!TW! Essstörung und Overthinking!
Die in dieser Geschichte verwendete Person/en sind rein fiktiv und sollte jemand so heißen, soll er sich bitte nicht angesprochen fühlen.
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PoV. Nicolas
Nun stehe ich hier wie jeden Morgen vor meinem Spiegel und überlegte ob ich wirklich so rausgehen konnte. Meine Jeanshose stand von meinem Körper ab, ließ mich durch die Falten am Bund aussehen als hätte ich einige Kilo mehr auf den Hüften, doch trotzdem war sie mir mindestens eine Nummer zu groß. Ich drehte mich zur Seite. Mein Blick fiel zu meinen Oberschenkeln, wie oft mir schon Leute sagten wie toll sie meine Beine fanden, doch ich. Ich sah dies nicht. Für mich waren es Brückenpfeiler. Brückenpfeiler die in der Jeans nur noch mehr betont wurden. Seufzend da mir die Zeit davon lief schnappte ich mir mein Shirt. Dieses hatte ich diese Woche nun auch schon zum zweiten Mal an. Ob den Leuten das wohl auffiel? Ob sie mich dadurch wohl seltsam fanden? Ob ihnen auffiel das meine Hose auch die von gestern war?
Noch nervöser als vorher hob ich meine Schultasche hoch und schaute zu meinem Frühstück. Mein Vater hatte mir dieses vor seiner Abfahrt zu Arbeit noch geschmiert, doch etwas sagte mir mal wieder ich solle es einfach stehen lassen der Kaffee genüge, also hörte ich wieder einmal auf mein inneres und lief los.
In der Schule angekommen stand ich in der nähe des Einganges und wartete. Mein Kumpel Ben kam per Bus, weswegen er einige Minuten später kam als ich, aber die Zeit nutzte ich und scrollte durch meinen Instagram Startseite. Ich legte einen Arm um meinen Bauch damit niemand meinen Oberkörper sah, denn gegenüber den mir gezeigten Bildern war dieser, naja wie sollte man sagen, ein Witz. Je mehr Bilder ich sah, desto mehr wünschte ich mir meine Ferien zurück. Dort konnte ich den ganzen Tag in Jogginghose rumlaufen und konnte mir ein weites Shirt anziehen. Nichts was irgendetwas von meinem Körper zeigte. Bevor ich jedoch mich doch noch auf den Weg nachhause machen konnte, mich im Bett verkriechen um dieses nicht mehr verlassen zu müssen, kam Ben über den Schulhof gelaufen. Sein Weg führte ohne einen Moment zu überlegen zu mir.
Wir begrüßten uns, gingen ins Schulgebäude hinein, unterhielten uns und ließen den Unterricht von vollen acht Stunden übergehen. In der Mittagspause, welche dreißig Minuten ging, liefen Ben und Markus zusammen zum Bäcker um sich was zu holen, doch ich blieb wie am Morgen schon an der Schulmauer stehen und passte auf unsere Taschen auf. Während dem Warten spürte ich wie mein Bauch anfing zu grummeln, doch anstatt etwas zu essen, nahm ich mir meine halbvolle Wasserflasche und trank einen Schluck daraus. Dies müsse nun mal genügen.
Der Schultag war vorbei. Die Uhr schlug mittlerweile vierzehn Uhr dreißig. Mein Heimweg betrug circa eine viertel Stunde, weswegen ich um viertel vor drei mein Haustür aufschloss. Das Haus war noch immer Totenstill. Meine Mutter war vor ungefähr drei Jahren ausgezogen, aber sie besucht uns öfter da mein Vater weiterhin ein gutes Verhältnis zu ihr pflegte.
Ich schmiss meine Schultasche in die Ecke meines Zimmers, zog meine Schuhe aus und schaute in den Kühlschrank. Ich wusste das ich mir was zu essen machen sollte, doch trotzdem wollte etwas in mir es auch nicht so wirklich. Trotz allen Ängsten in mir und mit dem Wissen das mich nachher wieder Schuldgefühle plagen würden, nahm ich eine Tupperdose hinaus und öffnete sie. In ihr enthalten war Omas Linseneintopf, welchen ich wirklich liebte.Mit Vorsicht und bedacht schöpfte ich einige kleine Kellen in eine Schüssel, bis sie ungefähr zur Hälfte gefüllt war. Diese stellte ich für ein einhalb Minuten in die Mikrowelle und verzehrte sie danach in einer längeren Zeit Etappe. Ich hatte das Gefühl je langsamer ich die Mahlzeit zu mir nahm, desto weniger voll fühlte ich mich am Ende, weswegen ich es mir über die letzten Jahre antrainiert hatte.
Wie das ganz eigentlich angefangen hatte hab ich noch gar nicht erzählt oder? Es muss so vor ungefähr fünf Jahren gewesen sein. Ich war dreizehn und bemerkte wie alle um mich herum in die Pubertät kamen und so auch ich. Vor dieser Zeit war ich ein relativ Sportlicher Mensch. Ich liebte es zu laufen, mit meinen Freunden Fußball zu spielen halt eben die Hobbies die man in dem Alter hatte, doch plötzlich nahm ich an Gewicht zu. Anstatt wie die anderen Jungs kräftig und athletisch zu werden, sammelte sich bei mir das Gewicht an Bauch und beinen. Egal wie viel ich in dieser zeit auch an Sport machte, ich nahm immer mehr zu. Es kam der Zeitpunkt an dem ich einfach nur noch aus Frust anfing zu essen. Je mehr ich gegessen hatte, desto besser fühlte ich mich. Auf meinem Hauptspeiseplan waren Süßigkeiten und da war es egal ob Schokolade, Chips oder doch eine ganze Tüte Gummibärchen.
Dieser Frust wandelte sich jedoch irgendwann in einen Hass um. In einen Hass mir selbst gegenüber. Von einem auf den anderen Tag strich ich alles. Ob es was süßes oder was ganz normales zu essen war. Von einer ganzen Pizza auf maximal eine halbe. Von zwei Tellern zu essen auf einen kleinen Teller und so weiter. Doch wie man es sich schon denken kann, viel diese plötzliche Veränderung auf. Mein Vater sprach schon darüber mich zu einem Arzt zu bringen, nicht das es sich zu einer Essstörung entwickeln würde, also zwang ich meinen Körper von nichts auf mein Normales essverhalten erneut zu wechseln. Mein Vater gab ruhe, doch er wusste nicht das ich dieses Essen nicht wirklich aß. Ich stand hier und da mal auf und schmiss eine Kleinigkeit weg. Das Schulbrot gab ich meinen Mitschülern und das Pausengeld steckte ich ihm in unbemerkten Zeitpunkten zurück in die Brieftasche.So verlor ich stück Stück Kilo um Kilo ohne das jemand verdacht schöpfte was mit mir los ist und auch heute fünf Jahre nach dem Beginn meines Hasses gegenüber dem Essen weiß keiner von meinem Problem, ich meine wie möchtest du es einer Person auch bitte erklären? Sie blocken alle ab, wollen mit solchen Themen nichts in ihrem Leben zu tun haben und sagen alle immer nur ,,Ja deine Probleme hätte ich gerne!" oder ,,Stell dich nicht so an. Iss einfach. Du hast eine tolle Figur!"
doch ich sehe dies nicht.

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Oneshots
FanfictionHi, Ein Oneshot Buch weil ich langweile hatte und wenn ich mal keine Ideen habe für meine geschichten kommt hier vllt was :) Es kommen zu allem möglichen Oneshots und nicht nur K-POP :)