sechzehn

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ich war sechzehn,
als du mich verlassen hast.

ich dachte, wir halten zusammen.
nach allem, was wir zusammen erlebt haben.
ich dachte, ich kann dir vertrauen.
doch du hast mir das gegenteil bewiesen.

ich habe es nicht verstanden.
denn ich war sechzehn,
als du mich verlassen hast.

ich hätte dir nie vertrauen sollen.
denn nach alledem bist du trotzdem du.
die tochter deiner mutter.
die tochter deines vaters.

es tut weh.
ich bin schmerzen gewohnt.
doch ich bin es nicht gewohnt, dass du diejenige bist, die mir schmerzen zufügt.
die, bei der ich immer sicher war.
aber das ist vergangenheit.

ich schrie.
wo bist du?
schwester?
warum bist du nicht bei mir?

mein schreien verstummt.
denn du bist nicht da.
denn du hörst mich nicht.
denn ich war sechszehn,
als du mich verlassen hast.

alles ist mucksmäuschenstill
und ich höre dich trotzdem nicht.

denn du sprichst nicht mit mir.
du hast aufgehört, mit mir zu sprechen.
vor einer ganzen weile.

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