Getsern kam leider kein Kapitel, weil ich kurz vor den Feiertagen nochmal schön krank geworden bin und es leider nicht geschafft habe, den zweiten Part rechtzeitig zu beenden. Dafür kommen heute sogar zwei Kapitel als kleine Entschädigung und mal sehen, wer dieses Kinderbuch auch noch kennt.
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Vertrauen ist die Grundlage für eine glückliche Beziehung. Tashiro wusste das. Die alten Omis im Badehaus sprachen oft davon und so alt wie sie waren, mussten sie eine Menge kluger Dinge wissen. Einige Dinge wusste der Junge allerdings auch sicher, zum Beispiel, dass Mittag besser zu zweit schmeckte, man in Mario Card immer das Motorrad nehmen musste oder dass er in seiner Beziehung glücklich war. Wahrscheinlich sogar glücklicher, wie jemals zuvor in seinem Leben.
Nichtsdestotrotz blieb er, Tashiro Gonzaburou, immer noch ein Beta. Weder in der Lage ein Fünkchen Pheromone auszustoßen, ganz zu schweigen davon, Hanzawa in einer Brunft das zu geben, wonach sich dessen Körper sehnte. Dieser gab zwar auch keinerlei Anzeichen dafür, dass ihn das störte. Schließlich liebte er ihn mit jeder Faser seines Körpers. Zumindest hatte er es ihm bestimmt hundert male ins Ohr geflüstert. Dennoch bohrten sich Zweifel in sein Herz. Sein Senpai war ein Mann voller Geheimnisse, er mochte das, doch gleichzeitig bestand immer die Möglichkeit, dass er ihm Dinge verheimlichte, um ihn nicht zu belasten. Er hatte dies schon manchmal getan, Hanzawa war einfach zu selbstlos, weshalb Gonzaburou auch jedes Mal furchtbar wütend geworden war. Dennoch merkte Tashiro, wie die Pheromone von anderen Omega natürlich Einfluss auf ihn ausübten. Dabei war es egal, ob er nur Augen für ihn hatte oder nicht. Immer wieder würde er sich fragen, ob sein Alpha ihn nicht eines Tages für einen Omega verlassen wird. Doch egal, wie sehr er sich für diese Gedanken auch verabscheute, er wurde sie nicht los. Meistens verdrängte er sie einfach in den hintersten Winkel seines Kopfes, von wo sie ihn nur selten erreichten. Heute Morgen allerdings, die zweite Betthälfte war leer und kalt, sein Freund hatte eine Morgenvorlesung, schienen sie die plötzliche Einsamkeit auszunutzen, um aus ihrem Loch zu kriechen und in seinem Kopf herumzuspuken.
In dem Moment als Hanzawa die Haustür aufschloss, merkte er das etwas nicht stimmte. Die waren Vorhänge nach wie vor geschlossen, die Wohnung genauso ordentlich, wie er sie verlassen hatte. Dabei ließ Tashiro sein Zeug immer überall rumliegen, wenn er fünf Minuten zu spät zur Uni hastete. Es war doch nichts passiert? Hastig stellte er seine Tasche im Flur ab und eilte zu ihrem Schlafzimmer. Auch hier fiel kaum Tageslicht durch die geschlossenen Vorhänge. Sein Freund kauerte auf dem Bett. Zusammengekugelt in seine Decke, wie ein Igel, einzig allein die blonden Haarspitzen lugen hervor. Es kam selten vor, dass Tashiro bedrückt war, aber so niedergeschlagen hatte er ihn noch nie gesehen. Nicht mal, nachdem eine der alten Damen aus dem Badehaus verstorben war und das hatte ihn damals schon wochenlang mitgenommen. Langsam setzte sich Masato neben seinem Freund auf die Bettkante und legte vorsichtig einen Arm um ihn, als dieser durch die neue Senkung der Matratze auf ihn zugerollt kam.
„Ich bin wieder zu Hause mein liebster Shiro... ", flüsterte er leise dorthin, wo er Tashiros Ohren vermutete und schmiegte seine Stirn liebevoll gegen die Decke, „Willst du mir nicht sagen was los ist." Ein leichtes Zappeln ging durch die Decke und mit einem leisen Schniefen schiebt sich ein verheultes Gesicht aus den Stofflagen.
„Maa-kun bereust du es eigentlich mit mir zusammen zu sein" Die Frage seines Kouhais überfuhr ihn wie ein LKW. Selbstverständlich waren ihm die neidischen Blicke aufgefallen, die Tashiro fremden Omega zuwarf. Doch bisher hatte Hanzawa geglaubt ihm immer gezeigt zu haben, dass er ihn und auch nur ihn wollte. Ihm Sicherheit zu geben. Aber sein Shiro machte sich Sorgen wegen etwas, für den Schwarzhaarigen inzwischen so banal erscheinendes, wie das Geschlecht.
„Rate mal, ...", begann er und strich Gonzaburou die langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, um ihn in die grünen Augen zu schauen, „wie lieb ich dich hab." Sein Gegenüber schluckte schwer. Das Spiel hatten sie früher oft gespielt, kurz nachdem sie begonnen hatten offiziell Händchen zu halten und sich Schmetterlingsküsse auf die Nasenspitzen gaben.
„Bis zum Fluss ... und über die Berge?", es war mehr ein Fragen als eine Antwort.
Lächelnd schüttelte Hanzawa den Kopf: „Nein, Tashi."
„Dann vielleicht... bis zum Mond un zu-", riet er weiter verstummte jedoch sofort als Hanzawa abermals den Kopf schüttelte. Hilflos begann er in den dunklen Augen nach einer Antwort zu suchen. Leichte Angst machte sich in ihm breit, lenkte ihn davon ab die unendliche Zuneigung deuten zu können. Weshalb er den Blick mutlos auf die Kissen abwandte, als Masato ihn noch enger zu sich zog, um wirklich sichergehen zu können, dass jedes Wort ankäme. "Tashiro, mein bezaubernder Tashiro du bist mit Abstand das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte. Da reicht nicht mal bis zum Mond und zurück aus, auch wenn du tausendmal hin und her fliegst. Ich habe dich vom Anfang bis zum Ende lieb."
„Vom Anfang bis zum Ende von allem?", in der Stimme des Jüngeren schwang leichter Schock mit, hatte er bis gerade noch damit gerechnet, die wichtigste Person in seinem Leben zu verlieren. Niemand wollte doch einen Freund, der schwach ist. Mit Verlustängsten und Selbstzweifeln, welche die eigene Beziehung in Frage stellen.
„Von Anfang bis zum Ende", sacht küsste Masato ihn auf die Stirn, "von einfach Allem." Und spätestens jetzt machte das Gesicht des Blondschopfes einer Leuchtsirene Konkurrenz. Doch sein Partner war noch nicht fertig, ihn mit Liebe zu überschütten.
„Darum bin ich so unendlich froh, dass du dich in mich verliebt hast, auch wenn ich bis heute nicht ganz verstehe wieso.", in seiner Stimme schwang ein leichtes Lachen mit, "Aber du liebst mich ohne den Einfluss von irgendwelchen Pheromonen, abseits von dummen animalischen Instinkten und dafür könnte ich dir nicht mehr danken. Du nimmst den Masato mit dem zum Platzen vollen Terminplan, der nie Zeit für dich zu haben scheint, den Masato, der selten ehrlich lächeln kann und den Masato, der schon viel früher hätte bemerken, müssen wie es dir geht, obwohl er sich dein Freund nennen darf. Also frage ich dich, Gonzaburou, wirst du auch weiterhin an meiner Seite bleiben wollen, bis wir alt und grau sind und selber mit den Jugendlichen im Badehaus Ping Pong spielen müssen, weil unsere Knochen zu schwer sind um uns anderweitig zu bewegen?" Natürlich sagte Tashiro, der heißer als eine Sternschnuppe innerhalb der Atmosphäre glühte, ja, schlang seine Arme um Hanzawa und wiederholte seine Antwort so oft, dass er gar nicht bemerkte, wie er hemmungslos anfing vor Glück zu weinen.
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Adventskalender
FanfictionEin Weihnachtskalender, der einzig logische Grund sich im kalten Winter überhaupt aus den warmen Decken zu pellen. Eigentlich... aber du, du kannst es dir ruhig in deinen Kissen gemütlich machen, deinen Kakao nicht vergessen und die ganze Vorweihnac...