Selbst das Chaos ist manchmal einsam.
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Diese Nacht stand der Mond am höchsten Punkt seiner immerwährenden Zyklen. Von der Spitze des Targon aus greifbar nah. Aber die Hoffnung nach den eigenen Sternen zu greifen, haben die Targoniten schon lange abgelegt wie ein altes Tuch. Das Überleben in den schwindelerregenden Höhen frisst ewig allen Lebensmut. Kläglich verhungern All diejenigen mit der Tollheit diesen Berg erklimmen zu wollen.
Das mythische Schimmern, der tiefen Steinfurchen, deren Götter in alten Zeiten verschollen sind, bleibt den Augen verborgen, denn das seltene Leben auf der Spitze des sagenumwobenen Felsmassives schläft so ruhig wie ein See im tiefstem Winter. Dabei wäre es Belohnung im Überfluss für all die Wandelnden die ihr Herz an diesen Berg verloren haben.Das leise Surren und Zischen als sich ein Portal öffnet, wird durch einen dicken Teppich der Dunkelheit verschluckt.
Sein weintraubengroßer Umriss kreiselt immer weiter, bis die Öffnung die Größe eines Schwimmrings erreicht hat. Mitten in der Atmosphäre schwebend, so unwirklich wie ein Gemälde gepinselt auf Nichts. Als wäre der Sternenhimmel (die Realität) selbst die Leinwand.
Dick und zäh quillt aus dem goldene Funken stiebenden Portalrand Chaos einer anderen Dimension. Chaos in dem kein Gesetz der menschlichen Logik gilt, in dem zugleich existierende Gegensätze Raum und Zeit verzerren. Bis plötzlich diese Fülle an Informationen ein Mädchen ausspuckt und daraufhin genauso schnell verschwindet, wie es gekommen ist.
Schief zu einem Popsong der Zukunft aus ihren Kopfhörern mitsummend, tänzelt der Aspekt das Zwielichts über die taunasse Wiese. Die Köpfchen der Nachtblüher schwingen im unwirklichem Takt ihrer Musik mit. Dort wo die nackten Kinderfüße den Boden berühren bleiben Abdrücke aus Sternenstaub.
Ihr Ziel die Grenze zwischen Blumenwiese und Steinkante, so unscheinbar, dass man meinen könnte die lange Reise wäre umsonst.
Mit einem Plumps ließ sich das kleine Mädchen auf den Hosenboden plumpsen.
Nachdem die letzten Töne des Liedes verklungen waren, setzte sie die Kopfhörer mit einem tiefem Seufzer ab, ehe sich ein schelmisches Funkeln in ihre Augen schlich.
„Aufstehen! Ihr!! Faulpelze!!!", quengelte sie los und trommelte mit ihren Fäusten auf den Erdboden. Natürlich antwortete ihr niemand, denn Tote sprechen nicht mehr und so naiv war das Mädchen auch nicht. Aber die Einsamkeit lässt sie immer wieder zurückkehren, egal wie weit sie auch rennt.Überzeugt, dass sie jetzt genug auf dem Boden rumgetrommelt hat, beginnt die Reisende von ihren wild mit kindlicher Fantasie ausgeschmückten Abenteuern zu berichten. Sie erzählte von dem Blondhaarigen Forscherjungen in den sie sich verschossen, lustigen Kobolden denen sie nachjagte, ihrem eingebildetem Sternendrachen oder einem verrücktem Vampirmädchen mit dem sie einige Zeit lang zusammen rumlief. Mit dem Ende ihrer Geschichten begann auch die Nacht zu enden. Vielleicht lag es auch daran, dass sie die Zeit etwas manipuliert hatte, wer weiß das schon...
Die Botin des Chaos sprang auf, als hätte sie auf einem Trampolin gesessen, pustete eine Kaugummiblase und zeitgleich mit ihrem Platzen verschwand sie wieder in einem Portal. Ihre nächste Reise würde beginnen, so lange bis sie den Grund für ihre Existenz gefunden hätte. Doch überwiege die Einsamkeit wieder, wenn auch erst in tausend oder gar zehntausend Jahren, würde sie wiederkommen um neue Geschichten an die Alten zu erzählen, die noch das kleine schwerelose Mädchen kannten.
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Adventskalender
FanfictionEin Weihnachtskalender, der einzig logische Grund sich im kalten Winter überhaupt aus den warmen Decken zu pellen. Eigentlich... aber du, du kannst es dir ruhig in deinen Kissen gemütlich machen, deinen Kakao nicht vergessen und die ganze Vorweihnac...