4. Kapitel Gespräch mit Garnok

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Leises Stimmengemurmel weckte mich. Eiskalte Hände lagen auf meiner Stirn. Langsam öffnete ich die Augen und blickte in Katjas graue Augen. "Sie ist wieder unter uns." Katja wich von mir weg und ließ mir Platz für die besorgten Blicke, selbst Darko sah besorgt aus.
"Wie geht es dir?" Er kam auf mich zu. "Du warst fast 2 Stunden bewusstlos." Darko hockte sich vor mich und schaute herauf.
"So lange? Ich weiß nicht, wie es mir geht", antwortete ich mit leicht belegter Stimme.
"Fühlst du dich in der Lage, weiter zu trainieren?"
Ich nickte.
"Wir haben vorhin Telekinese geübt, möchtest du es probieren?"
"Ja"
"Auf dem Tisch steht ein Glas, siehst du es?"
Ich schaute auf den Tisch, an dem die anderen saßen. Das Glas hatte einen dezenten türkisen Stich. Darko folgte meinem Blick und nickte. "Jetzt stell dir vor, wie das Glas sich bewegt."
Ich stellte es mir vor und hielt auf einmal das Glas in der Hand.
Darko schien überrascht.
"Wie hast du das gemacht? Ich kann nach 2 Stunden immer noch nicht das Glas bewegen", Sabine hielt gerade ein Glas Wasser in der Hand.
"Ich habe es mir einfach vorgestellt", antwortete ich.

"Es gibt Abendessen, kommt ihr hoch?" Celina, Garnoks Gefährtin, stand in der Tür.
"Abendessen, guter Plan", Jessica sprang regelrecht vom Stuhl.

Alle Nachtreiter verschwanden schneller, als Darko gucken konnten.
Er hielt mir die Hand hin und ich nahm sie an.


Wir saßen an der riesigen Tafeln und aßen. Es gab Nudeln mit Tomatensoße.
Jessica redete aufgemuntert mit Celina, diese hörte ihr interessiert zu.
Ich hatte meinen Teller schon längst aufgegessen, aber ich schaffte es einfach nicht, zu sagen, dass ich mich gerne zurückziehen würde.
"Morgen ist es endlich so weit. Wir haben alles vorbereitet, um Garnok zu befreien", aus Jessicas Stimme schwang eine gewisse Wehmut mit.
"Und genau deswegen schickt euch Garnok jetzt ins Bett", feixte Celina und bekam von den anderen ein Stöhnen zuhören.
"Wir sind keine kleinen Kinder mehr", erwiderte Jessica schnippisch.
"Aber da ihr euch manchmal so aufführt, bleibt Garnok keine Wahl." Celina zwinkerte Jessica zu.
Die Nachtreiter erhoben sich und verschwanden.

Langsam erhob auch ich mich. "Andrik, geht es dir gut?" Celina schaute mich an und ihre Augen waren rot, Garnok war im Hintergrund.
"Ich bin ziemlich geschlaucht vom Tag."

"Das verstehe ich, wie läuft's mit deiner Magie?" Sie lächelte mich an, als würde sie wissen, dass ich Probleme habe.
"An manchen Tagen läuft's stockend", antwortete ich und versuchte den Blick abzuwenden.
"Andrik. Ich weiß davon, Darko hat es mir vorhin erzählt. Wir werden, sobald ich befreit bin, uns um dieses Problem kümmern, damit du auch kämpfen kannst, wenn es dazu kommt, dass die Soulrider die Synkate beschwören. Ich möchte, dass du dieselben Chancen hast, wie meine Nachtreiter", aus Celinas Stimme kamen die Worte von Garnok, und ich glaubte ihm. Bis jetzt hatte er mehr für mein Wohlbefinden getan, als jemals die Soulrider für mich getan haben.
"Danke", diese -Danke- galt für alles, was er für mich getan hatte.
"Geh ins Bett, wenn alles gut läuft, werden wir uns morgen sehen."
Ich nickte, stand auf und ging in das Zimmer, welches mir Herr Sands angeboten hatte. Auch er war ein sehr netter Mann- alles, was man mir bei den Druiden beigebracht hatte über Herrn Sands, hatte sich zum größten Teil als falsch erwiesen. Er hatte sich auch am Anfang Zeit genommen, um meine Zweifel und meine Fragen zu beantworten.

An meiner Zimmertür angekommen, sank die Umgebungstemperatur und ich bekam eine Gänsehaut. Langsam öffnete ich die Tür und traf Katja in meinem Zimmer auf.
"Ah, ich dachte schon, du weißt schon davon." Katjas schaute mich schelmisch an.
"Was es auch immer ist, kann es nicht bis morgen warten?" Ich schloss die Tür hinter mir.
"Nein, kann es nicht." Katja kam auf mich zu. Auch wenn sie nur ein paar Zentimeter kleiner war als ich, hatte ich dennoch mehr Respekt vor ihr als vor den anderen Nachtreitern.
"Du wirst jetzt nochmal mit deinem Urahnen Kontakt aufnehmen, nur diesmal mit mir zusammen. Freu dich darüber, nicht viele kommen in den Genuss, mit mir in den Gedanken zu arbeiten."
Ich schluckte und drückte mich mehr an die Tür.

"Es wird maximal eine halbe Stunde dauern und dann bin ich weg", ihr schelmischer Blick wich. "Je schneller du mitmachst, desto schneller bin ich auch weg."
"Okay", mir blieb sehr wahrscheinlich gar keine Wahl, denn wenn sich Katja etwas in den Kopf setze, dann hielt nix und niemand sie davon ab.
"Gut, dann machen wir jetzt eine Meditation." Katja ging ein paar Schritte rückwärts und setzte sich auf den Teppich. Ich setzte mich ihr gegenüber. Sie nahm meine Hände und verwirrte mich damit am meisten.
"Ich möchte dich leiten, deswegen halten wir jetzt Händchen." Sie neigte ihren Kopf. "Schließ deine Augen und mach dasselbe, wie du es bei Sybilla gemacht hast."
Ich schloss meine Augen und stellte meine Magie vor.

Meine Magie um schwirrte mich, die blauen Streifen. Es schien, dass meine Magie wüsste, was ich von ihr erwarten würde, denn sie suchte meine Heimat schneller.

Lustigerweise machte meine Magie Freudensprünge und brachte mich damit zum Lachen. Sie schien zu wissen, wo es hin geht.

Ich stand erneut in dem leeren Raum, aber diesmal war es nicht so dunkel wie beim ersten Mal. Meine Magie sprang hin und her. Es wirkte so, dass sie mehr über diese Person wusste als ich. "Andrik, schön, dass du wieder hier bist."


Die SynkateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt