War Chishiya gerade wirklich zu mir gekommen? Ein verträumtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich daran dachte. Plötzlich öffnete sich die Tür. Ich zuckte kurz zusammen. Als Ichiro durch die Tür kam, wurde ich kurzzeitig wütend. “Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?”, fuhr ich ihn an. “Warum kommst du einfach in mein Zimmer?”
“Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht.” , antwortete er.
“Wieso sollte es das nicht?”
Sein Blick wanderte hinüber zur Tür. “Also da … war dieser Mann und ….” , begann er, aber ich unterbrach ihn.
“Was um alles in der Welt geht es dich an, mit wem ich rede und mit wem nicht? . Ich bin kein Kind mehr und ich kann Zeit verbringen, mit wem ich will!”
“Das weiß ich Himari, aber ich mache mir Sorgen um dich und dieser Chishiya kommt mir seltsam vor.”
Ich stand auf und ging genervt an ihm vorbei. Es regte mich auf, dass er so anhänglich war und es bereute, ihn hergebracht zu haben. Aber wir kannten uns nunmal und in den Spielen war er auch gar nicht so schlecht. Ich sah noch immer etwas wütend in die Lobby, als ich Ichiro in meinem Augenwinkel auf mich zukam sah. Ich ignorierte ihn gekonnt als er sich zu mir stellte. Als ich an ihm vorbei gehen wollte, griff er nach meinem Handgelenk und hielt mich so am Weiterlaufen auf.
“Lass mich los.” , sagte ich und sah ihn genervt an.
“Himari sag mir, was mit dir los i.. “ , begann er, doch jemand fiel ihm ins Wort.
“Sie sagte, du sollst sie loslassen." , Chishiya kam lässig auf uns zu den Händen wie immer in den Jackentaschen. Ichiros Miene veränderte sich schlagartig. Er ließ mich los und ging auf Chishiya zu der ihn ohne jegliche Emotionen ansah.
“Was möchtest du von ihr hm?” , fragte Ichiro Chishiya deutlich Verärgert.
“Ich möchte nichts von ihr, ich möchte lediglich, dass sie hier zufrieden leben kann. Aber du hast offensichtlich ganz andere Pläne.” , erwiderte er ihm. Auf Chishiya Lippen bildete sich ein kleines Grinsen.
“Du verdammter…” , sagte Ichiro und machte Anstalten, auf Chishiya einschlagen zu wollen, doch bevor er die Gelegenheit dazu hatte, schlug ich ihm ins Gesicht.
“Sag mal bist du eigentlich komplett verrückt geworden?!” , fuhr Ichiro an, als er mich gekränkt ansah. “Geht es dir gut ?” , fragte ich dann Chishiya.
“Mach dir keinen Kopf, mir geht es prima.”, sagte Chishiya lächelnd. “ geht es dir denn gut?” ,fragte er dann unerwarteter Weise. "Ja, mir geht es gut.” , erwiderte ich.
Ichiro ging genervt an uns vorbei. Chishiya lächelte mich an und nickte verstehend. Mehr musste er nicht tun, um mein Herz schneller schlagen zu lassen. War ich etwa schon so besessen von ihm? Chishiya wandte sich wieder von mir ab. Konnte es sein das Chishiya mich mochte? Unbewusst begann ich zu grinsen, als ich verträumt in die Lobby blickte und Chishiya beobachtete.
“Ist da etwa jemand verliebt?” , hörte ich Lisa hinter mir. Ich sah sie verwundert an.
“Wie kommst du darauf?”
"Naja, deine Körpersprache deutet darauf hin.” , erklärte sie.
“Du irrst dich, ich bin nicht verliebt.” , sagte ich schnell.
“Sicher?” , fragte sie skeptisch nach. Ich nickte hastig und begann zu lächeln. Ich griff nach ihrer Hand und zog sie mit mir hinunter in den Poolbereich des Beaches. Ich legte mich auf eine der Liegen und starrte dann in den glasklaren Himmel. Lisa sah mich währenddessen verwundert an und wäre ich sie, würde ich das wahrscheinlich auch tun. Ich verhielt mich auf gar keinen Fall normal, aber ich konnte nicht anders. Es war einfach viel zu viel nacheinander passiert. Irgendwann legte auch Lisa sich hin und schloss die Augen. Chishiya war währenddessen ununterbrochen in meinen Gedanken. Am Abend entschied ich mich dagegen, zu einem Spiel zu gehen, da mein Kopf einfach zu voll war und ich mich nicht konzentrieren könnte. Nachdem der Hutmacher seine übliche Rede gehalten hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer, doch Ichiro hielt mich auf. Ich war noch immer sauer auf ihn, aber konnte mich beherrschen.
“Bitte Himari, halt dich von diesem Mann vern, ich habe ein schlechtes Gefühl bei ihm.” , sagte er und sah mir genau in die Augen.
“Du bist viel zu anhänglich Ichiro, ich habe dich hergebracht, weil du gut in dem Spiel warst und weil wir uns kannten, nicht weil ich dich mag. Es ist mir egal, was andere von mir halten, aber wenn sie sich in mein Leben einmischen, lasse ich mir das nicht gefallen.” , sagte ich und ging weg.
Als ich mein Zimmer betrat, legte ich mich ohne weiteres in mein Bett und schloss die Augen. In der Hoffnung, dass sich meine Gedanken über Nacht sortieren würden, versuchte ich, über gar nichts nachzudenken. Mitten in der Nacht schreckte ich aus dem Schlaf. Geschockt griff ich an meinen Hals. Daraufhin fiel mir wieder ein, was ich geträumt hatte. Ich befand mich im Beach ,doch es war niemand dort. Leise schlich ich durch die Gänge und sah mich nach Menschen um. Plötzlich entdeckte ich Chishiya. Sofort rannte ich zu ihm und sah ihm in die Augen. Kurz sah er mich an, doch dann schubste er mich zur Seite. Das war der Moment, in dem ich Ichiro sah. Er hielt eine kaputte Glasflasche in der Hand und fuchtelte damit vor Chishiya herum. Jedes Mal schaffte er es nur knapp auszuweichen, also stellte ich mich schützend vor ihn. Die Gasflasche schnitt mir die Kehle durch und kurz darauf wachte ich auf. Ich zitterte am ganzen Körper und mir kamen ungewollt Tränen. Himari reiß dich zusammen, es war nur ein Traum. Redete ich mir ein, aber es fühlte sich so real an. Was war bloß los mit mir? Lag es daran das ich Geist krank war seitdem ich hier war? Ich musste unbedingt wieder normal werden. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Diesmal jedoch schaffte ich es nicht zur Ruhe zu kommen. Ich drehte mich unterbrochen hin und her und hatte immer noch genau meinen Traum vor Augen.
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Auf der Schwelle von leben und Tot
Fiksi PenggemarDie junge Frau Himari gerät in eine Paralel Welt in welcher sie Spiele spielen muss um zu überleben und wieder nach hause zu kommen. Cover von: Beyond_Borderland