Es war bereits eine Woche her, dass Acelia und Loki von der Militärbasis geflohen waren und mehrere Dutzend Varianten erschaffen hatten. Offensichtlich hatten sie es geschafft, denn sie hatten bereits eine ganze Woche Ruhe von der TVA.
Loki konnte zwar nicht sagen, wie es Acelia ging, aber für ihn war die Woche in Asgard eine der besten seines Lebens. Er trat täglich ein paar mal als Odin in Erscheinung und verbrachte ansonsten seine ganze Zeit mit Acelia.
Sie mussten sich zwar beide versteckt halten, aber das machte ihnen nichts aus.Sicherheitshalber hatten sie in Odins Gemach ein weiteres Bett aufgestellt und schliefen nun im selben Raum, denn keiner von ihnen wollte riskieren, nachts von der TVA umgebracht zu werden.
Als erstes hatte Loki Acelia die Bibliothek mit allen seinen Lieblingsbüchern gezeigt und sie hatte ihm neugierig zugehört.
Außerdem hatten sie ein paar mal die Gärten besucht und Loki hatte ihr etwas über die verschiedenen Pflanzen erklärt. Sie hatte sich alles erstaunlich schnell gemerkt, viel schneller als er es damals geschafft hatte.
Vermutlich kannte Acelia mittlerweile jeden seiner Lieblingsorte in Asgard und alle Geschichten, die er ihr zu jeder Ecke des Schlosses hatte erzählen können. Und sie hörte zu. Sie fragte ihn nach weiteren Geschichten und war neugierig.
Und abends, wenn sie etwas aßen oder in Odins Gemach saßen, erzählte sie von ihrer Kindheit.
Sie war unter vollkommen anderen Umständen aufgewachsen, aber dennoch hatte er das Gefühl, dass sie ihn verstand.
Loki begann die Zeit mit ihr zu genießen, mehr, als er es je bei irgendjemandem getan hatte.
Aber es war klar, dass dieser Frieden irgendwann enden würde.
Schweigend standen die beiden auf einem Balkon des höchsten Turms des Schlosses.
Sie mussten nichts sagen, sondern genossen einfach die Stille.Bis sie auf einmal Schritte hinter sich hörten.
Gleichzeitig fuhren die beiden Varianten herum und erstarrten. Die TVA.Neun Soldaten, alle mit ihren Leuchtstäben in der Hand kamen drohend auf sie zu.
Hastig blickte Loki hinter sich, aber dort ging es nur sehr weit hinab. Den Tesserakt oder das TemPad trug er nicht bei sich und einen anderen Weg gab es nicht...
"Komm", hörte er Acelias Stimme und blickte sie erstaunt an.
Sie stand nicht mehr neben ihm, sondern auf dem Geländer, den Blick weiterhin starr auf die TVA gerichtet, die langsam verstand, was Acelia vorhatte.
Ohne noch eine Sekunde zu zögern, kletterte Loki ebenfalls zu Acelia.
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, dann zog sie ihn in eine feste Umarmung und ließ sich nach hinten fallen.
In exakt diesem Moment trafen die Leuchtstäbe der TVA auf das Geländer, auf dem sie gerade noch gestanden hatten.
Als sich die TVA Soldaten gegenseitig Befehle gaben, konnte Loki schon nicht mehr verstehen, was sie sagten.
Vorsichtig sah er sich um und spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte. Sie stürzten noch immer senkrecht hinab. Ein wenig hilflos klammerte er sich an Acelia fest, denn sie war das einzige, was jetzt noch seinen Tod verhindern konnte.
"Es ist alles gut, keine Angst", hörte er Acelias Stimme und spürte ihren warmen Atem an seinem Ohr.
"Vertrau mir einfach."
Und genau das tat er. Sofort entspannte er sich ein wenig und im nächsten Moment starrte er staunend auf Acelias Rücken, denn aus den zwei kleinen Federspitzen, die er erst aus dieser Nähe zum ersten mal bemerkte, wuchsen gigantische Schwingen. Er hatte noch nie gesehen, woher ihre Flügel immer kamen oder wohin sie verschwanden.
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Auf der Flucht mit Loki | Loki FF
FanfictionAls Acelia eine magische Schriftrolle aus einem alten Tempel holt, wird sie von niemand geringerem als dem Gott Loki aufgehalten. Denn sie ist nicht die einzige, die den uralten Zauber der Schriftrolle erlernen möchte. Nachdem die beiden herausfinde...