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˗ ˏ ˋ 𝘞𝘦𝘪𝘩𝘯𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘪𝘯 𝘏𝘰𝘨𝘸𝘢𝘳𝘵𝘴 - 𝘱𝘢𝘳𝘵 𝘵𝘩𝘳𝘦𝘦 ˎˊ ˗

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„Komm schon, Louis, es gibt nichts Besseres, als im Schnee zu fliegen!", rief Harry über seine Schulter, während er mich hinter sich her nach draußen zog. Vor zwei Stunden hatte es langsam angefangen zu schneien und jetzt kamen in gemächlichem Tempo dicke, weiße Flocken vom Himmel herab geflogen.

Gestern Abend nach dem Schlittschuhfahren haben wir noch eine Ewigkeit im Gemeinschaftsraum der Ravenclaws gesessen und einen gemeinsamen Weihnachtsabend genossen, bei dem wir über unsere Familien, Weihnachtstraditionen und beste Geschenke als Kinder geredet hatten. Erst spät in der Nacht waren wir alle in unsere eigenen Betten geschlüpft und hatten verabredet, dass wir uns eine Stunde später als gewöhnlich zum Frühstücken treffen würden. Danach hatten wir uns zurückgezogen und Briefe an unsere Familien geschrieben und die, die wir von Zuhause erhalten hatten, gelesen.

Ich war gerade dabei gewesen, die letzten Sätze meines Briefes zu verfassen, indem ich erklärt hatte, wie schön es bisher gewesen war, als Harry in unseren Gemeinschaftsraum gestürmt war, als wäre es sein eigener und nach meiner Hand gegriffen hatte, um mich mit ihm mitzuziehen.

In der Hand, die nicht meine umklammerte, hielt Harry seinen Besen. Es waren diese Momente, die mich daran erinnerten, dass Harry es schon letztes Jahr in die Quidditch-Mannschaft von Hufflepuff geschafft hatte. Wenn ich mich schon vorher mal für den Sport interessiert hätte, wäre er mir möglicherweise auch da schon aufgefallen.

Persönlich hatte ich seit dem ersten Jahr, in dem es allgemeine Flugstunden gab, nicht mehr auf einem Besen gesessen und wenn man bedachte, was für eine Panik ich geschoben hatte, als ich mich in die Lüfte erhoben hatte, war das bisher auch immer eine weise Entscheidung gewesen. Harry ließ mich jetzt jedoch nicht davonkommen. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als mit ihm auf diesen Besen zu steigen und mir meine peinliche Höhenangst so wenig wie möglich anmerken zu lassen.

Auf dem Quidditchfeld reckte Harry lachend den Kopf gen Himmel und versuchte die Schneeflocken mit der Zunge aufzufangen. Seine gute Laune war so ansteckend, dass ich nicht anders konnte, als mitzumachen. Einige Minuten verbrachten wir beide damit, Schneeflocken auf unseren Zungen zu sammeln, bis Harry schließlich seinen Besen startklar machte.

Er war schon bereit, sich vom Boden abzustoßen, als er merkte, dass ich keine Anstalten machte, mit ihm aufzusteigen. Mit fragendem Blick neigte er seinen Kopf etwas zur Seite und musterte mich.

„Komm schon", forderte er mich auf und gestikulierte mit den Armen, dass ich vor ihm Platz nehmen sollte, was ich schließlich auch tat, ohne Widerworte zu geben. Tief atmete ich durch, um meine Angst in den Griff zu bekommen. Das Bedürfnis, meine Hände an der Hose abzuwischen, widerstand ich erfolgreich.

Harrys Arme legten sich um meinen Körper, sodass er sich vor mir an dem Besenstiel festhalten konnte, wobei sich seine Brust an meinen Rücken drückte. Mein Atem stockte und mein Herz setzte einen Schlag aus.

„Keine Sorge, ich würde dich niemals fallen lassen", raunte Harry mir ins Ohr. Die Haare in meinem Nacken stellten sich auf, was definitiv nicht auf die Kälte zurückzuführen war und Harry lachte leichte.

„Entspann dich ein bisschen. Wir fliegen nur ein bisschen und werden nicht von Klatschern gejagt." Das wäre ja auch noch schöner. Dann wäre ich schleunigst Richtung Schloss gerannt und wäre nicht mit Harry auf diesen verdammten Besen gestiegen.

Eine Sekunde lang war ich versucht zuzugeben, dass ich Höhenangst hatte, aber dann entschied ich mich doch dagegen. Harry liebte das Fliegen, ich würde nicht ewig drumherum kommen, mit ihm zu fliegen, also konnte ich es auch einfach gleich hinter mich bringen.

Larry OS Adventskalender 2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt