°•☆ Kapitel 2 ☆•°

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Die lauten Rufe der Zuschauermenge schallten wie eine brandende Welle gegen Alec's Ohren und er hob seinen Kopf, um seine Augen in einem raschen Blick über die Ränge schweifen zu lassen.

Wie nicht anders zu erwarten taten sich in den Reihen ihrer Fankurve deutlich mehr Lücken auf, als bei ihren Gegnern, doch das war bei einem Team ohne eine Schulzugehörigkeit nicht weiter verwunderlich.

Während sich ihre Gegner der Unterstützung und Bewunderung ihrer Schulkameraden sicher sein konnten, bestand die Fangemeinde von Alec's Team überwiegend aus begeisterten Eltern, Geschwistern und dem ein oder anderen engen Freund eines der Teammitglieder.

Alec kümmerte es nicht, denn er wusste, dass nicht eine dieser Personen hierher gekommen war, um ihn selbst anzufeuern.
Sie waren nicht hier um seinen eigenen Namen zu brüllen und er bezweifelte stark, dass auch nur einer ihrer Fans diesen überhaupt kannte.

Wie sollten sie auch?

In den sieben Monaten, die er nun schon für das Team der Black Flames spielte, hatte er kaum mehr als zehn Minuten auf dem Eis gestanden.

Alec war kein Stammspieler, dafür reichte seine Erfahrung noch lange nicht aus und es war auch nicht ungewöhnlich, dass die älteren Spieler deutlich mehr Zeit auf dem Eis erhielten.

Sie waren kein Schulteam, sondern einfach nur ein Haufen zusammengewürfelter Teenager, die sich für den selben Sport begeisterten.

Das bedeutete, dass für die meisten von ihnen nach der Highschool Schluss sein würde. Wer es sich zum Ziel machte eine professionelle Eishockeykarriere anzustreben, für den war eine Zugehörigkeit zu einer Schulmannschaft nahezu unabdingbar.

Die Talentscouts der großen Universitäten verirrten sich nur selten auf die Spiele irgendwelcher Vereinsmanschaften und das sorgte dafür, dass man ohne die Richtigen Kontakte kaum eine Chance hatte überhaupt auf ihrem Radar aufzutauchen.

Doch Alec hatte sich vorgenommen genau dieses Ziel für sich zu erreichen.

Er würde auch nach der Highschool noch Eishockey spielen und es war ihm egal wie schwer sich sein Weg in das Team einer Universitätsmanschaft gestalten würde.

Er würde es ihnen allen zeigen und das auch ohne seine Seele an das Team der Monroe High verkaufen zu müssen.

Alec's Blick fiel auf die Spieler in den grün-weißen Farben eben dieser Schule und augenblicklich fühlte er die altbekannte Wut in den Tiefen seiner Eingeweide aufflammen.

Wie sehr er diese Typen verabscheute.

Reichte es nicht, dass er den Anblick ihrer Visagen jeden Tag auf dem Schulflur ertragen musste?

War es wirklich nötig gewesen, dass sie jetzt auch noch den einzigen Ort in Alec's Leben infiltrieren, an dem er sich nicht wie hinter einer Glasscheibe gefangen fühlte?

Das Eis war der einzige Ort, der dem Schwarzhaarigen das Gefühl gab aktiv am Leben Teil zu nehmen und nun hatten sich diese testosterongesteuerten Proleten in seinem sicheren Hafen ausgebreitet wie Parasiten, denen sein unvorbereitetes Immunsystem nicht das Geringste entgegenzusetzen hatte. 

Noch im vergangenen Jahr war das Team der Monroe High so schwach gewesen, dass sie es noch nicht einmal in die oberen Platzierungen der Bezirksmeisterschaft geschafft hatten.
Wieso spielten sie also dieses Jahr so gut, dass Alec's Coach ihren Trainer um ein Freundschaftsspiel ersucht hatte?

Bei jedem anderen Team hätte Alec dem Spiel voller Ungeduld entgegen gefiebert, doch allein der Gedanke an diesen Haufen von Arschlöchern, wie sie in ihren grünen Trikots über das Eis seiner Halle schlitterten, hatte ihn vor Wut so rasend gemacht, dass er sich von dem Gefühl beinahe übergeben hatte.

You and I collideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt