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[Kuroo]

„Guten Tag, Yachi-san"
„Kuroo-san, Bokuto-san, Akaashi-san...", erstaunt über den Besuch starrte die junge Frau uns an.
„Dürften wir hereinkommen?", fragte Akaashi höflich.
„Äh, ja. Natürlich."
Yachi trat einen Schritt zu Seite und ließ uns ein.

Sie führte uns in ein kleines Wohnzimmer und bedeutete uns Platz zu nehmen.
„Wollen Sie etwas trinken? Einen Tee?"
„Nein danke", sagte ich und auch die anderen zwei lehnten ab.
„Okay..."

„Yachi-san...", ich beugte mich leicht nach vorne und lehnte mich auf die Oberschenkel, „Wir müssen mit Ihnen über jemanden reden..."
„Es geht um meinen Vater, oder?", fragte sie und schluckte, wobei sie auf ihre Hände hinabschaute, die sie nervös knetete.
„Ja", stimmte ihr Bokuto zu, „Wir müssen wissen, wo er sich befindet."

„Ich habe keine Ahnung.", sagte die Blonde und starrte immer noch hinab auf ihre Hände.
„Ich habe gedacht, jetzt wo er raus ist, würde er sich immerhin mal melden... Ich meine, ich habe ihn nicht sonderlich vermisst, aber dennoch...", sie stockte.

Ich nickte verständnisvoll.

„Aber er hat noch nicht einmal einen Brief geschickt oder angerufen...", sie hob den Kopf, „Ich habe keine Ahnung, wo er ist und auch nicht, was er vorhat. Bitte glauben Sie mir."
Hilfesuchend suchte sie Akaashis Blick, mit dem sie laut Kenma wohl früher befreundet gewesen war.

„Wir glauben Ihnen.", sagte ich und meine Begleiter nickten.
Das das trotzdem kein Beweis dafür war, dass sie nichts mit dem Fall zu tun hatte, ließ ich mal weg.

„Was hat er eigentlich getan? Sie suchen ihn doch nicht ohne Grund, oder? Ich kann mir denken, dass es mit dem Auftrag von Kozume-san zusammenhängt. Als seine Tochter... würde ich gerne wissen, was er gemacht hat..."
Yachi hatte die Lippen aufeinandergepresst.

Sie tat mir leid.
Ihr Vater hatte eine Straftat begangen und wurde verhaftet. Dann, nach Jahren, in denen sie ihn nicht sehen konnte, wurde endlich seine Kaution bezahlt und dann kam kein Wort von ihm...

Ich blickte zu Bokuto und Akaashi, die beide nickten.

„Er... ist unser Hauptverdächtiger... Der Grund warum Kozume-san uns beauftragt hat, sind Drohbriefe, die er in letzter Zeit bekommen hat. Er hat jetzt zwar schon länger keinen mehr erhalten, aber wie wir erfahren haben, haben Yamaguchi-san und Tsukishima-san, die beide Mitglieder von Ninety-Nine Percent waren, ebenfalls diese Morddrohungen erhalten. Deswegen sind sie nun unterwegs, um mit den anderen Mitgliedern zu reden, die momentan allesamt in der Nähe sind, um festzustellen, ob diese ebenfalls Briefe bekommen haben.", fasste ich zusammen.

„Und Sie sind zu mir gekommen, weil sie gehofft haben, dass sie dadurch herausfinden, wo mein Vater sich momentan befindet, richtig?"
„Ja"

„Okay", Yachi nickte, „Ich kann Ihnen nicht mit Sicherheit sagen, ob er dort ist, aber ich kann Ihnen die Adressen von ein paar Orten geben, die in Frage kommen könnten."
Sie zog eine Liste aus der Brusttasche ihrer Bluse.
Ich staunte. Die war aber gut vorbereitet.
„Oh, danke"

„Ich wollte in nächster Zeit selbst dort vorbeischauen, aber ich hatte ehrlich gesagt ziemlich Schiss..."

„Lassen Sie das besser. Wir glauben es könnte Komplizen geben, da es bereits Drohbriefe gab, als er noch im Gefängnis saß, es könnte gefährlich sein."

Yachi schüttelte den Kopf.
„Nein, ich will ihn unbedingt sprechen. Seit er verhaftet wurde habe ich ihn nur einmal gesehen, das war vor ein paar Monaten. Er hat sich aber geweigert auch nur ein Wort zu sagen, ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, ob er dazu im Stande gewesen wäre... Er war irgendwie komisch... Als würde er mich nicht bemerken. Bitte nehmen Sie mich mit, wenn sie dort hinfahren."
„Auf gar keinen Fall!", protestierte Bokuto, „Das ist viel zu gefährlich!"
Ich nickte zustimmend und als Yachi hoffnungsvoll zu Akaashi sah, sagte der nur: „Sie haben Recht, Yachi. Es ist besser, wenn nur die beiden hingehen. Wir beide sollten uns da raushalten."
Enttäuscht senkte die junge Frau den Kopf.

„Eins noch. Wissen Sie, wer H. sein könnte? Die Drohbriefe sind so unterzeichnet."
Ich beobachtete ihre Reaktion ganz genau. Immerhin begann auch ihr Vorname mit diesem Buchstaben. Wäre allerding nicht sehr schlau so zu unterzeichnen, wenn die Empfänger einen kennen.
„H.?", keine verdächtige Regung, „Nein. Ich kenne niemanden, dessen Name mit H beginnt und der eine Verbindung zu meinem Vater hat. Naja, außer mir..."

„Und wieso haben Sie sich Akkashi-san, Kozume-san und Yaku nicht als Yachi Hitoka zu erkennen gegeben?"
„Es war ein unpassender Zeitpunkt und wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Es kam mir nicht passend vor."
Ich nickte zufrieden.

„Okay, wir gehen dann wieder. Danke für Ihre Hilfe.", verabschiedete sich mein Kollege.

„Yachi, darf ich vielleicht noch bleiben? Also nur wenn du willst, wir könnten etwas über alte Zeiten quatschen oder so.", schlug Akaashi freundlich vor.
Das war eine gute Idee. Die junge Frau war sichtlich nicht ganz auf der Höhe und etwas Gesellschaft eines alten Freundes würde ihr sicher guttun.

„Ja... gerne, Akaashi.", sagte sie und lächelte zurück.

„Okay, wir gehen dann.", sagte ich und ging wieder den Flur entlang.
Ich warf einen Blick über die Schulter, als ich sah, dass Bokuto mir noch nicht folgte.
Eifersüchtiger Idiot.

„Bokuto", zischte ich.
Er drehte sich zu mir. „Komme", sagte mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und ehe wir die Wohnung verließen, rief ich noch ein Abschiedswort zurück, das augenblicklich erwidert wurde.

„Reiß dich zusammen, Bokuto. Gefühle bei einem Job sind gar nicht gut und außerdem könnte das eh nie was werden.", raunte ich wütend, damit es im Treppenhaus nicht hallte.
„Musst du ausgerechnet sagen.", schnaubte mein bester Freund.
„Wieso?", fragte ich verwirrt.
„Tse, du bist doch der, der dem lieben Kozume-san immer Blicke zuwirft, als würde er gleich über ihn herfallen wollen."
Ich wurde ein wenig rot.
„Ach was... das ist doch nur eine kleine Schwärmerei.", murmelte ich, überzeugt davon, dass es stimmte. Ich kannte Kenma schließlich so gut wie gar nicht...
„Das mit Kaashi ist ja auch nur eine Schwärmerei... Ich weiß doch selbst, dass das nie was Ernsthaftes werden könnte...", seufzte er, „Ich mein... Er ist berühmt... Warum sollte er sich ausgerechnet für mich interessieren, wo er doch jedes Mädchen und bestimmt so ziemlich jeden Typen in Japan kriegen könnte...? Wahrscheinlich ist er eh nicht an Männern interessiert..."
„Ja...", meinte ich mit dünner Stimme.

Genau...
Ich darf auf keinen Fall den Kopf verlieren... Kozume-san war immer noch mein Auftraggeber und ein Star... Warum sollte er sich für mich interessieren, was kann ich ihm schon geben...?
Ich sollte ihn besser schnell vergessen, bevor ich mich noch wirklich verlieben würde, nur um am Ende eine Abfuhr zu kassieren... 

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HALLÖÖCHEN!!!
Seid ihr stolz auf mich? Endlich mal kein Cliffhanger. :)

Kurze Info: In Kenmas und Akaashis Steckis steht ja, dass sie geoutet sind, damit ist aber eher im Freundeskreis und der Familie gemeint.
Im Internet oder so sind sie noch nicht offiziell geoutet. :D

BYE BYE
Suri

ᴛʜᴇ ꜱᴏɴɢ ᴏꜰ ʏᴏᴜʀ ʜᴇᴀʀᴛ [KuroKen|AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt