Letizia

Kapitel 37

                                                                                                              Letizia

„Letizia devi calmarti" ihre Stimme klingt immer panischer, während ich versuche, nicht gegen einen Baum zu fahren und mich auf meinen Fahrweg zu fokussieren, meine Hände werden zittriger und mein Bein rutscht von den Pedalen, bevor ich mich dazu entscheide rechts ranzufahren.

„Wie soll ich mich beruhigen? Ich habe ihm vertraut Mama, ich habe ihn geküsst, wie früher" eine Träne rollt über meine Wange und erstickt in meinem Schal, ich rede eigentlich kein Deutsch mit ihr, aber ich konnte es nicht anders.

Ich lege meinen Kopf auf das Lenkrad und meine Hand verkrampft. Ich wünschte ich hätte ihm nicht so viel anvertraut, nicht so wie früher, dazu war es zu früh.

„Bist du bereit für morgen cuore mio?"

„No"

Sie seufzt und legt ihre Hand auf meine Schulter und malt kleine Kreise auf ihr,

ihre aufmunternden Worte haben keine Aussage mehr, ich fühle nichts.

„Soll ich eventuell fahren?"

„Bitte"

Ich lege meinen Kopf gegen die kalte Scheibe und spüre den Motor vibrieren, morgen muss ich genau das alles nochmal erleben, was wäre, wenn ich ihm niemals so viel anvertraut hätte? Ich wusste genau, dass er Eifersuchtsprobleme hat, aber in dem Maß?

Das Auto kommt zum Stehen und meine Mutter reicht mir ihre Hand als Hilfe, ich fühle mich, als könnte ich nichtmal stehen, geschweige denn atmen.

„Wir schaffen das cuore mio, du bist nicht alleine"

Sie schlingt ihre Arme um mich und es bricht aus mir heraus, eine Träne nach der anderen rollt meine Wange hinunter, mein Atem wird flacher, als hätte ich keine Luft zum Atmen. „Es ist ok, du kannst weinen"

„Ich liebe dich cuore mio"

Ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter und drücke ihr den Schlüssel, der die ganze Zeit meiner Tasche verweilt hat, in die Hand.

Drinnen lasse ich mich aufs Sofa fallen und starre an die Decke, um nicht noch mehr zu heulen. Mein Leben, es war doch so perfekt.