Benjy Fenwick | VERGESSEN

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"𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑖𝑙𝑙 ℎ𝑖𝑒𝑟 𝑤𝑒𝑔, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑒𝑖ß 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑤𝑜ℎ𝑖𝑛"

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"𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑖𝑙𝑙 ℎ𝑖𝑒𝑟 𝑤𝑒𝑔, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑒𝑖ß 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑤𝑜ℎ𝑖𝑛"

"Benjy Fenwick, auch ihn hat's erwischt, wir haben nur noch Stücke von ihm gefunden."

Alastor Moody zu Harry Potter ( Orden des Phönix, S. 208)

𝚅𝙴𝚁𝙶𝙴𝚂𝚂𝙴𝙽

Der kleine Pub war schäbig, besser konnte man es beim besten Willen nicht sagen. Das dunkle Holz der Tische und der Theke war abgenutzt, abgesplittert und trug die Spuren vieler Jahre. Durch die dreckigen Fenster fiel selbst tagsüber kaum noch Licht und trotzdem hingen nur wenige Lampen im Raum. Ab und zu flackerte eine der schwachen Glühbirnen und verlieh dem dunklen, schäbigen Raum für ein paar winzige Momente etwas Gespenstisches und Unreales.

Doch den Mann der selbstvergessen in der dunkelsten Ecke saß, konnte es nicht weniger stören. Kam er doch aus einer Welt die unreal war und voller Gespenster. Doch die Geister in seinen Gedanken hatten ihn auch bis hier hin verfolgt.

Vor ihm auf dem Tisch stand ein Glas Whiskey. Das wievielte wusste er schon lange nicht mehr. Aber es war ihm auch egal. In Momenten wie diesen war ihm alles egal. Das einzige was zählte, war wie er am besten vergessen konnte. Mit einem Ruck trank er den Whiskey leer und knallte das Glas wieder auf den Tisch. Er spürte schon lange nicht mehr das Brennen wenn der Alkohol die Kehle herunter floss und die Wärme, die sich danach in seinen Körper ausbreitete. Zu oft hatte er schon getrunken, er hatte sich daran gewöhnt. In manchen Momenten wünschte er sich wieder zu fühlen, doch dann erinnerte sich wieder daran. Es war besser nichts zu fühlen. Taub zu sein. Zu vergessen. Er bestellte noch einen Whiskey und noch einen. Dann noch einen.

Draußen ging langsam die Sonne unter. Es war Juni und ein wunderbarer Sommertag. Er erinnerte sich daran wie er durch den Sonnenschein zum Pub gelaufen war. Die Sonnenstrahlen hatten in seinen Augen gestochen und er hatte sich gewünscht schnell ins Dunkle abtauchen zu können. Früher hatte er es geliebt draußen zu sein. Jetzt bevorzugte er die Dunkelheit.

In der Dunkelheit konnte man sich verstecken. Die Schatten schienen einen schützenden Schleier über ihn zu legen, der ihn von der Welt da draußen trennte.

Eine Welt vor der floh. Und die ihn doch immer wieder einfing.

Eine Welt die er vergessen wollte. Und die ihn doch immer wieder erinnern ließ.

Seine Welt versank im Krieg und er war mitten drin. Er konnte nicht mehr zurück. Wie jung, wie närrisch er gewesen war als er sich zum Kämpfen gemeldet hatte. So idealistisch. Es war ihm wie etwas Heldenhaftes vorgekommen. Er sah sich selber als den jungen, gutaussenden Kriegshelden. Ein paar Kratzer, ein paar Narben die er stolz herum zeigen konnte. Erworben in ein paar Kämpfen und Schlachten, wo er die Bösen besiegte und ihnen ein für alle Mal den Garaus machte. Hübsche, junge Frauen würden ihn umgeben, ihn bewundern. Ihn den Kriegshelden.

Kinder des Krieges || Rumtreiberzeit (HP)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt