Erste Male | Iwaoi

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Advent, Advent ein Lichtlein brennt ...

Hier ein bisschen Iwaoi für euch, weil ich die Dynamic zwischen den Beiden zu sehr liebe.

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Sanft kämmt er mit seinen Fingern durch die braunen Locken und zwirbelt sie bedacht um seine Finger. Auf keinen Fall will er Oikawa aufwecken, der nach seinem Jet-Lack so friedlich auf seinem Schoß schlummert und leise im Schlaf vor sich hin murmelt. Eigentlich superpenetrant, nicht mal beim Pennen kann der Typ seine Klappe halten. Doch das ist okay für Haijime, denn seine letzten Jahre waren ziemlich still und einsam gewesen, während sich Trashykawa die Sonne auf sein Sixpack hat scheinen lassen und sich den Mund mit argentinischen Spezialitäten vollgestopft hat. Der neue Oikawa aus dem Ausland war noch ein paar Zentimeter gewachsen, sein Körper war drahtiger geworden, die Beine muskulöser und er wirkte freier, was alles nichts daran änderte, dass Hajime ihn liebte. Letztendlich rief ihn immer noch genauso nervtötend bei seinem Spitznamen Iwa-chan und das reichte aus, um zu wissen, dass sich zwischen ihnen nichts geändert hatte. Selbst wenn sie schon seit Kindheitstagen zusammenklebten, seit Iwaizumi den kleinen heulenden Tōru getröstet hatte. Aber woher sollte er den auch wissen, dass dieser wegen eines Käfers gleich so ausrastet? Zumal dieses Prachtexemplar eines Hirschkäfers der ganze Stolz des Sechsjährigen war. Das war das erste Mal, dass Hajime jemanden zum Heulen gebracht und sich daraufhin wieder entschuldigt hatte. Eines von folglich vielen ersten Malen, die man gemeinsam erlebt, wenn man sich schon so lange kennt.

Auch wenn Iwaizumi seinen ersten Kuss hatte nicht mit dem Schwarm ihrer gesamten Schule gehabt. Aber dafür hatte er seinen ersten Kuss mit Oikawamit Oikama gehabt. Auch wenn das laut Matsukawa, diesem Spielverderber, technisch gesehen nicht zählte. Aber wenn er etwas nicht hören wollte, konnte der Außenangreifer ein noch größerer Sturkopf als Oikawa sein. Was sich aber wirklich unmöglich leugnen ließ, war das seine ersten Küsse unheimlich schlecht waren. Den ersten hatte er in der Mittelschule beim Chicken-Game gehabt, mit einem Mädchen, an dessen Gesicht er sich nicht einmal mehr erinnern konnte. Sein erster Kuss mit Oikawa war unter einer Straßenlaterne nach ihrem vorletzten Schulfest. Aber sie hatten vorher Langos gegessen und jeder Vampir hätte augenblicklich bei ihrem Mundgeruch ins Gras gebissen. Zu allem Überfluss musste sich Shittykawa direkt danach auch noch auf den Bürgersteig übergeben.

Bis die Beiden sich dann aber endlich zusammengerafft hatten und Iwaizumi sich ein Herz fasste und Oikawa nach einem Date fragte, zogen noch mindestens drei Monate ins Land. Sie gingen auf eine Messe für außerirdisches Leben (weil Oikawa ein kleiner Alien-Freak war) und am Abend fuhren sie auf dem Moped des Jüngeren die sachten Hügel hinauf zum Sterne gucken.

Ein Date, was trotz aller Bemühungen fast den Bach runtergegangen wäre. Nämlich als Oikawa seine Haustür öffnete und aussah, wie Prinz Charming höchstpersönlich, hätte Hajime schon fast wieder auf dem Absatz kehrt gemacht. Der Zuspieler musste bestimmt drei Stunden lang für ihn im Bad gestanden haben. Schlussendlich ist der Außenangreifer nicht wieder abgedampft, kam sich aber für den Rest des Tages neben seinem verboten gutaussehendem Freund, wie ein Höhlenmensch vor. Außerdem ist es weit unangenehmer als gedacht, seinen Sandkastenfreund zu daten, weshalb für die ersten zwei Stunden eine merkwürdige Stimmung zwischen ihnen herrschte. Erst als Tōru, der schon immer sozial fähiger gewesen war, ihre Hände verschränkte und ihn strahlend über das Messegelände zog, konnte auch Hajime endlich aufatmen. Zumindest bis ihm am Abend unter dem Sternenzelt Miyagis rausrutschte, wie wunderschön Oikawa sei, woraufhin sich dieser puterrot in ein verlegenes Bündel auflöste.

An ihr erstes, erstes Mal konnte er sich noch genau erinnern. Wie Shittykawa schweißnass „Iwaa~ warte!!! Ich hab's mir anders überlegt. Das passt doch niemals!", panisch in sein Ohr gekreischt hatte. Insgesamt hatten sie drei Anläufe gebraucht und noch Tage später hörte er ein Fiepen. Aber Oikawas gestöhntes Hajime und leise geflüstertes Ich liebe dich würde Iwaizumi sein ganzes Leben lang nicht mehr missen wollen.

Von nun an, seit sein fester Freund endlich wieder in Japan war, würden sie noch viele erste Male gemeinsam erleben. Bald könnten sie gemeinsam in eine Wohnung ziehen. Natürlich würden sie sich streiten, wo eine Couch zu stehen hatte oder ob ein Vorleger vorm Klo eine Sünde war oder nicht (war es auf jeden Fall). Dennoch würde Shittykawa immer das Liebste sein, dass er jeden Morgen beim Aufstehen und jeden Abend zum Einschlafen, sieht sein.

Bis irgendwann einer dem Anderen auf Knien einen glitzernden Ring anstecken wird. Selbst wenn ihr Leben oft holpriger war, als eine Autofahrt über eine Straße voller Schlaglöcher, bereute es Iwaizumi Hajime keine Sekunde dem kleinen braun gelocktem Jungen von damals einen fetten Hirschkäfer als Begrüßungsgeschenk in die Hand gedrückt zu haben, denn wer weiß wie ihr Leben ohne dieses Krabbelviech verlaufen wäre.

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