achtzehn

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ich war achtzehn,
als du mich verlassen hast.

ich habe geburtstag.
es ist ein wichtiger tag für mich.
ein tag, welcher mich mit trauer erfüllt.
denn du bist nicht da, um ihn mit mir zu feiern.

möglicherweise ist das besser so.
immer, wenn du da bist, tust du mir weh.
hör auf, mir wehzutun.

ich habe es nicht verstanden.
denn ich war achtzehn,
als du mich verlassen hast.

ich bin kein kleines mädchen mehr.
doch das war ich noch nie.
ich bin schon früh erwachsen geworden.
denn ich hatte keine wahl.

obwohl ich dich nicht brauche,
sehne ich mich nach dir.
ich sehne mich nach dem, was ich nie hatte.
eine familie.

ich schrie.
wo bist du?
mama?
papa?
schwester?
warum bist du nicht bei mir?

mein schreien verstummt.
denn du bist nicht da.
denn du hörst mich nicht.
denn ich war achtzehn,
als du mich verlassen hast.

alles ist mucksmäuschenstill
und ich höre dich trotzdem nicht.

denn du sprichst nicht mit mir.
du hast aufgehört, mit mir zu sprechen.
vor einer ganzen weile.

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