Teil I

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"So, das war das letzte Gepäckstück" denke ich mir und trete ein paar Schritte von unserem Reisebus zurück. Um mich herum ist ein Wirrwarr aus anderen Mitschülern, deren Eltern und den Lehrern, die uns auf unserer Klassenfahrt begleiten würden. Auch meine Eltern stehen in der Nähe und schauen leicht besorgt zu mir rüber. Ich gehe zu ihnen und verabschiede mich ein letztes Mal "Und pass gut auf dich auf Marie" sagt meine Mom zu mir und drückt mich fest. "Mache ich" antworte ich und entwinde mich ihrer Umarmung. Dann höre ich unseren Klassenleiter rufen "Also, es wird Zeit. Alle die Mitfahren wollen jetzt in den Bus" Ich winke meinen Eltern noch ein letztes mal, dann renne ich zu den Anderen und steige in den großen Bus. Wir alle sind sehr gespannt, für viele ist es das erste mal, dass sie eine ganze Woche lang von Zuhause weg sind. Fürs erste würde jedoch nicht viel passieren, da wir eine sehr lange Fahrt vor uns haben. Jeder sucht sich seinen Platz, wobei ich einen ziemlich weit
hinten ergattere. Eine Klassenkameradin setzt sich zu mir, dann hält unser Klassenleiter erst einmal eine ausführliche Ansage über die Verhaltensregeln während der Fahrt. Ich verdrehe die Augen. Schnell krame ich meine Kopfhörer hervor und schalte auf dem Handy meine Lieblingsplaylist ein. Entspannt lehne mich zurück und spüre wie der Bus sich in Bewegung setzt. Endlich eine ganze Woche ohne Eltern, nur unter gleichaltrigen. Das könnte interessant werden, auch wenn ich jetzt schon keinen Bock mehr auf das, mit ziemlicher Sicherheit bevorstehende, Drama habe.
Für eine ganze Weile geschieht nichts, ich bekomme dank der Musik auch nicht besonders viel um mich herum mit. Die anderen quatschen ziemlich viel miteinander und machen jede Menge Blödsinn. Gelegentlich nehme ich meine Kopfhörer raus und rede ein wenig mit, aber die meiste Zeit halte ich mich zurück. Nach einer weile sagt das Mädchen neben mir "Du, ich hocke mich mal zu Melly weiter nach vorne, ok?" Ich nicke ihr freundlich zu und bleibe alleine an meinem Platz zurück. Eine Weile später startet der Lehrer einen Film auf den im Bus verbauten Fernseher, und alle wechseln zu einem entspannteren Modus, wo wir alle nur zusehen. Doch plötzlich setzt sich jemand neben mich. Verwundert sehe ich nach Links und erkenne den Jungen, der einfach den leeren Platz neben mir besetzt hat.

Max' Sicht:
Die ganze Fahrt lang habe ich mit den anderen rumgealbert und wir haben unsere Späße getrieben, aber seitdem der Film lief, fingen die Jungs um mich herum an zu nerven. "Komm schon, Max, hab dich nicht so" meint Paul, mein Sitznachbar zu mir. Ich schüttle nur den Kopf und stehe auf. Ersteinmal dehne ich mich, weil ich mich in den engen Sitzen nie richtig ausstrecken kann, dann sehe ich mich nach einem anderen freien Platz um. Ganz hinten scheint noch etwas leer zu sein. Ich setze mich in bewegung und erkenne Marie, die alleine relativ weit hinten sitzt. Kurz überlege ich. Bis jetzt haben wir beide uns immer ganz gut verstanden, auch wenn wir nicht allzu viel Kontakt miteinander hatten. Ich zucke mit den Schultern und setze mich einfach auf den freien Platz neben ihr. Überrascht schaut das Mädchen mit den braunen Haaren auf. "Hey" sage ich "Bei den Anderen vorne halte ich es nicht mehr aus, und das hier ist der nächste freie Platz vor dem Fernseher. Ist okay wenn ich mich zu dir setze, oder?" "...äh ja klar, kein Problem" antwortet Marie etwas überrumpelt, aber auf keinen fall ablehnend. Vielleicht gefällt ihr etwas ruhige Gesellschaft ja gerade.

versaute Klassenfahrt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt