Kapitel 1

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"Vanessa komm endlich runter! Dein Bruder wartet schon auf dich. Wegen dir kann dich dein Vater ja nicht mehr zur schule fahren! Also beweg dich endlich nach unten!", schreit meine Mutter sauer.

"Ich komme ja schon!" schreie ich genauso sauer, aber auch enttäuscht und traurig zurück.

Jeden Morgen das gleiche und jeden morgen der gleiche Satz.
"Wegen dir kann dich dein Vater nicht mehr zur Schule fahren." Dieser Satz verletzt mich immer wieder auf's neue, aber das interessiert sie ja nicht. Sie gibt mir die schuld an seinem Tod. Ich meine sie hat ja recht, ich bin schuld das mein Vater Tod ist.

-Flashback-

Ich sitze gerade mit meiner Mutter und meinem Bruder auf der Couch. Wir warten auf meinen Vater, da ich heute Geburtstag habe und wir noch wegfahren wollen.

"Mama, wann kommt er denn endlich?", frage ich meine Mutter zum gefühlten hundertsten mal.
"Er kommt bestimmt gleich."
"Aber vielleicht ist ja irgendwas passiert. Er hat doch gesagt, dass er in 10 min hier ist, aber wir warten jetzt schon eine halbe Stunde.", gebe ich zu bedenken.
"Ok mein Schatz, wenn es dich beruhigt, dann ruf ihn doch einfach an und frag wo er bleibt.", antwortet mein Mutter mit einem Lächeln auf den Lippen.

Und genau das tat ich jetzt auch. Ich stand von der Couch auf und ging in die Küche, um das Telefon zu suchen, da es im Wohnzimmer nicht lag. In der küche angekommen, fand ich das Telefon auf dem Küchentisch. Ich nahm das Telefon in die Hand und wählte die Telefonnummer von meinem Papa und wartete...

Tut tut tut...

"Hallo?"
"Hallo Papa, ich bin's Vani."
Vani ist mein Spitzname. So dürfen nur mein Vater, mein Bruder und meine Freunde mich nennen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt warum meine Mutter das nicht darf. Das ist ganz einfach, meine Mutter konnte mich noch nie wirklich leiden, deshalb darf sie mich auch nicht Vani nennen.
"Ah Vani mein Schatz, warum rufst du mich den an?"
"Ich wollte fragen wo du bleibst?"
"Ich bin in 10..."

Ich hörte nur noch wie irgendein Geräusch, was ich nicht eindeutig identifizieren konnte, ertönte und dann war die Leitung Tod.
Ich glaube es sind irgendwelche Autos zusammengestoßen, so hat sich das zumindestens angehört. Ich machte mir darüber keine weiteren Gedanken, vielleicht habe ich mich ja geirrt.

Ich legte das Telefon wieder auf den Küchentisch, wo ich es her habe und machte mich auf den weg zurück ins Wohnzimmer. Im Wohnzimmer angekommen fragt mich meine Mutter wann er denn kommt. Ich wollte gerade antworten, als es an der Tür klingelte. Ich rannte auf die Tür zu und öffnete sie voller Vorfreude meinen Vater zu sehen. Doch wie das Schicksal es so wollte, stand nicht mein Vater vor der Tür, sondern 2 Polizisten.

"Hallo ist zufällig deine Mutter da?" fragte mich einer der Polizisten. Ich wollte gerade antworten, als meine Mutter auch schon geschockt hinter mir stand. Meine Mutter schiebt mich ein kleines Stück von der Tür weg, damit sie sich mit den 2 Polizisten besser unterhalten kann.

"Guten Tag Frau Carter. Wir haben Ihnen leider eine schlechte Nachricht mit zu teilen.", sagt der eine Polizist bedrückt.
Oh oh, ich habe schon eine schlimme Vorahnung, worum es geht.
"Ihr Mann hatte einen Unfall. Er ist mit einem anderen Auto, auf einer Kreuzung, zusammengestoßen. Wir konnten leider nichts mehr für ihn tun. Mein herzlichstes Beileid.", sprach der andere Polizist traurig.

An dem Tag brach meine Welt zusammen. Was ich da hörte konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Mein Vater soll Tod sein. Nein, dass kann einfach nicht sein. Aufeinmal höre ich jemanden schreien und weinen. Bis ich merkte das ich es bin die fürchterlich weinte. Mein Bruder Alex, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Er versucht vergebens mich zu trösten und was ich dann von meiner Mutter zu hören bekommen habe, schockte mich zu tiefst.

Sie sagte:"Du bist schuld an dem Tod deines Vater's. Du hast ihn angerufen und wegen dir war er abgelenkt. Wie kannst du mir nur meinen Mann nehmen. Du bist nicht länger meine Tochter. Ich hasse dich!"

Sie hatte recht, ich bin schuld. Ich habe meinen eigenen Vater ermordet. Ich weinte nur noch mehr und konnte garnicht mehr aufhören. Mein Bruder versuchte mich immer wieder zu trösten und flüsterte mir beruhigende Worte zu. Sowas wie:"Das ist nicht deine Schuld, du bist nicht daran schuld das unser Vater Tod ist."
Ich konnte trotzdem nicht aufhören zu weinen. Meine Mutter fing an mich anzuschreien.

"Was bist du für eine miserable Tochter."
Und dann passierte es, meine eigene Mutter hat mir eine geklatscht. Meine Wange pochte und hatte glaube ich einen großen roten Abdruck, zumindestens nach dem Schmerz zu urteilen. Mein Bruder stand erst mal geschockt da und konnte wahrscheinlich nicht ganz realisieren was unsere Mutter da getan hat. Ein paar Sekunden danach hatte er sich wieder gefasst und schreite sie so wütend an, dass ich vor Schreck zusammen zuckte.

"Was bist du nur für eine Mutter! Sie ist überhaupt nicht schuld an dem Tod und ich rate dir dich NIE WIEDER an ihr zu vergreifen, sonst kann ich mich auch nicht mehr zurückhalten!"

"Du hältst auch noch zu ihr sie hat dir deinen Vater genommen, wie kannst du diese Schlampe noch beschützen wollen!"

Daraufhin klatschte mein Bruder meiner Mutter eine und sie schrien sich noch weiter an. Mir wurde schwindelig und mir wurde langsam schwarz vor Augen. Das einzige was ich noch mit bekam war, dass mich irgendwer auffing. Dann wurde endgültig alles schwarz...

-Flashback ende-

Der Unfall ist jetzt schon 3 Jahre her. Seitdem Unfall kann ich nachts nicht mehr schlafen, immer wieder träume ich davon. Das ist verdammt schrecklich, jede Nacht immer wieder den selben Schmerz zu durchleben. Mein Bruder Alex (17) schläft des öfteren auch bei mir. Er sagt auch immer zu mir, dass ich immer zu ihm kommen kann, wenn was ist. Dafür bin ich ihm auch unendlich dankbar. Vorallendingen, weil ich nur noch ihn habe. Er ist für mich nicht nur mein Bruder sondern auch einbisschen wie ein Vater. Seitdem Unfall hasst mich meine Mutter. Das hat sich bis heute auch nicht geändert. Mein Bruder hat mir versprochen mich immer zu beschützen und mich niemals mit ihr alleine zu lassen. Daran hält er sich auch. Immer wenn meine Mutter versucht sich an mir zu vergreifen stellt er sich beschützerisch vor mich. Dadurch sind mein Bruder und ich noch mehr zusammen gewachsen, weil er auch nach dem Tod meines Vater's immer für mich da war und ist.

Durch das nervige Geschreie meiner Mutter werde ich zurück in die Gegenwart geschleudert. Da mir das langsam wirklich auf die nerven geht, mache ich mich auf den weg nach unten und versuche die aufkommenden Tränen, an die schreckliche Erinnerung zu verdrängen. Ich schnappe mir noch schnell einen Apfel und meine Tasche und stürme aus dem Haus, zu meinem Bruder, ohne mich von meiner Mutter zu verabschieden.

Mein erste Kapitel ist draußen! Ich hoffe, euch hat es gefallen. Ich würde mich über ein paar komis und votes freuen! :)

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und für alle die Ferien haben, Schöne Ferien! :)

Lg. Laura :)

Mein chaotisches LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt