◇ Kapitel 16 ◇

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Nachdem ich noch Minuten damit verbracht habe, die Tür an zu starren, habe ich mich dann aufgerappelt und tatsächlich angefangen aufzuräumen.

Welche Wahl hab ich denn?
Zugegeben, ich habe Angst dass er Abby etwas tut. Alleine nur um das zu bekommen, was er will. Und er will mich...

Genervt nehme ich den Mülleimer und ziehe ihn hinter mir her. Dabei versuche ich vorsichtig über den Boden zu gehen und auf keine Scherbe zu treten. Natürlich ziehe ich dabei die ganze Zeit die schwere Kette hinter mir her. Doch durch diese drecks Kette verteilen sich die Scherben und der Dreck noch mehr. Ich stöhne genervt.

Ich hocke mich hin und beginne vorsichtig das Glas in den Mülleimer zu schmeißen. Dabei schneide ich mich mehrmals und zische bei dem Schmerz. Als ich den gröbsten Teil weg geschmissen habe, stehe ich auf und wasche meine Hände. Überall klebt noch der Rest Alkohol an meinen Fingern.

Als ich fertig bin gehe ich zurück ins Schlafzimmer. Es wird langsam dunkel draußen und ich schalte die kleine Stehlampe ein, die mitten im Raum steht. Ich habe bestimmt eine Stunde damit verbracht die Scherben in den Mülleimer zu sammeln. Nagut, es war gefühlt auch das ganze Schlafzimmer damit voll. Ich schaue mich im Raum um und stöhne genervt, weil es immer noch aussieht wie im Schweinestall.

Nachdem ich überall nach einem Besen gesucht habe, und gescheitert bin, blieb mir nichts anderes übrig als den Handfeger zu nehmen. Ich beginne auf allen Vieren den Boden zu fegen und mittlerweile sind circa drei kleine Häufchen auf dem Boden verteilt. Jeweils gemischt aus Dreck und den Resten der Scherben. Ich nehme wieder den Mülleimer und tue die ersten zwei kleinen Haufen dort rein. Als ich mich gerade zu dem letzten Haufen gekniet habe, höre ich schnelle und schwere Schritte, die sich mir nähern. Gleich im nächsten Moment wird die Tür lautstark aufgerissenen. Luca kommt rein und ich schlucke schwer. Seine ganze Körperhaltung ist bedrohlich und ich rieche den Alkohol in seinem Atem. Er schließt die Tür ab und kommt langsam auf mich zu. Ich versteife mich sofort, denn ich wusste, wenn er getrunken hat, kann er schnell seine Kontrolle verlieren. Er bleibt neben mir stehen und schaut auf den Dreck Haufen vor mir. Ich starre auf den Boden und versuche ruhig zu atmen.

"Hatte ich nicht gesagt, dass ich keine Scherbe mehr sehen will, wenn ich zurück komme?"

Ich schlucke schwer.

"Ich bin gleich fertig."-sage ich, während ich das Kehrblech greife. Er packt seine Hand fest auf meine Schulter und ich zucke sofort zusammen. Aus lauter schreck lasse ich das Kehrblech wieder fallen und es kracht genau in den Haufen vor mir. Luca sein Körper spannt sich an und er atmet einmal tief ein und aus. Ich weiß genau, was jetzt kommt. Er kontrolliert sich jetzt nicht mehr.

Im nächsten Moment wickelt er seine Faust in meine Haare und drückt mich schlagartig weiter nach unten. Direkt in den Haufen Dreck. Ich schreie einmal auf, vor Schreck und fange an zu zittern. Mein Gesicht ist komplett im Dreck vergraben, sodass ich Angst habe, dass ich beim Einatmen Scherben mit verschlucke. Er drückt sein Knie in meinen Rücken, sodass ich mich nicht bewegen kann. Luca seine Stimme ist ernst und ruhig, als er wieder mit mir spricht.

"So läuft das aber nicht, Brianna."

Er drückt meinen Kopf weiter nach unten und ich zische, als sich das Glas in meine Haut schneidet.

"Wenn ich sage, es soll fertig sein, wenn ich zurück bin... Dann hat es verdammt nochmal auch fertig zu sein!"

Ich zucke zusammen und die Tränen sammeln sich in meinen Augen.
Was passiert hier gerade?
Ich dachte er hätte sich wirklich geändert... aber scheinbar war alles nur ein Trick...

He will always be there Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt