Lieber Sherlock,
Ich sitze vor dem Kamin und beobachte wie die Flammen das Papier und die Tinte deiner Briefe zerfressen. Es schmerzt sie nicht behalten zu können. Doch ich sehe die Notwendigkeit darin und welche Gefahr diese Briefe bergen. Doch auch wenn sie für immer verloren sind, habe ich mir deine Worte eingeprägt, niemand kann sie mir nehmen. Ebenso wenig wie die Vorstellung eines Lebens, wie du es als unsere Zukunft beschrieben hast. Es wäre wundervoll. Unsere Insel des Friedens und der Ruhe in dieser Welt.
Eigentlich hatte ich heute geplant dir ein Telegramm zukommen zu lassen, dass ich heute nach London zurückfahre. Doch unglücklicherweise ist ein Sturm aufgekommen. Der Wind jagt hier über die Landschaft, der Himmel wirkt als wolle er alles was unter ihm liegt verschlingen und der Regen peitscht gegen die Fenster. Die Züge fallen aus, da auf der Strecke Bäume auf die Gleißen gefallen sind. Ich hoffe sobald der Sturm vorbei ist, räumen sie die Strecke schnellst möglich.
Denn ich bin mir nun sicher und habe mich entschieden. Die einsamen Tage hier haben mir sehr deutlich gemacht, dass du ein Teil meines Lebens bist den ich nicht wieder hergeben möchte. Ich kann mich nicht von dir fernhalten und das werde ich nicht. Das gemeinsame Leben in einer Freundschaft fortzusetzen würde allerdings jeden Tag in 221 B zur Hölle auf Erden machen. Ein täglicher Kampf das Verlangen nach Berührungen und Nähe zu unterdrücken. Dies würde meine und auch deine Arbeit negativ beeinflussen. Ich habe mich also dafür entschieden. Für uns.
Ich vertraue dir und auch du weißt, ich würde die stets überall hin folgen.
Du weißt, dass mich nichts aus deiner Vergangenheit je von dir fernhalten konnte und darunter waren auch Dinge die mir definitiv weniger gefallen, als deine Beziehungen zu diesen Mann. Nein, dieses Thema wird uns nicht im Wege stehen. Ebenso wenig deine Art mit Gefühlen umzugehen, da du mir bewiesen hast, dass du durchaus auch Emotionen zulässt und ich möchte soweit gehen und behaupten, dass niemand dich besser kennt, als ich. Deinen Bruder nun mit eingeschlossen.
Jetzt wo ich diese Entscheidung getroffen habe, ist jede Sekunde von dir getrennt eine Qual. Ich sehne mich nach dir, mehr denn je. Ich möchte deinen Körper in meinen Armen wissen, deine Wärme spüren und mit meinen Finger durch deine Haare streifen. Ich möchte deine Lippen mit den meinen empfangen und mich von unserer Liebe umfließen lassen. Alles in mir verlangt nach dieser Vereinigung, verlangt nach dir. Dein Geruch, dein Geschmack, deine Zärtlichkeiten.
Deine Finger die über meine Arme streichen, meinen Nacken, meine Lippen, meinen Rücken hinunter. Die sich in mein Fleisch krallen und über meine Haut kratzen, wenn du deinen Höhepunkt erlebst. Ich möchte in deine Augen sehen, wenn der Orgasmus dir jede Kontrolle fortspült und ich möchte dich halten. Wenn die Lust verklungen und der Hunger gestillt ist. Ich will dich in meinen Armen halten, deinem ruhigen Atem lauschen und warten bis der Schlaf dich eingeholt hat.
Ich glaube ich habe wenige Dinge so sehr gebraucht wie dich. Ich habe mir nie etwas so sehr gewünscht, wie mich um dich sorgen zu dürfen. Alles andere ist egal, so lange du an meiner Seite aufwachst und wir am Ende eines Tages wieder gemeinsam einschlafen. Das ist unsere Ewigkeit, Sherlock. Darin werden wir eine eigene Ewigkeit haben. Ich habe kein Verlangen nach etwas anderem mehr. Nur nach dir.
Wenn ich nach Hause komme, werden wir unseren Alltag fortführen wie bisher. Ich werde mich um meine Patienten kümmern und dir bei deinen Fällen helfen. Für Außenstehende wird sich nichts geändert haben. Doch in uns drin wird alles anders sein. Es ist wie ein neues Kapitel in einem Buch. Eine neue Geschichte, etwas größeres als bisher. Doch anders als bei den vorherigen Kapiteln wird dieses Buch enden, wenn dieses Kapitel beendet ist. Denn ich bin nicht bereit ohne dich die Geschichte fortzusetzen. Entweder es wird für immer bleiben, oder es wird gänzlich beendet.
Ich komme bald nach Hause. Zu dir.
In tiefster Liebe,
John.
PS: Richte Mrs. Hudson meine Grüße aus.
DU LIEST GERADE
Afterglow
Fanfic1895, Sherlock und John entdecken die Tiefe ihrer Gefühle zu einander, welche in einer gemeinsamen Nacht gipfeln. John weiß nicht wie er mit der Situation umgehen soll und reist aufs Land. Raus aus London, weg von Sherlock. In den nächsten Tagen sin...