Kapitel 5

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Die Sonne scheint mir unangenehm ins Gesicht. Ich öffne langsam meine Augen und schaue mich um.

"Wo zum Fick bin ich?" frage ich verwirrt.

Ich sitze auf einer schwarzen Ledercouch, mit einer Decke, die zur Hälfte auf mir liegt und zur Hälfte auf Cleo.

"Ach, auch mal wach."

Brian kommt in das Zimmer gelaufen mit Kaffee in der Hand.

"Was ist passiert?" Ich gähne.

"Ach, du warst nur extrem besoffen und wolltest alleine nach Hause laufen - was ich natürlich nicht erlauben konnte," meint Brian und zuckt mit den Schultern.

"Ich trinke nie wieder," ich schaue ihn verzweifelt an.

"Ist der für mich?" Ich setze die süßesten Hundeaugen auf, die ich noch zustande bringen kann. Was nicht sehr gut funktioniert, da meine Augen genau so wie mein Kopf pulsieren.

"Ja, der ist für dich, Mads."

Ich lächle Brian dankbar an und nehme den Kaffee in die Hand. Ein brummendes Geräusch kommt von Cleo, die sich gerade aufrichtet.

"Ich trinke nie wieder Schnaps mit Vodka und Cola."

Ich muss grinsen, weil es Cleo offensichtlich genau so schlecht geht wie mir.

"Xaden kommt gleich vorbei und hilft beim Aufräumen."

Brian steht auf und geht Richtung Küche. Jetzt, wo ich mich genauer umsehe, sehe ich das Chaos, was die Party im Haus hinterlassen hat. Überall liegen Becher und Zigarettenstummel.

"Brian, ich bin da!" ruft jemand aus dem Flur.

Ich höre Schritte, die zu uns kommen, ich drehe mich um und sehe Xaden.

"Ihr seht ja Scheiße aus," meint er trocken.

Das kann man von ihm nicht behaupten. Er sieht aus, als hätte er 10 Stunden geschlafen und danach heute Morgen erstmal Fitness gemacht.

"Hey, Xaden, du kannst im Wohnzimmer anfangen."

Brian kommt aus der Küche gelaufen mit noch einer Tasse Kaffee in der Hand. Er kommt zu uns ans Sofa und bringt Cleo den Kaffee.

"Ich liebe dich, Brian," stöhnt Cleo, als sie den ersten Schluck vom Kaffee nimmt.

"Ich weiß, Schätzchen." Brian zwinkert ihr zu.

"Hey, Brian, ich kann auch helfen, nachdem ich mir kurz das Gesicht gewaschen habe," meine ich.

Er zeigt auf die rechte Tür am Ende des Gangs. "Da ist das Bad, lass dir ruhig Zeit."

Ich nicke und gehe ins Bad.

"Scheiße,"

das ist das einzige, das ich rausbekomme. Ich sehe genau so aus, wie ich mich fühle: verkatert. Meine Haare kleben zusammen, meine Mascara ist verwischt, und meine Augenringe sind noch schlimmer als gestern. Ich mache den Wasserhahn an und wasche mein Gesicht ab. Neben dem Waschbecken liegt ein Kamm, mit dem ich meine langen blonden Haare entwirre. Ich binde mir meine Haare mit einem Haargummi vom Boden zu einem Pferdeschwanz und betrachte mich im Spiegel. Naja, ich sehe immer noch leicht fertig aus, aber es ist auf jeden Fall besser. Ich laufe aus dem Bad zum Wohnzimmer.

"Ich bin fertig, wo soll ich helfen?"

"Hilf einfach Xaden beim Müllsammeln," ruft Brian aus der Küche.

Ich seufze, natürlich muss ich jetzt auch noch mit diesem Arschloch aufräumen. Ich nehme ein paar Becher in die Hand und werfe sie in eine der Mülltüten.

"Ich dachte, dass du das verkraftest, Blondie."

Ich drehe mich um und schaue Xaden angepisst an.

"Offensichtlich nicht. Aber was bleibt einem übrig außer sich zu besaufen, wenn man dich um sich herum hat?" meine ich zuckersüß.

Xaden kommt bedrohlich auf mich zu, doch ich lächle einfach weiter.

"Nur weil meine Freunde dich einmal zu einem Rennen mitgenommen haben, heißt es nicht, dass du jetzt Teil der Szene bist oder das Recht hast, so mit mir zu sprechen."

Ich starre ihm in die Augen.

"Ich mache, was ich für richtig halte, König der Straßen," erwidere ich ironisch.

"Das werden wir noch sehen."

Xaden lässt den Müllbeutel fallen und läuft zur Küche. Arschloch.

Toxic Velocity: Love on the Streets 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt