Kapitel 3

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Allessia

„Bis Morgen.", er küsste mich noch einmal, dann verschwand er wieder in seinem Auto und fuhr kurz darauf los. Ich lockerte das Taylor Swift Konzert T-Shirt und ging nun weiter ins Haus rein. Schon von weitem hörte ich Aiden und Matteo laut miteinander reden.

„Du musst es ihr sagen.", schnaubte Matteo.

„Natürlich muss ich, aber wie genau stellst du dir das vor? Sie ist sowieso noch leicht labil."

„Keine Ahnung! Egal wie du es ihr sagst, gut aufnehmen wird sie es bestimmt nicht!"

„Hey Jungs, was ist denn los?", unterbrach ich die Beiden. Aiden atmete tief ein und aus.

„Setz dich kurz hin, okay.", Matteo sah mich traurig an.

„W-was ist denn?", fragte ich verwirrt.

„Es geht um Alejandro.", erklärte Matteo und hielt leicht meine Hand.

„Wir haben gerade einen Anruf von der Heimleiterin bekommen.", fuhr Aiden fort. „Er- er ist Tod. Es war ein heftiger Autounfall.", erklärte er mit ruhiger Stimme. Viel zu geschockt, um irgendwas zu tun, ließ ich meinen Rucksack auf den Boden fallen. Erst nach wenigen Sekunden, als ich es realisiert hatte, fingen meinen Lippen an zu beben. Er war Tod.

Er war Tod.

Alejandro war Tod.

„D-das kann nicht sein!", verzweifelt stand ich auf und versuchte Aiden weg zu schubsen.

„Ihr lügt!", schrie ich und drückte immer fester. Aiden zögerte nicht und hielt meine immer fester schlagende Arme fest.

Es ist kein Traum, es ist pure Realität, in der Aiden mich in seine Arme zieht. Starr vor Schock weinte ich immer stärker und versuchte das eben gesagte aus meinem Kopf zu verbannen.

„D-das -k-k-kann ni-cht se-sein.", schluchzte ich immer heftiger und fing an mich aus seinem Griff zu winden. Doch Aiden hielt mich weiter fest und drückte mich an seinen Oberkörper

Aiden

Sie redete nicht. Sie aß nicht. Sie verlas ihr Zimmer nicht und sie wurde immer blasser. Seit drei Tagen wussten wir schon, dass Alejandro Tod war, und ich vermutete das diese Art von Reaktion normal war. Dennoch machte ich mir starke Sorgen um sie.

„Sie braucht Zeit, das weißt du. Alejandro war ihr bester Freund.", bemerkte Enzo.

„Sie isst nicht! Seit drei Tagen!", fauchte ich und stützte meine Hände auf die Kücheninsel. „Und wir können nicht mal auf die Beerdigung.", ergänzte ich noch. Nachdem ich Allessia in Bett gebracht hatte, weil sie nicht mehr aufhörte zu weinen, hat sie mein Bett immer noch nicht verlassen. Auch das weinen hatte aufgehört. Sie lag nur noch zusammengerollt im Bett und reagierte kaum. Beim Nachdenken wurde ich unterbrochen als die Tür aufging und die Zwillinge von der Sommerschule wiederkamen.

„Hey Aiden.", grüßten diese uns synchron.

„Können wir zu Al?", fragte der linke, ich hatte immer noch Probleme die beiden zu unterscheiden. Ich zuckte mit der Schulter.

„Versucht es, sie ist in meinem Zimmer.", ich nickte leicht mit dem Kopf Richtung Treppe.

„Und ich muss morgen wieder los, wegen der Firma.", gestand ich.

„Das ist echt beschissen.", gab Enzo zu. „Ich kann sie nehmen, wenn du magst?", bot er dann an.

„Wär das okay für dich?"

„Kein Problem.", er nickte leicht.

„Danke.", ich gab ihm eine Tasse Kaffee.

„Soll ich sie einfach heute schon mitnehmen? Und wenn du magst, kann ich einen Termin bei einem Therapeuten machen?"

„Das würdest du tun?"

„Klar. Ich sag ihr mal Bescheid, und du kümmerst dich um Elio und Leandro.", er nahm die Tasse an und verschwand nach oben. Ich warf ein Blick auf mein Handy, dann hörte ich die Tür klingeln. Genervt schlurfte ich zur Tür und öffnete diese.

„Was willst du hier, Jay?", fragte ich verwirrt.

„Ich wollte zu Allessia, sie antwortet mir nicht mehr.", erklärte er.

„Ihr geht es gerade nicht gut. Alejandro, du kennst ihn sicher noch, ist gestorben. Gib ihr etwas Zeit.", erklärte ich.

„Okay. Sagen Sie ihr das ich hier war?"

„Mach ich.", nickte ich.

„Vielen Dank, Mr. Russo.", er drehte sich um und fuhr wieder weg. Kurz darauf sah ich Allessia und Enzo die Treppe runterlaufen. Tiefe und dunkle Schatten waren unter ihren Augen zu sehen und sie war ganz blass. Enzo schob sie in die Küche und legte ihr Pancake's vor die Nase. Sie schüttelte leicht abweisend den Kopf und umklammerte ihre Beine wieder.

„Al bitte.", seufzte ich. „Du musst was essen.", ich sah sie besorgt an und streichelte ihr sanft über die Schultern. Erneut liefen ihr einige Tränen übers Gesicht und sie vergrub ihren Kopf in den Armen.

„Hier, ich hab ihr einige Sachen gepackt.", Cove blieb im Türrahmen stehen und reichte Enzo den Rucksack und Al's Laptop.

„Danke Cove.", nickte Enzo und kam zu mir.

„Ich mach ihr später was, wir sollten jetzt los.", erklärte er mir und umarmte mich. Allessia stand langsam auf und trottete hinter Enzo her. Sie schien gar nicht zu wissen was um sie herum vorgeht während sie langsam ins Auto stieg. Normalerweise bekam ich immer noch eine dicke Umarmung von ihr bevor wir uns verabschiedeten. Enzos Blick sprach Bände als er die Tür schloss und den Motor startete.

Brothers-finally reunited Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt