New York II

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Florence

Die ersten Tage in New York sind sehr anders gewesen als erwartet. Gino hatte viel Besuch bekommen und Damon war eher in seinem Zimmer und hat viel geschlafen oder gelesen. Jeden Abend saß Leo und mein Junge draußen und haben einfach dort gesessen und absolut nichts gemacht außer die Ruhe zu genießen. Ich weiß nicht, was genau das bringen soll, aber Damon tat es gut. Oft war Leo am Arbeiten oder unterwegs mit seinem Onkel. Ich habe mir ein paar Museen angesehen, Damon wollte meist nicht mitkommen.

Ihm waren die Essen schon immer zu viel. Er ist sowas nicht gewöhnt und ich bin eher geflüchtet. Es ist etwas ganz anderes als wie bei meiner Familie. Wir sitzen selten zusammen, ich kann mich an wenige Momente nur erinnern. Meist waren mein Bruder und ich allein für uns, vor allem, nachdem Dad gestorben ist. Somit ist das für Damon und mich doch sehr überraschend.

Die Sonne ist schon aufgegangen und unten höre ich leises Geflüster. Ich sehe neben mich, Leo schläft noch. Er saß gestern Abend wohl noch lange nachdem Damon und ich im Bett waren draußen bei seinem Onkel. Ich lächle leicht und fahre ihm durch seine Haare. Er hat schon eine süße Art an sich.

"Du weißt, dass ich merke, wenn man mich ansieht, oder?" Ich schrecke leicht zurück und er zieht mich in seine Arme. "Gut geschlafen?" fragt er und ich nicke, "und du?" frage ich nach und er küsst meine Stirn, "bei dir schlafe ich immer gut." Ich werde leicht Rot, er ist wirklich süß. "Ich sehe auch das du dir wieder Gedanken macht. Was ist los?" Ich presse kurz die Lippen zusammen, "ich mache mir Sorgen um Damon. Er ist nur in seinem Zimmer und abends mit dir im Garten, aber er sieht gar nichts von der Stadt. Er will nie mitkommen, wenn ich mir was ansehe." Leo küsst meine Stirn, "ihm geht es blendet. Meine Tante kümmert sich um ihn. Er hilft ihr beim Kochen und Gino geht mit ihm mittags eine Runde Spazieren. Sie waren gestern erst im Hydepark spazieren und haben dort die Enten gefüttert. Du bekommst das oft nicht mit, aber er mag diese Ruhe. Er schaut sich seine Sachen an und ist gern für sich, wir werden aber morgen zusammen einen Ausflug machen, mach dir keinen Kopf. Ihm geht es gut und ihm tut es auch mal gut was anderes zu sehen als Krankenhäuser und sein Kinderzimmer in Denver." Da muss ich ihm recht geben, Damon sollte was erleben.

"Na schön und was soll dann heute passieren?" frage ich nach und er grinst mich breit an, "heute gehen wir Shoppen. Damon wird den Tag mit meinem Onkel verbringen. Wir treffen die beiden erst heute Mittag wieder, dann gehen wir heute Abend zusammen Pizza essen. Somit kannst du dich entspannen und auch ein wenig deinen Kopf abschalten. Damon ist nicht blöd, er weiß das du dir ständig Sorgen um ihn machst. Das war der einzige Grund, wieso er zugestimmt hat nach New York zu fliegen. Also entspann dich, zieh dich an und dann geht es nach dem Frühstück die Läden unsicher machen."

Gesagt getan, nachdem Frühstück ging es für uns in die Stadt und ich blicke zur Skyline von New York, während wir von gelben Taxis umgeben sind und Menschen über den Zebrastreifen laufen, Touristen unendlich viele Fotos machen und die Straßenkünstler den Touristen das Geld aus der Tasche ziehen.

"Gefällt dir etwas, was du siehst?" fragt Leonardo, während seine Hand auf meinem Oberschenkel ruht, "ich habe eher auf die Menschen geachtet als auf die Werbung und Plakate, die hier überall hängen." Er grinst mich leicht an und wir fahren weiter.

Bei einem Kaufhaus parken wir und steigen aus. Ich ziehe meine Cap mir ins Gesicht, die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich habe meine Sonnenbrille im Haus vergessen. Leo nimmt meine Hand und wir laufen ins Kaufhaus. Ich blicke mich um, doch die ersten Geschäfte sprechen mich gar nicht an.

Leo und ich gehen ganz ruhig an den Schaufenstern vorbei, ich brauche vor allem Unterwäsche und ein paar schlichte Oberteile. Ein oder zwei Hosen wären auch nicht schlecht, aber nichts, was jetzt mehrere Stunden dauern sollte.

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