers lässt mich müder werden. Nichts sagend schlafe ich schließlich in seinen Armen ein.
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Frühling in Paris
RomanceNichts ahnend erblickst du ihn. Es ist der schönste Mann, den du je gesehen hast. Und dann spricht er dich auch noch an. Er hat etwas mit dir gemacht und du kannst nicht erklären was. Du hast endlich jemanden gefunden, der dich versteht. Doch dann p...