Kapitel 8

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Cleo hatte recht, es ist wirklich keine Menschenseele hier. Kiana ist mit Cleo in ihrem weißen Toyota GT86. Brian ist mit mir in seinem Auto hergefahren.

"Unser dritter Fahrer sollte auch bald da sein", meint Cleo, während sie aus ihrem Auto steigt.

Ich komme nicht dazu zu fragen, denn meine Frage beantwortet sich gerade selbst. Ein leuchtend blauer F40 kommt gerade die Straße entlang gefahren. Cleo winkt Xaden zu, als er umdreht, um neben uns zu parken.

"Hey cool, dass du es noch geschafft hast", meint Cleo, während sie zu Xaden läuft, um ihn zu umarmen.

Ich mustere ihn. Er sieht genauso wie heute Morgen extrem gut und frisch aus. Sein schwarzes Tanktop zeigt seine trainierten Arme perfekt, und alle seine Tattoos sind sichtbar.

"Wenn die Prinzessin ein Rennen fahren will, muss ich natürlich ihren Wunsch erfüllen", sagt Xaden sarkastisch.

"Haha, sehr lustig. Fahren wir jetzt ein Rennen oder machen wir Kaffeekränzchen?" frage ich patzig.

Xaden lässt einfach die Wut in mir hochkochen. Ich steige in Brians Auto und fahre in Position. Neben mir taucht Xadens Auto auf. Ich schaue rüber zu ihm. Er lächelt mir arrogant zu. Kiana stellt sich vor uns drei und fängt an zu zählen. Ich lasse den Blick nicht von Xaden ab, während ich das Auto starte. Xaden winkt mir kurz zu und zeigt mir dann grinsend den Mittelfinger.

"LOS!", ruft Kiana.

Ich trete auf das Gaspedal und fahre los. Xaden ist schnell, doch ich bin mir sicher, dass ich ihn noch einholen kann. Er ist nur knapp vor mir. Wir beide haben Cleo schon abgehängt und sind schon fast am Ende der Straße angelangt. Ich drehe mein Lenkrad um und drifte an Xaden vorbei. Dann gebe ich schnell Gas und rase zurück auf die Ziellinie. Ich muss lächeln. Der Sieg ist mir sicher. Plötzlich taucht Xadens Auto neben mir auf. Ich schaue kurz rüber und sehe einen lächelnden Xaden. In der nächsten Sekunde schießt er an mir vorbei. Aus seinem Auspuff kommt eine blaue Flamme. Er hat das Rennen gewonnen. Ich fahre über das Ziel und bremse stark.

Ich steige aus dem Auto und laufe zu Xaden.

"Du hast betrogen!", schreie ich ihn an.

Xaden schaut runter zu mir.

"Nein, princesa, ich bin einfach nur ein erfahrener Fahrer und weiß, wie man mit getunten Autos umgeht",

er kommt näher zu mir.

"Falls du's vergessen hast, ich bin der König der Straßen."

Ich atme schnell. Wut brennt mir unter der Haut.

"Fick dich, Xaden. Das war mein erstes Rennen, und ich hätte fast gewonnen."

Xaden lacht.

"Ich hab dir ein bisschen Spaß gegönnt, Baby. Das Rennen wäre noch viel schneller beendet gewesen, wenn ich dich ernst genommen hätte."

Ich beiße die Zähne aufeinander.

"Nenn mich nicht Baby", ist das einzige, das ich rausbekomme.

"Baby, ich tue, was ich will. Das sind meine Straßen, und du bist hier nur zu Gast",

er lehnt sich an sein Auto und überkreuzt die Arme.

"Kommt schon, Leute. War doch kein echtes Rennen. Kommt runter", meint Kiana.

"Ja, Baby, komm mal runter",

Xaden schaut mir provozierend in die Augen. Ich koche vor Wut. Ich versuche in meinem Kopf zu zählen, um mich zu beruhigen.

Bevor ich etwas erwidern kann, höre ich laute Polizeisirenen.

"Verflucht!", Brian rennt zu seinem Auto.

"Bullen! Leute, haut ab hier, teilt euch auf!" ruft Cleo, während sie in ihr Auto steigt.

Xaden schwingt sich in sein Auto.

"Scheiße, Blondie, worauf wartest du? Steig ein", ruft Xaden mir zu.

Ich laufe schnell zur Beifahrertür und steige ein. Kaum ist die Tür zu, rast Xaden los.

"Hey! Ich bin nicht mal angeschnallt", rufe ich.

Xaden driftet in die nächste Kurve.

"Kannst du nicht einmal deine Klappe halten", meint er mürrisch.

Entschuldige mal?

"Ich kann sehr wohl die Klappe halten, wenn ich will",

meine Haare wedeln mir ins Gesicht, da die Fenster offen sind. Xaden fährt über eine große Brücke. Ich schaue raus. Wir fahren direkt am Meer vorbei, und der Geruch von Salzwasser erfüllt die Luft. Ich lehne mich aus dem Fenster und stecke meine Arme aus. Ich genieße den Fahrtwind und schließe meine Augen. Xaden zieht mich mit einer Hand zurück.

"Scheiße, Blondie, bist du verrückt? Ich fahre fast 200 km/h",

wir biegen ab und fahren in eine etwas heruntergekommene Wohngegend.

"Wo fahren wir hin?", frage ich ihn.

"Zu mir nach Hause",

wir fahren zu Xaden nach Hause?! Xaden wird langsamer und biegt in eine kleine Straße. Wir halten vor einem kleinen einstöckigen Haus.

"Hier wohnst du?",

ich schaue Xaden überrascht an.

"Nicht jeder hat einen Daddy mit Geld, princesa", meint Xaden kühl.

Ich dachte, er verdient verdammt viel Geld bei den Autorennen. Wofür gibt er dann sein gesamtes Geld aus? Xaden läuft zur Eingangstür, und ich folge ihm.

Toxic Velocity: Love on the Streets 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt