Kapitel 14

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Ich schlage meinen Wecker aus,
der mich nun schon zum zweiten Mal versucht zu wecken. Ich habe
keine Ahnung, wie ich es nach Hause geschafft habe, und bin gerade
auch gar nicht fähig, darüber nachzudenken. Ein lautes Klopfen an meiner Tür weckt mich endgültig. Seufzend stehe ich auf und gehe
aus meinem Schlafzimmer Richtung Haustür.

"Madeline, bist du da?" ruft eine weibliche Stimme.

Ich öffne die Tür und sehe wilde, rote Haare.

"Gott sei Dank, geht's dir gut."

Cleo läuft an mir vorbei Richtung Wohnzimmer. Ich schließe die Tür und folge ihr.

"Ich hab Bagels dabei," meint Cleo, während sie die Tüte in ihrer Hand in die Luft hebt.

"Was ist gestern passiert?"

Ich setze mich zu ihr und nehme mir einen Bagel aus der Tüte. Mein Kopf fängt langsam an, sich bemerkbar zu machen, und ich fühle mich, als hätte ich eine Woche in der Wüste verbracht. Cleo schaut mich besorgt an.

"Scheiße, da war anscheinend echt hartes Zeug drin, wenn du dich gar nicht mehr erinnerst. Zum Glück war Xaden da."

Ich reiße meine Augen auf.

"Bitte was? Erzähl mir sofort, was gestern passiert ist, Cleo."

Sie hebt beide Hände verteidigend in die Luft.

"Ganz ruhig, Mads. Gestern hat dir ein Typ im Club Drogen in den Drink gemischt und wollte dich wahrscheinlich mitnehmen. Xaden hat das Ganze beobachtet und hat dich rechtzeitig nach Hause gebracht."

Mein Mund klappt auf, während ich verarbeite, was Cleo mir erzählt. Ich hätte niemals gedacht, dass es Xaden interessiert, was mit mir passiert, vor allem, dass er sich noch um mich kümmert.

"Scheiße."

Ist alles, was ich rauskriege. Cleo streichelt meinen Arm sanft.

"Es tut mir so leid, dass ich nicht auf dich aufgepasst hab, Madeline."

Ich höre Cleo nicht mehr zu, alles in meinem Kopf dreht sich um Xaden und was er gestern getan hat.

"Ich muss mich bei ihm bedanken. Weißt du, wo er ist?"

Ich schaue zu Cleo.

"Er ist in der Garage, macht sich bereit fürs Rennen heute."

Ich nicke.

"Ich mache mich kurz ein bisschen frisch, fahren wir zusammen?"

Cleo isst einen weiteren Bagel und nickt.

Eine Stunde später sind wir bei der Garage. Draußen sehe ich Xadens Auto. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann ihn immer noch nicht leiden und er mich wahrscheinlich auch nicht.

"Kommst du?"

Cleo steigt bereits aus dem Auto aus. Ich sehe heute schrecklich aus, vorhin habe ich mich fast zu Tode erschrocken, als ich mein Spiegelbild gesehen habe. Wir gehen in die Garage, in der Brian uns bereits entgegenkommt.

"Mads, geht's dir gut?"

Brian scannt mich von Kopf bis Fuß.

"Ja, mach dir keine Sorgen."

Ich schaue mich in der Garage um.

"Wo ist Xaden?" frage ich.

Brian sieht mich leicht verwirrt an und zeigt dann auf eine Tür am anderen Ende der Garage. Ich lächle kurz und gehe dann Richtung Tür. Ich nehme noch einen kurzen Atemzug und öffne dann die Tür.

"Brian, ich komme gleich." schnauzt Xaden.

Ich räuspere mich.

"Warum so gereizt?"

Xaden dreht sich ruckartig um. Seine Lippen sind leicht geöffnet und sein Atem geht schnell.

"Was machst du denn hier?"

Ich öffne meinen Mund und versuche etwas herauszubekommen. Verdammte Scheiße, warum bin ich so.

"Äh, ich wollte mich bedanken. Cleo hat erzählt, was du gestern gemacht hast."

Ich schaue leicht beschämt auf den Boden. Dass ich mich ernsthaft bei Xaden bedanke, hätte ich nicht mal in meinen wildesten Träumen gedacht.

"Nur weil ich dich nicht mag, heißt das nicht, dass ich es durchgehen lasse, dass dich irgendein Typ verletzt."

Ich schaue auf zu Xaden, er wirkt immer noch sauer und angespannt.

"Ist alles gut bei dir? Du wirkst sauer."

Unglaublich, dass ich Xaden frage, wie es ihm geht. Eigentlich sollte es mir scheißegal sein, nachdem, wie er sich normalerweise verhält.

"Ich bin sauer," meint er knapp.

"Hab ich gestern irgendwas gesagt oder getan? Ich kann mich an gar nichts erinnern," frage ich.

Xaden schnaubt laut auf.

"Du hast nichts getan, ich bin sauer, dass dieser Bastard dir Drogen untergemischt hat. Und die Aussage, dass du dich an nichts erinnern kannst, macht es nicht gerade besser."

Xaden bebt vor Wut, jetzt bemerke ich auch, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hat. Ohne zu wissen, was ich tue, gehe ich auf ihn zu, ich lege meine Hand auf seinen Arm.

"Es ist doch gar nichts passiert, ich hab schon Schlimmeres erlebt."

Ich spüre Xadens Blick auf mir und hebe meinen Kopf, um ihn anzusehen. Jetzt realisiere ich erst, wie nah wir uns sind. Schnell nehme ich meine Hand von seinem Arm.

"Wenn ich nichts unternommen hätte, würdest du jetzt wahrscheinlich in irgendeiner Gasse liegen. Also sag nicht, dass nichts passiert ist," meint Xaden kalt.

Ich weiß, was hätte passieren können. Alte Erinnerungen schießen mir in den Kopf, fast wie automatisch lege ich beide Arme um mich selbst.

"Ich will nicht an sowas denken."

Xaden kommt auf mich zu, aber ich halte den Abstand.

"Viel Glück beim Rennen später," meine ich, bevor ich den Raum schnell verlasse.

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Heyyy,es ist jetzt fast 3 Monate her das ich etwas veröffentlicht habe, ich hatte totalen Prüfungstress und keine Motivation zu schreiben, das wird jetzt aber wieder anders💓

Toxic Velocity: Love on the Streets 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt