Children of truth/ Ein Meer aus weißen Flammen ( Bungou stray dogs)

Iris-Heterochromie

Hiko hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, zu groß war die Aufregung die an ihr nagte wie die Ratten in der Küche, des alten Steingebäudes. Als eine der Schwestern die Tür ihres Zimmers aufschlug, so laut das Hiko vor Schreck zusammen fuhr, saß sie bereits aufrecht im Bett und wartete darauf, endlich ihr Zimmer verlassen zu können.

Das ganze Waisenhaus erschien ihr heute irgendwie heller, selbst das Staubbrot zum Frühstück kam ihr weniger trocken vor. Doch der Drache, ganz im Gegenteil zu Hiko, wirkte noch mürrischer als sonst und das sollte schon was heißen. Hiko die ahnte warum Miss Nakamura so miserable Laune hatte , konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Den Drachen schien es rasend zu machen, dass ihm sein Lieblings Opfer, trotz all der Bemühungen, durch die Leinen ging und Hiko fand das super.

Selbst das Toilettenputzen am Morgen nahm sie ohne ein Maulen hin, mit einem schelmischen Grinsen, da sie wusste, dass es das letze Mal seien würde. Im Tackt von fünf Minuten blickte sie immer wieder auf die Uhr, als hoffte sie, die Zeit würde irgendwie schneller vergehen, doch wie immer wenn man auf etwas schönes wartete schlich die Zeit wie eine Schnecke voran. Hiko seufzte leise. Gerade mal acht Uhr, bis elf würde es noch ewig dauern.

Leise seufzend setzte sie sich auf die Fensterbank in ihrem Zimmer und wartete, es würde sich schließlich nicht mehr lohnen dem Küchenteam beizutreten, da sie ja sowieso vor der Vollendung dieser Aufgabe gehen musste.

Noch heftig überlegend, ob sie wirklich alles eingepackt hatte, ließ ein Klopfen sie aufschrecken. Doch nicht etwa der Drache oder?! Aber nein, kaum hatte Hiko um Eintritt gebeten, betrat eine kleine Blondine das Zimmer. Hiko erkannte diese blauen Augen und die zwei blonden Dutts sofort. „ Claire" flüsterte sie überrascht. „ Was machst du denn hier?"

Was machte das Mädchen hier? Hiko konnte es einfach nicht verstehen, sie hatte schon Ärger mit dem Drachen und Hiko mochte sich lieber nicht ausmalen was Miss Nakamura mit Claire anstellen würde, wenn sie das Mädchen so vorfand. „ Du solltest nicht hier sein ,wenn der Drache dich zusammen mit mir findet, hast du ein Problem" murmelte Hiko besorgt.

„ Ich weiß" lächelte sie traurig „ Aber bevor du gehst wollte sich dir nur sagen, dass wir Kinder dich eigentlich sehr gern hatten und das es verdammter Mist vom Drachen war, dich so ausgegrenzt zu haben" murmelte Claire und lächelte sie scheu an, vermutlich auf Hikos Reaktion wartend.

Hiko lächelte sie glücklich an, dass war das aufbauende Lob was sie brauchte um sich bereit zu fühlen einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. „ Danke Claire" hauchte Hiko überrumpelt und strahlte die Kleinere einfach nur überglücklich an. „ Ich glaube die gehören dir" lächelte Claire Hiko an und holte einen Stapel Bücher hinter ihrem Rücken hervor .

Hiko konnte es nicht fassen, als sie die eigenen Bücher, die sie einst an dem Drachen verloren hatte erkannte. „ Wo hast du die denn her?" staunte Hiko überrumpelt und ging auf Claire zu, um sie als Dank zu umarmen.

„ Der Drache hatte sie in den Müll gepfeffert und ich habe sie wieder heraus geholt,weil ich wusste, dass du sie vermutlich wieder haben möchtest" murmelte Claire in Hikos Armen. „ Tausend Dank Claire, du bist einfach die Beste" hauchte Hiko, überrascht wie viel das Mädchen für sie getan hatte. Einwenig schlecht fühlte sich Hiko dadrüber, dass sie Claire und die anderen in der Hölle zurück lassen musste, aber sie hatte keine andere Wahl.

Also entschied sie sich etwas anderes zu tun. Wenn sie Claire schon nicht persönlich Mut machen konnte, dann sollte wer anderes das tun. Hiko öffnete ihren Koffer und zog den weißen Stoffhasen hervor. „ Hier der ist für dich. Früher hat er bei mir dafür gesorgt, dass der Drache mir nicht die Hoffnung nimmt, ab heute soll er das bei dir tun"

Claire lächelte sie glücklich an. „ Danke Hiko, du bist ein wirklicher Engel!" freute sie sich und umarmte Hiko stürmisch. „ Pass gut auf dich auf hörst du" säuselte Hiko und umarmte das Mädchen fest. „ Und nun lauf, ehe der Drache dich erwischt"