Der Rückweg verlief Ereignislos und bis auf ein paar wilde Rehe, die auf der Lichtung grasten, war es still um sie herum.
'Aziraphale, Engel des Osttores und Hüter des Flammenschwertes nun in seinen Armen...
Absurd... Surreal.' des Engels Wangen waren leicht gerötet und seine Stirn schien zu glühen.
'Wie bei Satan, war das bitte geschehen?' So, dass wusste er, konnte er ihn jedenfalls nicht zurück in seinen "Prinzessinnentum" schicken.
Er schnaubte.
Im Krankenzimmer war um diese Uhrzeit sicherlich auch niemand mehr.
Madam Knight, die Krankenschwester, war schon heute Morgen, in aller Frühe, für einige Tage abgereist und somit nicht zugegen.... Und die Vertretung würde erst im Laufe des nächsten Tages ihren Einzug in das alte Gebäude halten.Crowley erreichte das dunkle Gelände, dass still und leise dort vor sich im Schatten lag und so auch den geheimen Hintereingang, durch den Keller des Internats, der in das Innere der Lehrer Apartments führte. geschaffen, um die Lehrer nach einem langen Tag mit diesen Monstern, sicher und geschützt vor den Augen anderer, hinein und hinaus zu schleusen.
Seine Augen, die nach all den Jahren der Spionarbeit immernoch geschärft waren, führten ihn sicher durch den Gang. Es roch modrig und wenn ihn nicht alles täuschte, konnte er in der Ferne, dass leise rascheln einiger Mäuse hören, die sich im Holz verbargen.
Nasser Schlamm und Blätter setzten sich in seinen Schuhen ab und unter dem zusätzlichen Gewicht sank er Schritt für Schritt noch tiefer in den feuchten Dreck.
Kurz kam ihm der Gedanke, dass er den Blonden auch einfach, wie einen Sack voll Mehl hätte über die Schulter werfen können.Er lächelte diabolisch, ließ es jedoch sein.
Hinter einer eiserner Tür kam er schließlich aprupt zum Stehen.
'Wenn das die Schüler herausfanden...'
Er schluckte.
Nicht auszudenken....Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie diese gehässig grinsend, mit ihren verzogene Gesichtern und all den Theorien am nächsten Morgen durch die Schule rennen würden... Nur weil sie einen Lehrer völlig verkatert vorgefunden hatten.
Es schüttelte ihn.Bei diesen ganzen Theorien wäre am Ende er noch Schuld an des Engels verkommenen Zustand.
'und dann?! wenn sie ihn nun so sahen...? Das konnte und durfte er nicht riskieren!' leicht nickte er sich selbst zu und schlug dann doch den Weg zu seinen privaten Räumen ein.
'Dann sollte es eben so sein und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann konnte er ihm doch nun in seinem "Zustand" am besten helfen, oder?'
Mit dieser innerlichen Antwort an sich selbst, warum er tat, was er tat, fand sein innerlicher Disput schließlich ein Ende.
Unter einem lauten Knarren und Knacksen öffnete sich die alte Holztür zu seinen Räumen, die er auch sogleich betrat.Fast schon vorsichtig steuerte er das dunkle Sofa an und legte den Engel behutsam darauf.
'Na, das konnte ja, was werden.' leicht runzelte er die Stirn ging auf den hohen Kamin zu und entzündete ein kleines Feuer.
In seinen Räumen war es immer kühl, zu jeder Jahreszeit, und doch, schien nun die Kälte durch alle Fugen zu kriechen und sich auf Mensch und Tier zu legen, wie ein dicker, kratziger Mantel.Leise, unverständlich, gemurmelte Worte ließen ihn herum fahren. Aziraphale lag komplett ausgestreckt auf dem Sofa und hatte sich eines seiner Kissen geschnappt. Seine Glieder waren schlaff, die blonden Locken lagen wild um seinen Kopf herum verteilt auf dem Polster und seine Stupsnase hatte er tief in das Kissen unter sich gedrückt.
Ein kleines Lächeln umspielte Aziraphales Mundwinkel.
Moment Mal, er lächelte?!'Was zum....' Vorsichtig trat Crowley einen Schritt auf ihn zu. Er hatte garnicht bemerkt, wie er seine Hand langsam nach ihm ausgestreckt hatte, um ihm die einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen als er erschrocken zurück wich.
Angstrengt ließ er die Luft entweichen, von der er garnicht gemerkt hatte, dass er sie angehalten hatte. Seine Hand verweilte einen kurzen Moment auf des Engels rosigen Wangen. Zu weich war die Haut unter seinen Fingern, als das er sie einfach hätte wieder wegziehen können.
Fasziniert betrachtete er seine, sich stetig hebende und senkende Brust.
Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht und er merkte, wie seine Wangen langsam warm wurden.
'Bei Satans Schweif , Crowley, reiß dich zusammen. Du bist ein erwachsener Mann.' Er zuckte zusammen.
'Erwachsen... Ja, genau. Also was tust du da?! Sicherlich träumt er nicht von dir.... ' in einer ruckartigen Bewegung zog er seine Hand zurück, so als hätte er sich verbrannt. Er verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen und sprang auf.
'Die Stimme in seinem Kopf hatte recht, womöglich träumte er ja von seinem neuen Lover... Zudem, hätte ihn nun jemand gesehen, so nah bei seinem Kollegen... Das durfte ihm auf keinen Fall noch einmal passieren.'
Mit schnellen Schritten durchquerte er das Zimmer, um in sein eigenes Schlafzimmer flüchten zu können.Dort angekommen knöpfte er sich die ewig vielen Knöpfe auf, stieg aus der schwarzen Lehrerrobe und entledigte sich Hemd und Hose ebenfalls.
'Vielleicht... aber nur vielleicht, sollte er ihm noch einen Eimer und eine Flasche Wasser auf dem Tisch im Wohnzimmer hinterlassen, oder aber,-' er grinste diabolisch 'er ließ Aziraphale die vollen Auswirkungen seiner Trinkerei durchleben.'
Würde ihm gerade recht geschehen....Er schüttelte den Kopf.
'Nein, so böse war nichteinmal er.' Also stieß er sich nochmals vom Rand seines Bettes ab und ging zurück zu dem bedürftigen Schlaflager des Blonden Engels.

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Somebody To Love
FanfictionWas tut man nicht alles, um einen jungen Bengel in Sicherheit zu wissen? Eine Frage, die sich sowohl Crowley als auch Aziraphale, immer wieder stellen. Und doch scheinen Sie einfach keine Antwort darauf zu finden, als Sie schließlich das Internat de...