Kapitel 5

17 1 0
                                    

Triggerwarnung: Trauma

Song: Under ~ Alex Hepburn

Als ich am nächsten Tag aus meinem traumlosen Schlaf erwachte, ging bereits die Sonne unter.
Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, dass ich im Krankenflügel lag.
Mein Bruder Regulus und Mattheo hatten mich hergebracht in der Hoffnung, dass Madame Pomfrey mir helfen könne.
Regulus hatte sich nicht mehr anders zu helfen gewusst, da seine Tränke ihre Wirkung verließen und ich immer mehr von dem Schrecken der Nacht, der mich erwartete sobald ich anfing zu schlafen, heimgesucht wurde.
Nacht für Nacht erlebte ich den selben Traum immer und immer wieder.
Tom Riddles kaltes Lachen, während er mir dabei zu sah, wie ich mich krümmte vor Schmerz.

Zittern durchfuhr meinen Körper und ich riss aus meinen Gedanken.
Ich wischte mir die aufsteigenden Tränen weg und versuchte meine Nerven zu beruhigen. Vergebens.
Weinend saß ich im Bett des Krankenflügels und zog meine Knie eng an mich. Ich vergub das Gesicht in ihnen und weinte leise.
,,Cara Mia nein..." vernahm ich eine traurige Stimme und sah erschrocken auf.
Theodore stand im Türbogen und kam auf mich zu. Er legte seine Tasche auf dem Stuhl ab, der neben meinem Bett stand und zog mich in seine Arme. Liebevoll strich er mir über den Rücken und hielt mich fest in seinen Armen.

~Schreie und verzweifeltes Rufen nach Gnade ertönte in meinem Kopf.~

Wieder schluchzte ich und presste ihn fest an mich.
,,Cara Mia...ich bin hier" flüsterte er leise und nahm mein Tränen überströmtes Gesicht in seine Hände. Ich senkte meinen Blick, doch er zog mein Kinn langsam nach oben.

Saphirblau traf auf grau.

,,Er kann dir hier nichts tun. Du bist in Sicherheit" flüstere er und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich schüttelte mit dem Kopf.
,,Er ist immer zu in meinen Gedanken Theo. Mach das es aufhört" flehte ich weinend und krallte mich hilfesuchend an ihn. ,,Oh fuck Cara Mia" sagte er leise und versuchte seine Tränen zu unterdrücken.
,,Mach das es aufhört..." wimmerte ich. Theo wiegte mich in seinen Armen und sagte nichts.
Die andere Bettseite senkte sich und ich vernahm den vertrauten Geruch des Parfums meines Bruders. Er sagte nichts, legte schweigend seine Arme um mich. Theo gab mich frei. Regulus rutschte aufs Bett und strich durch meine Locken. ,,Wir werden dir helfen...das verspreche ich dir Cassie" sagte er gefasst und sah Theodore an.

~Flehend um Gnade, krümmte ich mich auf dem Boden und schrie vor Schmerz.~

Ich hielt mir die Ohren zu und schluchzte laut.
,,BITTE LASS MICH" schrie ich weinend auf. Theodore zuckte zusammen, griff nach seiner Tasche und rannte überstürzt aus dem Krankenflügel.
Regulus saß mit mir im Arm allein im Dunkeln auf dem Bett.
Nur das Mondlicht, welches durchs Fenster brach, spendete ein wenig Licht.
,,Komm" sagte er leise und versuchte mich aus dem Bett zu ziehen. Doch ich bewegte mich nicht.
,,Komm Cassie. Ich mach das es aufhört" sagte er gefasst und zog mich hinter sich her.
Weinend und vom Schmerz geblendet taumelte ich hinter ihm her.

Regulus stieß die Tür zum Zaubertränke Klassenzimmer auf,welche mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Snape drehte sich vor Wut schnaubend um.
,,Mr. Black, muss ich Sie daran erinnern das es eine Ausgangssperre gibt!" rief er doch Regulus hob die Hand.
,,Das kann warten Professor" erwiderte er und traf auf Snapes anmaßenden Blick.

Er setzte mich auf dem Stuhl vor Snapes Schreibtisch und fuhr sich durch die Haare.
,,Das muss aufhören Professor. Jetzt" sagte er und zeigte mi zitternden Fingern auf mich.
,,Cassie durchlebt es immerzu aufs Neue. Es muss enden.."
Snape sah mich an und sagte nichts.
,,Bitte Professor...helfen Sie ihr..." flehte Regulus seinen Hauslehrer an.
Wie benommen saß ich auf dem Stuhl, während stumme Tränen an meinen Wangen hinab liefen.
Ich hielt mir noch immer die Ohren zu, da ich erneut sein kaltes Lachen hören konnte.

Snape nickte wortlos und zog seinen Zauberstab.
,,Ich muss Sie jedoch warnen" sagte er und trat um den Tisch herum. ,,Okklumentik ist alles andere als ein netter Anblick".
Regulus nickte und stellte sich hinter mich. Seine Hände ruhten auf meinen zitternden Schultern.
,,Wenn Sie also gehen möchten, dann-". ,,Nein. Ich lass meine kleine Schwester nicht allein!" fiel Regulus Snape ins Wort und sah ihn gefasst an.
Snape nickte stumm und sah mich dann wieder an.

Mit leeren Augen sah ich ihn an.
,,Bitte..." sagte ich leise und schloss meine Augen. Eine letzte Träne lief an meinen Wangen hinab ab, dann begann Snape mit dem Unterricht.

,,Legilimens" sagte er und richtete die Spitze seines Zauberstabs auf mich.
Dieser begann augenblicklich zu leuchten und Snape bahnte sich einen Weg in meine Gedanken.

Ich schrie auf und verkrampfte mich. Meine Hände glitten zu meinem Kopf, den ich unaufhörlich schüttelte.
,,N-NEIN" schrie ich auf und  Erinnerungen schossen mir durch den Kopf.
Unaufhörlich bahnte sich Snape seinen Weg durch sie hindurch.
Ich fühlte mich so verletzlich und ausgeliefert.

,,BITTE...STOP" weinte ich und schrie auf vor Schmerz.

,,Der dunkle Lord wird nicht aufhören. Kämpfen Sie, damit er keine Macht über ihre Gedanken hat" sagte der Professor kühl und fuhr fort.

Regulus wandte seinen Blick keine Sekunde lang ab. Auch wenn es ihm das Herz brach. Er hatte geschworen mich nicht allein zu lassen. Wir hatten fast niemanden mehr, außer einander.
Unsere Mutter war kurz nach meiner Geburt gestorben. Und Dad hatte man uns vor zwei Jahren genommen.

Erinnerungen an ihn fluteten meinen Kopf.

~Seine Augen, seine braunen Locken,sein Lachen.~

Snape ließ von mir ab.
Ich ergriff die Hände meines Bruders. Mein ganzer Körper zitterte. Snape beschwor ein Glas Wasser und ließ es zu mir rüber schweben. Doch ich trank kaum, war zu ausgelaugt von der Prozedur.

,, Legilimens" sagte er erneut und ehe ich mich wehren konnte übermannte mich der nächste Schmerz und weitere Erinnerungen schossen durch meinen Kopf.

~Dad zeigte mir und Regulus wie er sich in einen Hund verwandelte. Wir hatten es geliebt und jedesmal so herzlich gelacht, dass Dad einmal vor lauter Lachen in seiner Verwandlung stecken blieb~

Ich ergriff panisch die Hände meines Bruders. Mühsam hatte ich über die Jahre hinweg jegliche Erinnerungen an meinen Vater verdrängt. Von uns beiden kam ich am wenigsten mit seinem Verlust klar.
Wieder schüttelte ich mit dem Kopf. ,,Bitte nicht... hören Sie auf" weinte ich doch Snape ignorierte mein Flehen.

~,,Ihr beide seit neben eurer Mutter das Beste was mir in meinem Leben wiederfahren ist"~

Snape fiel gegen seinen Tisch und stütze sich schwer atmend ab. Ich hatte ihn für einen kurzen Moment aus meinen Gedanken verbannt und stand nun zittert und völlig erschöpft vor ihm. Der Stuhl war durch die Luft geflogen und krachend in Ecke geflogen.
,,Diese Erinnerungen gehen Sie nichts an" japste ich.
,,Das interessiert den dunklen Lord nicht. Er wird nicht aufhören bis Sie um den Tod betteln" gab er zurück und richtete sich auf.
Ich senkte meinen Blick.
,,Das reicht für heute. Mr. Black wird sie nun zurück in den Krankenflügel begleiten". Snape nahm seinen Zauberstab und verließ das Klassenzimmer.
Ich kippte nach vorn über, doch Regulus fing mich auf.
Übermannt von meiner eigenen Kraft suchte ich halt an ihm.
,,Das war für den Anfang nicht schlecht" lobte er mich und schenkte mir ein lächeln. Seit Vaters Tod hatte er dies weniger getan.
,,Es war schrecklich Reg..." flüsterte ich. Er nickte und umarmte mich. ,,Ich weiß. Aber ich würde alles tun um dir zu helfen" sagte er und hielt mich fest.
,,Ich vermiss ihn so sehr" hauchte ich an seiner Brust und erneut liefen meine Tränen.
,,Ich auch Cassie...ich vermisse Dad auch"

~Kapitel 5 Ende~

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 20 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Forbidden love | Mattheo x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt