🏳️‍🌈 Was das Herz will 👨‍❤️‍👨

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Diese Geschichte entstand aus einem Promt, den ich gleich im ersten Satz eingebaut habe. Viel Spaß beim Lesen :)

„Warum bist du so feige und rennst immer davor weg?" „Ich renne überhaupt nicht, ich gehe nur schnell!"

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„Warum bist du so feige und rennst immer davor weg?"
„Ich renne überhaupt nicht, ich gehe nur schnell!"

Genervt rolle ich die Augen. Schon seit mindestens zehn Minuten versuche ich Nael davon zu überzeugen, mich anzuhören, doch er hat immer wieder neue Ausreden parat. Genau wie die letzten Tage. Aber nicht heute! Heute muss er mit mir reden, ob er will oder nicht.

„Du kannst nicht ewig vor mir fliehen. Ich gehe erst, wenn du mir alles erzählt hast", sage ich gelassen, als ich zu ihm aufschließe und er seinen Schritt verlangsamt. Anscheinend hat er es endlich eingesehen, dass ich mich nicht so einfach abschütteln lasse. Nun rollt er mit den Augen.

„Weißt du eigentlich, wie nervig du bist, Nicolas?", fragt er, doch ich sehe ein unterschwelliges Schmunzeln auf seinen Lippen.
„Natürlich!", strahle ich und lege meinen Arm um seinen Hals, um ihn im Gehen an mich heranzuziehen.

„Nicht hier!", knurrt er kurz und schubst mich ein paar Meter weiter hinter einen dicken Baum. Seine Hände halten meine fest umfasst, als er mich mit seinem Gewicht gegen den Stamm drückt. „Du kannst es nicht lassen, oder?", schnauft er, bevor er seine Lippen auf meine sinken lässt. „Niemals!", bestätigte ich keuchend und ziehe ihn so nah an mich, dass es weh tut.

Nur kurz lassen wir uns in die trügerische Zweisamkeit unseres Kusses fallen und ich versuche die flüchtige Nähe festzuhalten und in mich aufzunehmen, um sie bis zu unserer nächsten Begegnung in meinen Gedanken festzuhalten und von ihr zu zehren, bis wir wieder zusammen sind. Wann auch immer das sein wird.

„Du weißt, wie gefährlich das hier für mich ist, oder?", keucht er, als wir uns schließlich voneinander lösen. Seine Augen huschen nervös hin und her. Deutlich spüre ich sein pochendes Herz an meiner Brust, welche sich ebenso aufgeregt hebt und senkt.

„Wieso kann es dir nicht egal sein, so wie es mir egal ist?", frage ich ihn und verschränke meine Hand mit seiner, die sich so warm und weich anfühlt und die ich am liebsten immer und überall halten würde.

„Du kennst doch die Antwort", flüstert Nael traurig und zieht mich dann noch ein Stück tiefer in den Wald und fort von den Bäumen am Wegesrand, wo man uns zu leicht entdecken könnte. Natürlich kenne ich die Antwort. Rational mag seine Sicht auf unsere Beziehung verständlich sein, aber mein Herz kann und will nicht verstehen, warum wir nicht zusammen sein können, wie auch Mann und Frau zusammen sein können.

„Gibt es denn gar keine Möglichkeit?", frage ich sanft, als wir uns kurz umsehen und hinter einer großen Eiche in Deckung gehen. Sein Gesicht ist mir nun sehr nah und ich atme den holzig-leichten und allzu betörenden Duft nach Tabak und Vanille ein, den er verströmt. Bevor er etwas antworten kann, wandern meine Finger ungestüm in seine schwarzen Locken und ziehen dann seine Lippen für einen erneuten Kuss heran. Sie sind so voll und feucht, dass ich mich kaum noch beherrschen kann, ihn aufzufordern, sie auch über den Rest meines Körpers gleiten zu lassen, wie er es vor zu vielen vergangenen Tagen schon einmal getan hat.

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