„ Hiko!", ein lauter Schrei durchbrach die Nacht. Ein Mädchen mit langen weißen Haaren und einer Katzenmaske stand am Hafen, knöcheltief im Schnee. In eisigen Böhen wehte der Wind, welcher eine Menge an Flocken des eisigen Nasses mitbrachte. Es schneite. Der Himmel war dunkel und von Wolken überzogen. Blut, welches zu Boden tropfte, färbte das weiße Pulver rot. „ Hiko!", schrie das Mädchen erneut. „ Hiko! Hüte dich!", wimmerte sie, sich die blutende Seite haltend. Hiko wollte etwas tun. Sie wollte zu ihr rennen, doch ihre Beine waren wie im Schnee versunken, sie konnte sich nicht bewegen, nicht mal um einen Zentimeter. In dem Moment erschien eine Gestalt hinter dem Mädchen. Sie legte ihre Hand auf den Mund des Kindes, um es vom Schreien abzuhalten und in dem Moment, wo Hiko mitansehen musste, wie diese Person das Mädchen mit sich zerrte, konnte sie das Gesicht des Feindes erkenne. Die allzu bekannte Maske. Snakes.Keuchend und schwer atmend fuhr Hiko aus dem Schlaf. Es wurden schlimmer, die Albträume wurden von Nacht zu Nacht schlimmer. Verzweifelt blickte sie sich im Zimmer umher. Es war noch dunkel, doch das hatte gegen Ende Oktobers nichts zu sagen. Müde schielte sie zum Wecker. Halb sechs, sie musste aufstehen.
„ Morgen Hiko", trällerte Hisa gut gelaunt als sie sich verschlafen und schlecht gelaunt zu ihren Freunden an den Tisch setzte. „ Morgen", grummelte sie zurück und begann sich unbeholfen Müsli in den Mund zu schaufeln. Kiri sah auch nicht sonderlich begeistert aus. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und durchblätterte leicht genervt die morgendliche Zeitung.
Der Schultag heute war unerträglich. Hiko schlief so oft fast ein, dass sie bereits aufgehört hatte mit zu zählen und dass Mr. Akiyama sie mindestens drei mal sehr besorgt fragte, ob sie wirklich in Ordnung sei machte das auch nicht besser . Als sie gefühlt zum hundertsten Mal in Mathe eingenickte war, stupste Kiri sie sanft an. „ Mein Gott Hiko, du musst echt früher schlafen gehen" „ Mach ich doch!", grummelte Hiko beleidigt, doch wie sollte man schlafen, wenn die schrecklichsten Gedanken und die bösesten Vorahnungen einem die Sinne vernebelten?
Nach dem sie alle endlich fertig mit dem Unterricht waren trafen sich die vier Mädchen vor dem Computerraum. Sie hatten sich vorgenommen heute mit dem Erstellen der Plakate zu beginnen, denn je schneller sie Megumi damit halfen, desto länger könnte sie damit Geld verdienen. Gemeinsam hatten sie sich über einen der Computer gebeugt und begannen an einem einfachen Kunstprogramm Werbeplakate mit verschlungenen Überschriften und niedlichen Bildern von Katzen zu erstellen.
„ Hier, wie wäre es mit dem Bild", schlug Hisa vor und deutete auf eine einfache Zeichnung von einer kleinen, schwarzen Katze, die ein wenig wie die aus dem Café aussah . „ Sieht gut aus, schick mir mal den Link", befahl Nyoko die zusammen mit Hiko an einem anderem Computer arbeitete und die Plakate erstellte. Schlussendlich hatten sie vier verschiedene Werbezettel fertig, welche sie gemeinsam auf Nyokos Stick zogen und dann gemeinsam zu Drucker in der Schule brachten.
Das Drucken kostete die Schüler hier Geld und so hatten sie alle schleunigst ihre letzten Ersparnisse zusammen geworfen. „ Schade drum", hatte Hisa gemurmelt und mit den Schultern gezuckte. „ Aber wir tun es ja schließlich für einen guten Zweck."
Gemeinsam machten sie sich an dem Laptop zu schaffen mit dem der Drucker verbunden war und steckten Nyokos Stick in den USB-Anschluss. Von jeder Vorlage druckten sie zehn Stück. Vierzig Plakate, das würde fürs erste reichen. „Und die hängen wir dann am Wochenende in der Stadt auf", grinste Nyoko. „ Und das gute ist, keiner der Lehrer kann etwas dagegen sagen, wenn wir ihnen erzählen das wir in einem Café aushelfen und so können wir danach in Seelenruhe Segeln lernen", lachte Kiri schadenfroh und die anderen stimmten mit ein.
Eines der Plakate hingen sie gut sichtbar im Gemeinschaftsraum auf und Hisa betrachtete hochzufrieden ihr aller Werk. „ Das ist super! Hier im Gemeinschaftsraum kommt jeder mindestens einmal am Tag vorbei. Alle werden dieses Plakat sehen!" „ Genau, Jugendliche wie wir stehen auf sowas, ich wette Megumi wird sich bald vor lauter Kunden nicht mehr retten können", stimmte Nyoko ihr zu und Hiko lachte darüber. Das Alles war keine schlechte Idee, nun hieß es die Füße hoch zulegen und abwarten ob ihr Plan funktionierte. Wenn ja, konnten sie sich zu einer gut gelösten Aufgabe gratulieren.
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Children of truth/ Ein Meer aus weißen Flammen ( Bungou stray dogs)
Fanfiction° „ Verdammt" Er hatte Hiko für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, bevor sie wieder unter das Fenster abgetaucht war. Und aus irgendeinem Grund wusste Hiko, dass das nicht gut war ° Die neunjährige Hiko Takahashi lebt zusammen mit ihrem Vater in...