Fate: The Winx Saga Fanfiction Rivusa/Samusa Edition

IN MY SOUL

Sam's Stimme weckte mich unsanft, denn er klang wütend. Schnell hatte ich die zweite Stimme in dem Wortgefecht, welches gerade stattfand, ausmachen können: Es war die von Dad. Eigentlich wollte ich die Augen regelrecht aufreißen, um zu sehen, was hier eigentlich los war, aber ich konnte nicht. Meine Lider bewegten sich keinen Millimeter, genau so wenig wie der Rest meines Körpers. Ich lag einfach regungslos da und fühlte mich so merkwürdig wie noch nie zuvor in meinem Leben. Was war nur los mit mir? „Was habt ihr euch denn nur dabei gedacht?", hörte ich Dad brüllen, dabei wurde er eigentlich nie laut, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Mit aller Kraft öffnete ich die Augen und raffte mich mühsam auf. „War das Königin Luna? Hat sie dich irgendwie verzaubert oder so?", wollte Sam von Dad wissen, der wohl überhaupt nicht zu verstehen schien, was die Frage bedeuten sollte. Mir ging es da nicht anders. „Was ist denn los?", flüsterte ich notgedrungen, da meine Lunge nicht mehr herzugeben hatte. Sam folgte meinem Flüstern und war anscheinend froh, mich zu sehen. Er stürmte direkt auf mich zu und umarmte mich erleichtert. Und nochmal wiederholte ich mühsam meine Frage: „Was ist los?". Dad's Freude über mein Aufwachen hielt sich hingegen in Grenzen, denn anstatt mich in den Arm zu nehmen, sah er mich einfach nur mit enttäuschtem Blick an. „Das kann ich dir sagen: Wegen euch hat mich Königin Luna der Schule verwiesen!", erklärte er aufgelöst und nahm niedergeschlagen auf einem Stuhl im Gewächshaus, in dem wir uns gerade befanden, Platz. Was meinte er damit? „Sei doch froh, Dad! Stella's Mom ist sowieso abscheulich! Dann gehen wir einfach wieder zurück! Die andere Schule hat dir doch auch gut gefallen!", versuchte Sam ihn zu beruhigen, was allerdings nach hinten los ging. „Zurück? Die Königin wird dafür sorgen, dass ich niemals wieder irgendwo unterrichten werde und das kann ich ihr nicht einmal verübeln". Man sah richtig, wie zermürbt er war. Er stand auf, ging immer wieder auf und ab und schüttelte dabei den Kopf. Ich fühlte mich miserabel dabei, ihn so zu sehen. „Das soll alles unsere Schuld sein?", überlegte ich. In meinem Kopf ratterte es. „Mein ganzes Leben habe ich euch gewidmet, ich war immer gut zu euch und was tut ihr? Missachtet die Regeln, legt euch mit irgendwelchen Hexen an und gefährdet das Leben eurer Mitschüler und Mitschülerinnen!" Und dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen:

Wir waren auf der Suche nach Bloom und fanden sie schließlich in einer alten, verlassenen Garage. Sie lag zwar sehr abgelegen inmitten eines Waldes, aber dank des Elixiers, das Flora und Sam entwickelt hatten, konnten wir sie letztendlich finden. Dort waren auch Beatrix' Schwestern, D'Arcy und Isobel. Stella kannte die beiden bereits und war total geschockt, als sie realisierte, dass die beiden Bloom entführt haben mussten. Wir sahen sie nur durch ein kleines Fenster, bei dem die Gardinen einen kleinen Spalt geöffnet waren. Da Musa und Bloom zuvor ihre Körper tauschten, war es also Musa's den wir dort mit Wunden übersät vorfanden. Wir mussten Bloom auf alle Fälle da rausholen und überlegten kurz, wie wir das am besten anstellen sollten. Sky und Riven waren allerdings kaum zu bremsen und überredeten Sam, Grey, Aisha und mich, die Garage sofort zu stürmen. Stella würde jedenfalls keine große Hilfe sein, dachte ich bei mir, denn sie stand zu diesem Zeitpunkt immer noch wie in Schockstarre da. Aber auch ohne Stella waren wir in der Mehrheit.

„Was hätten wir denn tun sollen? Wir mussten Bloom helfen!", schrie ich meinen Dad an. Ich fühlte mich extrem seltsam. So als wäre ich nicht Herr meiner Sinne; als würde ich mich selbst wie ein Zuschauer beobachten, ohne handeln zu können. Außerdem kannte ich meinen Dad so nicht. Er klang so vorwurfsvoll. Ich fragte mich die ganze Zeit, ob ich vielleicht träumte. Zumindest hoffte ich das. „Helfen?", wiederholte Dad spöttisch. „Ihr habt schon genug geholfen!" Nun setzte er sich wieder und ließ theatralisch den Kopf hängen.

„Lass' uns gehen", schlug ich Terra vor, die noch sehr abgekämpft wirkte. Sie nickte nur kurz. Ich musste sie einfach fragen, ob sie auch das Gefühl hatte, dass mit Dad etwas nicht stimmte. „Wo wollt ihr denn jetzt hin?", wollte er wissen. „Königin Luna duldet euch und eure Freunde hier nicht mehr". „Wir suchen Flora und die anderen und dann schauen weiter, okey? Alles wird gut", meinte ich zu Terra und ignorierte Dad kurzerhand. Sie war meine kleine Schwester und ich hatte das dringliche Gefühl, sie irgendwie beschützen zu müssen. Meinen Dad hatte ich enttäuscht, als Musa's Freund war ich eine Katastrophe und auch als großer Bruder war ich eigentlich nicht zu gebrauchen. So nutzlos hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich half Terra, sich aufzurappeln und bot ihr an, sie beim Gehen zu stützen. „Da werdet ihr Pech haben", hörten wir unseren Vater noch sagen. Terra und ich blickten uns kurz fragend an, gingen aber gleich weiter. „Flora ist tot". Diese drei Worte schlugen ein wie eine Bombe. Meine Knie zitterten schlagartig und ich musste stehen bleiben. Terra warf mir einen panischen Blick zu. Tränen begannen, aus ihren Augen zu fließen und die Panik in ihrem Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Sie sah mich an, als wartete sie verzweifelt darauf, dass ich ihr sagen würde, dass das nur ein schlechter Scherz sei. Ich schloss die Augen, um mich dem Anblick von Terra's traurigem Gesicht zu entziehen. Diesen geballten Schmerz würde ich nicht aushalten, ich würde jeden Moment zusammen brechen. D'Arcy und Isobel waren zwar viel stärker als wir, aber Flora war bei dem Kampf überhaupt nicht dabei gewesen. Ich erinnerte mich daran, dass Sky, Riven, Grey, Aisha, Terra und ich so gut wir konnten gegen die beiden ankämpften, aber keine Chance hatten. Sie knockten uns mit irgendeinem sehr mächtigen Kovergenzzauber aus. Stella's Mom musste irgendwie von dem Kampf Wind bekommen haben und stand plötzlich da, um ihn zu beenden. Aber was zur Hölle war mit Flora in der Zwischenzeit passiert? Sie musste ihren Verletzungen erliegen sein, die Stella zuvor entdeckt hatte. Wir hätten sie nicht alleine lassen dürfen. Flora. Ist. Tot. Ich war wie in Trance und konnte nur gedämpft hören, wie Terra schrie, schluchzte und mit einem Knall zu Boden ging. Nun begann auch mein Dad bitterlich zu weinen. Wann würde ich nur aus diesem Alptraum erwachen?