Die Sterne leuchteten hell durch mein Fenster und wenn ich meinen Blick leicht wendete, sah ich sogar den Mond. Ein kleiner runder Kreis der mit seiner weiß-gelblichen Farbe und den kleinen grauen Flecken, die das Mondgesicht darstellen sollen, aussieht wie ein Loch, das in der schwarzen Nacht klafft. Allein die Vorstellung dass jemand jemals auf dem Mond gewesen sein soll, ist so erstaunlich wie der Mond selbst. Generell das ganze Universum ist ein Mysterium und wenn ich hier so liege und hinaus starre in die Finsternis würde ich nichts lieber tun, als die Rätsel zu lösen, die sich um das All gestellt haben. Und dann denke ich wieder an meine Probleme. An die ganzen Rätsel die sich um mich gestellt haben und die ebenfalls nur darauf warten gelöst zu werden. Ich seufzte. Das war alles zu viel für mich, und ich würde am liebsten ganz weit weg sein und alles vergessen. Meine Familie, meine Freunde, Bekannte und all die anderen auf diesem Planeten. Doch das konnte ich leider nicht, und dass lag nicht daran dass mein ganzes Leben schon immer hier war und ist, sondern an dem Sinn der Worte meines Opas: „Irgendwann wirst du lernen dass es immer Probleme geben wird und irgendwann wirst du merken das du diese nicht ignorieren und vor ihnen wegrennen kannst." Leider muss ich dem alten Starrkopf rechtgeben. Probleme lösen sich nicht von selber und Entscheidungen werden nicht von alleine getroffen. Genau deswegen war es an der Zeit für mich aufzustehen und nachzudenken. Über mich, über Noah, meine-/ unsere Zukunft.
Als mein Wecker 5 Uhr nachts anzeigte legte ich meinen Stift weg und machte den Computer aus. Auch wenn die Lösung nicht die war, die zu erwarten war, war sie für mich perfekt. Ich brauche Zeit. Und Ablenkung. Das habe ich in den letzten Stunden erkannt. Die Probleme im Umfeld zu haben tut mir nicht gut, und meines Erachtens meiner Familie auch nicht. Die letzten Tage waren einfach anstrengend. Nicht nur die Schule hat mich unter Druck gesetzt, auch meine Freunde genauso wie meine Familie. Nur weil für mich mein letztes Schuljahr vorbei ist, muss ich nicht wissen was ich werden will. Ich kann nicht plötzlich für mein ganzes Leben entscheiden, ohne zu wissen was mich erwartet. Ich mag Überraschungen, aber keine, die alles auf den Kopf stellen werden, und zwar für immer, und ich nicht weiß ob es mich glücklich machen wird oder nicht. Deswegen kann ich auch nicht entscheiden wie es mit Noah und mir weiter gehen wird. Er weiß was er werden will. Er wurde schon angenommen an der Universität in Michigan für den Bereich Pharmacy. Seine Leidenschaft bezieht sich auf Chemie und Biologie. Was gibt es also besseres zu studieren für ihn als das? Der einzige Nachteil den er immer einwendet ist, dass es von Rockford zu weit weg ist, und damit von mir. Die Frage ist also wie es mit uns weiter gehen soll. Aber das ist nur ein Teil meiner ganzen Gedanken. Es gibt noch so viele mehr, noch so viele Sorgen die ich mir mache. Und das sollte nicht so sein, das habe ich jetzt begriffen. Das ist der Grund weshalb ich eine Auszeit brauche zum nachdenken. Zum sortieren und vielleicht auch um sich nochmal richtig zu verabschieden und somit eine innere Ruhe sozusagen zu finden. Das ist der Grund weshalb ich mein Ticket für den Flug in 5 Wochen schon gebucht habe für einen Auslandsaufenthalt in Irland. Weit weg von Amerika an einem Ort an dem ich in der Wiese liegen kann, nach oben starren kann und mein Leben besser planen kann als hier.
„Das schwierigste steht dir aber noch bevor! Und zwar allen dein Vorhaben zu erklären", redete ich mir selber zu, schließlich stimmt das. Meine überaus organisierte und frohsinnige Familie wird bestimmt nicht begeistert sein.
Nachdem ich nochmal alles durch den Kopf gegangen bin, wie ich die ganzen nächsten Tage verbringen möchte und was ich noch alles zu erledigen hatte, unter anderem auch nach Verbleibmöglichkeiten in Irland zu schauen, legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen, obwohl das schwerer war als Gedacht. Allein die Vorstellung der Reaktion meiner Familie ließ mich mulmig werden, aber dann auch noch Noah Bescheid zu sagen und all meinen Freunden... ~Harper, das ist mutig~ dachte ich und schlief kurz darauf ein.

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Nowhere
Genç KurguEin Mädchen mit vielen Entscheidungen kann nicht alles richtig machen. Deshalb braucht man Zeit um das zu machen was einem selber am besten passt. Auch wenn es heißt, dass man an einem anderen Ort sein muss. Um das zu machen was ihr richtig erschein...