Prolog

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>Du fragtest mich einmal was dich ausmacht. Was an dir besonders ist und warum du die Person bist die ich in mein Leben gelassen habe. Ich sagte damals es wäre deine Art gewesen, dein lieblichen Charakter der jeden so fühlen lies als wäre man etwas besonderes, als wäre man gerade zu Hause angekommen an den Ort an den man hingehört. Aber ich denke das was dich wirklich ausmacht ist deine Traurigkeit. Dieser Ausdruck in deinen warmen braunen Augen der das genaue Gegenteil deines Charakters widerspiegelt. Man erkennt ihn kaum, er ist wie ein schwarzes Blatt in einem grün prächtig blühenden Baum der versucht dieses Blatt in die untersten Ebenen zu verdrängen, damit es im Schatten verschwindet, aber das tut es nicht und deine Traurigkeit auch nicht. Als ich dich das erste mal sah ist auch mir dieser Ausdruck nicht aufgefallen. Du musst jahrelang versucht haben es zu verstecken nicht wahr ? Als ich ihn dann erkannte wollte ich unbedingt das Geheimnis lösen. Der Grund für dein Leiden , das was dich so besonders macht. Mir stellte sich bei meiner Suche immer Fragen im Kopf ~wie kann man jemand sein und das komplette Gegenteil in sich haben? Wie kann man so stark sein seine Gefühle über Jahre zu verstecken und was ist dein Geheimnis? ~ und mittlerweile stell ich mir nur noch eine Frage ~warum bist du verschwunden und wohin?~ <

Zittrige Hände Falten den Brief wieder zusammen und schieben ihn in den Umschlag rein. Ein Tropfen bildet sich ab, durchnässt das weiße dünne Papier und hinterlässt einen dunklen Abdruck. Ich weis er wird trocknen und ich weiß auch das er bleiben wird, Das er später durch eine leichte Wellung erkennbar sein wird. Und ich weis ich habe Wunden aufgerissen, die schon längst zugenäht waren und verdrängt wurden. Genauso wie die Traurigkeit.

Als ich mich aus meinem Stuhl erhob ertönte ein Knarren. Das Knarren das man erwartet, wenn man in einem alten Haus steht auf einem Holz Boden, der schon mehr erlebt hat und mehr Gewicht tragen durfte als ich in meinen jungen Jahren. Auch meine Schritte wurden bemerkbar, laute die ankündigen sollten das ich ging.
Ich erwartete keine Verabschiedung, auch kein nicken , nicht einmal ein Blick in meine Richtung. Ich habe nie etwas dergleichen erwartet und dennoch war ich es die die letzen Worte des Tages an Sie richtete.

"Leb wohl. " Und auch darauf erhoffte ich mir keine Antwort und bekam auch keine. Selbst wenn, es wären leere Worte gewesen, wie immer eben.

NowhereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt