4 Kapitel

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„Na schau.", sagte sie etwas lauter.

Mein Blick wanderte durch die Gegend und ich konnte wortwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen.

„Können wir wieder raus?", murmelte ich.

Sekündlich verschnellerte sich mein Herzschlag, Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn.

„Nein."

Nun nahm sie meine Hand und zog mich tiefer in den Wald.

Ich dachte immer ein Axtmörder würde mein Schicksal besiegeln aber doch nicht ein blondes Mädchen.

„Wo willst du hin?"

„Siehst du dann."

Ihre Stimme war kalt, als würde sie die Luft durschneiden ließ sie keinen Raum für Konter oder weitere Befragungen.

Bei jeden noch so kleinen Geräusch zuckte ich zusammen, doch es interessierte sie nicht, ihre braunen Augen waren starr in die weite Ferne gerichtet.

Plötzlich blieb sie bei einer Klippe stehen.

Ich konnte mich nicht einmal bei meinen Eltern verabschieden, dabei war ich heute Morgen nicht gerade eine Vorzeigetochter.

„Setz dich."

Erste Möglichkeit wäre ich könnte versuchen zu flüchten, enden würde es wahrscheinlich mit sie erwischt mich da ich unsportlich bin und was Laufen betrifft war ich schon immer eine Kartoffel mit Asthma also legen wir diese Möglichkeit bei Seite und die zweite wäre ich mache was sie möchte, somit ist meine Überlebenschance höher.

„Genug in Gedanken überlegt welcher Weg leichter ist?", sie saß gelangweilt im Schneidersitz auf den Boden.

Seufzend setzte ich mich ihr gegenüber.

„Kannst du Gedankenlesen?"

Sie konnte ihr Lachen nicht mehr halten.

„Sehr lustig.", gab ich unbegeistert von mir.

„Ich muss keine Gedanken lesen können um zu wissen was in dir abgeht, du bist wie ein offenes Buch für mich."

Sie legte ihren Kopf auf meinen Schoß.

„Und jetzt schau dir den Sonnenuntergang an."

Sie nahm mein Kinn und zwang mich dazu den Horizont entlangzuschauen.

Der Himmel war feuerrot, die Wolken hingegen erstrahlten in einen dunklen lila, hinter den Bergen verschwand der Feuerball langsam.

„Nicht schlecht oder?"

„Drauf gebe ich dir keine Antwort."

„Ich sehe es so oder so an deinen leuchtenden Augen.", gab die Blondine allwissend von sich.

„Dann solltest du aber auch merken, dass ich dich gerne von meinem Schoß runterschmeißen möchte.", konterte ich mit einem fiesen Grinsen und schmiss sie runter.

„Manieren muss ich dir auch noch beibringen?", sagte sie mit einem schmerzlichen Unterton.

„Wenn du so auf Höflichkeit und Manieren abgehst, solltest du dich einmal vorstellen, immerhin weißt du ja auch wer ich bin, also wäre es nur fair.", mein Tonfall war schon etwas angepisst.

„Warum möchtest du unbedingt wissen wer ich bin?"

Stellte sie sich so blöd oder war sie es?

„Sag mir einfach deinen Namen.", befahl ich schon fast.

„Na gut, da du sonst nie eine Ruhe geben würdest. Nenn mich einfach Alice.", stellte sie sich nun endlich vor.

„Ist das auch wirklich dein echter Name?", skeptisch musterte ich das blonde Mädchen .

Sie nickte bloß und stand dann auf.

Um mir hoch zu helfen reichte sie mir ihre Hand.

Ein leises danke entflieh meiner Kehle, auch wenn ich mich eigentlich nicht bedanken wollte.

Kaum stand ich ihr gegenüber ging sie auch schon wieder in die Richtung des Waldes.

„Warte."

Ich sprintete neben sie und sie kassierte einen Blick, welcher ihr den Tot wünschen sollte.

„Süß."

Ihr Schritt wurde schneller und sie beschleunigte ihr Tempo, bis sie rannte.

Mit ihr mitzuhalten, erschien unmöglich für mich doch kaum versah ich mich waren wir schon draußen aus dem Wald.

„Hier.", sie legte meine Sachen vor meine Füße.

„Du bist wahrlich eine ansprechende Persönlichkeit. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen."

So wie der Satz ausgesprochen war, so verschwand die Blondine auch.

War es schon wieder ein Traum?

Nur um sicher zu gehen, zwickte ich mir in den Arm.

„Autsch.", fluchte ich.

Es war also doch die Realität.

Ich schnappte mir meine Sachen und mithilfe meines Handys fand ich auch in wenigen Minuten nachhause.

Die Türe machte ich mit einer Vorsicht auf, jeder Einbrecher wäre neidisch auf mich gewesen und auf leisen Sohlen verzog ich mich in mein Zimmer.

Das restliche Wochenende verlief normal.

Ich schrieb mit Freya, unternahm am Sonntag etwas mit meiner Familie und ging früh schlafen.

„Da wir nun theoretisch die wichtigsten Sachen durchgenommen haben, kommen wir nun zum praktischen Teil.", verkündete meine Klassenlehrerin.

Wie praktischer Teil?

„Bitte begebt euch alle in die Sporthalle.", sagte sie.

Alle bewegten sich aus der Klasse, in die Richtung des Nebengebäudes welches auch unsere Turnhalle ist.

Dort versammelt erklärte man uns den Verlauf der jetzigen Dinge.

Wir veranstalteten ein Turnier, um herauszufinden wie weit die magischen Kräfte der einzelnen von uns fortgeschritten war und inwieweit man mit welcher Gabe arbeiten konnte.

Die Halle hätte ein eigenes Schild, welches uns vor größeren Schaden schützen sollte, diese Art von Kraftfeld würde die Magie nicht direkt schwächen aber die Auswirkungen, welche sie bewirken könnte, was unsere Körper betraf.

„Serena.", im letzten Durchgang der ersten „Runde" wurde mein Name gerufen.

Mein Gegner war Xander, einer der begabtesten Schüler meiner Klasse und ein hervorragender Nutzer der Zerstörungsmagie.

Sein Geburtselement war Feuer somit war sowohl im Fern- als auch im Nahkampf nicht gerade schwach unterwegs.

Ich werde sterben.

„Bereit?", wollte meine Lehrerin wissen.

Wir beide nickten und verbeugten uns voreinander, bevor jeder weiter nach hinten ging und die Kampfpose einnahm.

So und was mach ich nun?

Der fackelt meine Haare ab wenn ich nicht aufpasse, ich würde ein menschliches Streichholz werden.

„Fireball.", sagte er und ein Feuerball erschien in seiner rechten Hand.

Seine roten Augen fixierten mich und er warf die flammende Kugel nach mir.

Mit einer schnellen Bewegung wich ich aus, doch eswar noch lange nicht das Ende, eine Salve aus Feuerbällen kam auf mich zu.

Denen kann ich nicht allen ausweichen!

Was mach ich jetzt?!

Ich weiß doch nicht einmal welche Art von Magie ich beherrsche und welches Element!

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