„Kerzen...da, Sekt.. auch..hm..FUCK! Das Essen!" ,schrie ich als mir einfiel dass der Auflauf schon zu lange im Ofen war.
„Verdammt, verdammt, verdammt!" ,mit schnellen Schritten war ich in der Küche angekommen, machte den Ofen aus und öffnete ihn. Eine schwarze Rauchwolke kam mir entgegen und der Geruch nach Verbrannten stieg mir in die Nase. Mit flinken Händen schnappte ich mir Stofftücher und holte die Auflaufform heraus um das zu retten was noch zu retten war. Als ich allerdings sah, was ich rausholte, seufzte ich. Das ganze Essen war oben angebrannt. Das kann ich doch nicht Noah vor die Nase setzten, der lacht mich ja aus. Frustriert seufzte ich. Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte mir, dass ich noch eine halbe Stunde habe, mich noch duschen sollte und noch Formulare für meinen Auslandsaufenthalt ausfüllen sollte. Die Zeit war also knapp und jetzt sollte ich noch ein ganz neues Essen zubereiten? Das ist unmöglich. Niedergeschlagen begab ich mich ins Wohnzimmer um das Telefon zu suchen. Eine andere Möglichkeit gab es nun mal jetzt nicht mehr und ich wollte nicht dass der Abend schief läuft, da ich ihm sowieso noch die Wahrheit sagen muss. Nachdem ich die Nummer des Chinesen gewählt habe, hörte ich es kurz tuten. Schnell überlegte ich was ich bestellen wollen würde und entschied mich schlussendlich für Sushi, welches ich schließlich orderte. Meine Gedanken waren durcheinander und ich hatte Angst Noah zu gestehen was ich in den kommenden Monaten vorhabe. So wie ich ihn kenne wird er deprimiert sein, vielleicht sogar versuchen mich zu überreden hierzubleiben. Bei ihm. Für ihn. Und wenn ich schließlich nein sagen würde, würde er bestimmt daran appellieren dass ich ihn nicht genug lieben würde. Er würde mir Vorwürfe machen, dass ich nichts zu unserer Beziehung beisteuern würde. Vielleicht wird es aber auch so ablaufen das er wütend ist und Schluss macht? Am allerwenigsten kam mir der Gedanke dass er es akzeptieren wird. So ist Noah nicht. Er ist stur, egoistisch und ein sehr introvertierter Mensch. Oder versuche ich ihn gerade nur schlecht zu machen? Mit solch deprimierenden Gedanken und Kopfschmerzen stellte ich mich unter die Dusche und versuchte meine sich langsam nähernde schlechte Laune wegzuspülen. Die Musik die ich davor angemacht habe und das beruhigende Prasseln des Wassers auf meinen Körper, schafften es den negativen Schwarm in meinem Kopf verschwinden zu lassen. Mit bisschen mehr Hoffnung und nur mit einem Handtuch bekleidet ging ich in mein Zimmer um mich herauszuputzen. Schließlich wollte ich heute schön sein. So schön dass es Noah nicht schaffen wird mir böse zu sein. Das hoffte ich zumindest.
***
Es klingelte. Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe runter, versuchte nicht auszurutschen mit meinen noch immer leiht feuchten Füßen und achtete gleichzeitig darauf das mein Rock nicht zu weit hochgerutscht ist als ich die Tür öffnete. Fest entschlossen noch keinen nervösen Ausdruck auf meinen Gesicht zu zeigen und somit Noah zu signalisieren das alles gut ist öffnete ich die Tür. Als ich jedoch sah wer wirklich vor der Tür stand wurde ich leicht verlegen und mein Blick wanderte schnell auf den Boden.
„Hier ihr Sushi, das macht dann bitte 34,50$ bitte" ,sagte er freundlich und streckte mir eine Tüte mit mehreren Boxen entgegen.
Mit einem „Sofort" nahm ich die Tüte entgegen, drehte mich schnell um und nahm meinen Geldbeutel, der wie immer auf seinem Stammplatz an der Garderobe lag, damit ich ihn auch ja nie vergesse. Mit zwei 20$ Scheinen erschien ich wieder an der Tür, drückte dem Jungen, der aussah als sei er ungefähr in meinem Alter, die Scheine in die Hand und verabschiedete ihn. Beim Schließen der Tür musste ich kurz auflachen. Wie blöd, dachte ich, denn es schien mir ganz in Vergessenheit zu geraten dass das Essen davor noch nicht da war und ich tatsächlich Noah erwartet hätte, obwohl er eigentlich erst in 5 Minuten kommen sollte. Und sonst kommt er auch immer zu spät.

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Nowhere
Teen FictionEin Mädchen mit vielen Entscheidungen kann nicht alles richtig machen. Deshalb braucht man Zeit um das zu machen was einem selber am besten passt. Auch wenn es heißt, dass man an einem anderen Ort sein muss. Um das zu machen was ihr richtig erschein...