3 Kapitel

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Die restliche Nacht dachte ich darüber nach was Freya mir erzählt hatte.

Könnte mein Traum ein Test sein?

Versuchte jemand mich durch meine Träume zu sich zu rufen?

War es gut oder vielleicht doch böse?

Vereinzelte Sonnenstrahlen verirrten sich in mein Zimmer und erhellten den Raum.

Sobald mein Zimmer in Licht gebadet war, traute ich mich ohne komische Hintergedanken aus meinem Bett und raus aus dem Raum.

Doch um ganz sicher zu gehen, wagte ich einen wagen Blick in meinen Kleiderschrank, um ja kein gefräßiges Monster zu finden, welches mich als Frühstuck betrachten könnte.

Als ich dort nichts vorfand und ich mir todessicher war, dass nirgends in meinen vier Wänden ein Biest auf mich lauern würde, stolperte ich etwas unbeholfen die Treppen runter.

Mein Schlaf war mir schon immer heilig aber nicht wie bei anderen Frauen der sogenannte Schönheitsschlaf, sondern bei mir war es eher in die Richtung, ohne Schlaf bin ich ein Tollpatsch.

Unten angekommen sah ich schon, wie meine Eltern sich über ihr Frühstück hermachten.

„Nicht gut geschlafen?", scherzte mein Vater.

„Was hat mich verraten? Meine Haare, welche in alle Richtungen abstehen oder meine Augenringe, bei welchen jeder Waschbär neidisch wird?"

„Nicht gleich frech werden.", warnte mich meine Mutter und schlug ihre Zeitung zu.

Leicht genervt verdrehte ich meine Augen und machte mir einen Kaffee.

Ich machte genüsslich den ersten Schluck aus der Tasse.

Nun war ich aufnahmefähig.

„Was hast du heute so vor?", kam es von meinem Vater.

Er war gerade dabei sich eine zweite Tasse Kaffee zu machen.

„Da es heute sehr heiß wird, werde ich schwimmen gehen.", erzählte ich.

„Und wo?", wollte nun meine Mutter wissen.

„Freya hat mir von einem Bergsee erzählt, der soll nicht weit weg sein."

Beide nickten und ich latschte wieder die Treppen rauf, um mich umzuziehen.

Nach langen starren in meinen Schrank entschied ich mich für meine graue Jogginghose und ein schwarzes Tanktop aus der Männerabteilung, meine Haare trug ich zu einem unordentlichen Dutt.

Versteht mich nicht falsch, ich mach mich gerne hübsch aber nicht für einen Bergsee.

Drunter zog ich meinen schwarzen Bikini an.

Freya hatte mir auch erzählt man musste NICHT durch den Wald gehen also hatte dieser See schon mehr Vorteile als er sich vorstellen konnte, weil hier gefühlt alles von Bäumen umgeben ist.

Das einzige, mögliche Problem war, dass man eine schon aufgelassene Straße entlang gehen musste, wenn man so wie ich den Wald vermeiden wollte.

Sollte man nicht machen weil gefährlich, kein Schutz geboten und blabla aber lieber fall ich in ein Loch als durch den Wald gehen zu müssen und falls dort jemand warten sollte, der mir was antun möchte, nies ich dieser Person einfach ins Ohr danach ist er geschockt und höchstwahrscheinlich taub aber ich kann mich aus dem Staub machen.

Von Freunden wurde mein Niesen oft mit einem explodierenden und gleichzeitig quietschenden Hamster verglichen.

Nein, ich habe keine Ahnung, woher sie wissen wie ein explodierendes Nagetier klingt.

Ich schnappte mir mein Longboard und machte mich auf dem Weg zu der verlassenen Straße.

Das Dorf war nicht groß, somit brauchte ich auch nicht lange und nahm mein Gefährt auf die Hand weil ich schon von weiten die ganzen Schlaglöcher sehen konnte und ein gebrochenes Bein wollte ich dann doch nicht riskieren.

Die Straße war ein sehr gutes Beispiel von der Natur holt sich ihren Platz zurück, vereinzelt haben die Wurzeln der wenigen Bäume die Straße aufgebrochen, Unkraut wuchs auf jeder Ecke und auch Bäume hatten sich auf den Beton eine neue Heimat gefunden.

Die Straßenlaternen waren überwuchert mit Efeu und das ganze warf dann doch ein leicht unheimliches Licht auf alles.

Bevor mein Körper panisch reagieren konnte, nahm ich die Beine in meine Hände und rannte bis ich zu der Lichtung mit dem See kam.

Keuchend bleib ich dann endlich stehen.

Freya hatte nicht übertrieben der See war wunderschön, das Wasser war schon fast kristallklar und wie sich die Sonne darin spiegelte war unbeschreiblich.

Ich schmiss meinen Rucksack, mein Board und meine Klamotten auf die Seite und sprang ohne Rücksicht in das Wasser.

Gut so, wäre ich weiter rumgestand dann hätte ich noch ein Hentai-Tentakelmonster gesehen oder plötzlich gemeint am anderen Ende des Sees würde Nessie schwimmen.

Meine Fantasie ist eben nicht für schwache Nerven.

Als meine Haut einer Rosine glich entschied ich mich dazu wieder rauszugehen und die Sonne zu genießen damit meine Vampirblässe einen anderen Ton erreichte und hoffentlich nicht rot.

Mein Blick war dem Himmel emporgerichtet und in Gedanken zählte ich die Wolken, um meine Umgebung besser wahrnehmen zu können schloss ich meine Augen.

Schlechte Idee.

Ich schlief ein und wachte erst wieder auf als Regentropfen vom Himmel fielen.

„Na gut geschlafen?", nahm ich ein Kichern wahr,

Ich schreckte hoch und blickte mich panisch um.

War jetzt meine letzte Stunde geschlagen?

„Keine Sorge, auch wenn du wirklich zum Anbeißen ausschaust, werde ich dich nicht fressen."

Vor mir hockte ein Mädchen, sie grinste mich frech an.

Creepy musste ich zugeben aber wie wir alle schon wissen, ist normal in dieser Stadt ein Ding der Unmöglichkeit.

Ohne sie zu beachten, zog ich mich an und probierte mich von ihr zu entfernen.

Wie so oft bei mir blieb es ein Versuch.

„Na, na.", sie packte mich am Arm und zog mich zurück.

Ich gab ein kurzes Knurren von mir und wollte mich losreißen, doch sie festigte den Griff danach als wäre ich ihr Hund, zog sie mich hinter sich her.

In die Richtung des Waldes!

„Lass mich los.", flehte ich sie an.

„Keine Lust.", sagte sie und machte keine Anstalten mich irgendwie etwas erklären zu können.

Gegen sie kam ich nicht an, sie hatte um einiges mehr Kraft als ich.

„Serena ich weiß, dass du Angst hast aber wenn du immer wieder davor wegrennst wird sich niemals daran etwas ändern. Statt hier auf hysterisches kleines Prinzesschen zu machen, solltest du sich deine Angst stellen, immerhin bist du momentan nicht alleine."

Woher wusste sie all das?

„Um deine Frage zu beantworten.", fing sie an.

„Ich weiß schon lange, wer du bist aber mehr werde ich dir nicht erzählen."

Wieder zierte ein freches Grinsen ihre Miene.

„Wer bist du?", fragte ich mit heiserer Stimme.

„Könnte ich dir jetzt erzählen, jedoch ist es noch zu früh dafür."

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