Kapitel 40

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zwei Wochen später


Kira und Lian saßen nebeneinander an der Marienstatue und schauten über das glänzende Band der Mosel zur Stadt hinunter. Die Dächer der Altstadt reihten sich dicht an dicht um den Dom St. Peter, nicht weit von ihnen konnte man die Rasenflächen der Kaiserthermen ausmachen. Im Hintergrund lagen die sonnenbeschienenen Weinberge.

Kira drehte gedankenverloren ihre goldene Münze in den Händen.

„Was hast du jetzt vor?", fragte Lian leise.

„Hm, ich weiß nicht", überlegte Kira. „Vielleicht fahre ich ja nach Sizilien und frage meine Oma, was es mit dieser Münze auf sich hat. Was meinst du? Würdest du mitkommen?"

Lian wandte ihr sein Gesicht zu. „Vielleicht schon, ja", lächelte er. Wenn ich darf ..."

Kira lächelte. „Das darfst du", erwiderte sie. Dann fügte sie seufzend hinzu: „Ich bin so froh, dass diese Geschichte jetzt zu Ende ist." Sie steckte die Münze ein, stand auf und reichte ihm die Hand. „Gehen wir?"

Er streckte den Arm aus und ließ sich von ihr hochziehen.

Sie standen sich gegenüber, seine grünen Augen funkelten und die hellen Sprenkel darin schienen zu hüpfen. Kira spürte auf einmal ein warmes Gefühl, als tanzten tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch einen verrückten Reigen. Es war einer dieser Momente, in denen es sich anfühlte wie früher.

„Ich bin froh, dass diese Geschichte gerade erst anfängt", sagte Lian, sah sie mit einem schiefen Lächeln an und drückte ihre Hand.

Da gab sie ihm einen zärtlichen, federleichten Kuss auf die Lippen.

Als ein Schatten auf sie fiel, wandten sie ihre Gesichter nach oben, wo der Phönix mit goldenen Schwingen am Himmel flog.


Im Schatten des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt