Kapitel 9

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Was zum Teufel macht Matt bei uns zu Hause?
Er schaut mich erst geschockt an, aber fragt mich nicht was mit meinem Gesicht passiert ist.

Ich habe anscheinend ein sehr dickes Fragezeichen in meinem Gesicht stehen, denn bevor ich ihn überhaupt fragen kann, was er bei uns zu suchen hat, antwortet er mir auch schon freundlich, auf meine nicht ausgesprochene Frage, als könnte er Gedanken lesen.
"Wir sind hier, weil dein Bruder uns angerufen hat und wir einen Männerabend machen wollten. Wir haben eigentlich nur noch auf Rider gewartet, aber wie ich sehe hast du ihn unterwegs eingesammelt. Wie auch immer, kommt erstmal rein. Dein Bruder macht uns noch ganz irre mit seinem rumgelaufe."
Während ich mich in das Haus begebe sage ich noch an Matt gewand.
"Das kann ich mir gut vorstellen, dass macht er immer, wenn er sich sorgen macht.", erkläre ich ihm schmunzelnd.

Ich wollte gerade fragen, wo Alex ist, als er auch schon die Treppe runtergestürmt kommt, mit den Jungs im Schlepptau. Also Jack und Damon, da der Rest schon unten ist. Als sich die Tür hinter mir geschlossen hat, da Rider sich anscheinend doch entschieden hat einzutreten, kommen auch mein Bruder und die zwei Jungs unten an und sehen mich geschockt an.
Einige Minuten sagt niemand etwas, alle gucken mich nur mit geschockt, weit aufgerissenen Augen an. Ich schaue nur beschämend nach unten, auf meine Hände. Erst nach ca. 5 Minuten findet als erstes Alex seine Stimme wieder.

"Vani, was ist mit dir passiert?", fragt er mich geschockt und entsetzt.
Ich schaue von meinen Händen auf und gucke ihm direkt in die Augen. Als ich an die Situation zurück denke, bahnen sich schon wieder die ersten Tränen aus meinen Augen, zu meinen Wangen runter. Bevor ich antworten kann, zieht er mich erstmal in eine beschützerische Umarmung und will mich garnicht mehr loslassen. Er drückt so fest, als könnte er mich jeden Moment verlieren. Erst als ich scharf die Luft einziehe, da er mein Gesicht etwas zu doll an seine Brust drückt, lässt er mich los und guckt mich entschuldigend, aber auch abwartend an. Ich habe ihm schließlich noch nicht seine frage beantwortet.

Ich sammel mich erstmal und antworte dann mit brüchiger Stimme.
"Er hat mir das angetan. Er ist wieder da."
Mehr bekomme ich nicht raus, bevor ich anfange zu schluchzen.
Mein Bruder, der das natürlich hört, zieht mich sofort, wieder in eine beschützende Umarmung und flüstert mir immer wieder beruhigende Worte zu.
Nach 20 min habe ich mich wieder einigermaßen beruhigt und Alex fängt erneut an zu sprechen.
"Ok, aber bist du dir sicher das Benni das war? Normalerweise muss er noch 7 Jahre haften."
"Natürlich bin ich mir sicher. Du kannst auch Rider fragen, wenn du mir nicht glaubst.", antworte ich ihm ein wenig gereizt und vor allem enttäuscht.
Dafür ernte ich von allen überraschte blicke und von Alex einen entschuldigenden, da er genau weiß das ich ihn nicht anlügen würde und das was er gefragt hat völliger Schwachsinn war. Bevor Alex anfangen kann zu sprechen, kommt ihm Damon zu vor.
"Moment mal, was hat bitte Rider damit zu tun und wer ist dieser Benni, wovon ihr redet?", fragt er interessiert und verwirrt.
Da sie von Benni nichts wissen, ist es logisch das sie verwirrt sind. Ganz ehrlich, an ihrer Stelle wäre ich das auch. Da ich erst meine Wunden versorgen wollte und nochmal vorher mit Alex reden wollte, suchte ich nach einer geeigneten Antwort.

"Passt auf, ich erklär euch das alles gleich. Setzt euch schonmal ins Wohnzimmer, Alex und ich kommen gleich nach."
"Warum sollten wir auf so jemanden wie dich hören?", kommt es arrogant von Rider. Von wem auch sonst. Bevor ich auch nur einen Satz sagen kann, kommt mir Jack zuvor.
"Rider ist gut jetzt. Ich verstehe langsam echt nicht mehr, was du für ein Problem mit Vanessa hast. Du siehst schon wie kaputt sie ist und gibst noch ein blöden Kommentar dazu ab. Das muss wirklich nicht sein.", sagt er sauer. Dann wendet er sich mir zu und sagt mit sanfter, beruhigender Stimme.
"Wir setzen uns ins Wohnzimmer und warten dort auf dich."
Er kommt auf mich zu und zieht mich in eine kurz Umarmung, die ich sofort erwidere. Normalerweise erwidere ich von keinen der Jungs einfach so eine Umarmung, aber Jack war mir schon immer sympathisch. Vor allem, weil ich ihn schon länger kenne, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich löse mich von ihm, gebe ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und sage.
"Ich danke dir Jack, für alles.", antworte ich ihm sanft. Ich würde jetzt auch lächeln, aber bei meinen schmerzen geht das leider nicht.
"Nichts zu danken kleine. Los lasst uns ins Wohnzimmer gehen.", wendet er sich an die Jungs.
Diese nicken leicht benommen und überrascht, außer Alex. Er lächelt nur über die Situation, da er mein Verhältnis zu Jack kennt.
Jack war auch einer der jenigen, der keine Gerüchte über mich verbreitet hat. Natürlich, hat er mich auch einige male ausgelacht, als man mich vor der Schule fertig gemacht hat, aber er hat das nur gemacht, damit er seinen Ruf aufrecht halten konnte. Hat mein Bruder auch gemacht, daher finde ich es nicht so schlimm. Wie gesagt, ich wollte nicht das Alex seinen guten Ruf verliert und genauso wenig hätte ich das für Jack gewollt.

Mein chaotisches LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt