Jungkook POVMit schwerem Atem kam ich endlich zuhause an und ließ die Tür ins Schloss fallen. Zittrig zog ich mir meine grauen Schuhe, die mit roten Flecken verziert waren, aus. Ich bestätigte mit meiner rechten Hand den Lichtschalter und kurze Zeit später grellte es in meinen Augen.
Nach solchen Situationen fühlte ich mich immer besonders beobachtet. Als würde mir Satan höchstpersönlich zusehen. Wundern würde es mich nicht, da ich regelmäßig einer der schlimmsten Sünden begangen hatte. Wie auch immer, für den Fall der Fälle, ließ ich die Jalousien runterfahren.
Doch irgendwie fühlte ich mich diesmal anders. Es machte mir nie irgendetwas aus jemanden umzubringen.
Ich tat es aus Rache.
Aus Rache zu den abscheulichen Menschen hier auf diesem Planeten. Aber dieses Mal fühlte ich gewisse Schuld? Mir war übel. Mein Herz pulsierte bis zu meinem Kopf. Ich hörte nichts anderes als das hastige Klopfen, welches in meinen Ohren ertönte.
Als ich mich auf die Couch setzte, spürte ich etwas metallhartes unter mir. Ich griff mit meiner Hand danach und zog es aus meiner Hosentasche. Es war das blutgetränkte Messer. Meine Augen weiteten sich und ich ließ es auf den Boden fallen. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und schüttelte immer wieder mit meinem Schädel. Fuck was war nur los mit mir.
In mir kam ein Gefühl hoch, welches wollte, dass alles so war wie vorher. Ich versuchte nicht an die Geschehnisse zu denken. Doch mein Gehirn sah das wohl anders, es ließ mich nicht vergessen. Erinnerungen die schon mehrere Jahre her waren, kamen wieder hoch.
Du kannst nicht vergessen, wenn du versuchst zu vergessen.
Mich holte das plötzliche Ertönen der Klingel zur Realität zurück. Ohne das Messer wegzuräumen, wie ein kleiner naiver Junge, welchem zuvor von seiner Mutter ausdrücklich verboten wurde die Haustür zu öffnen solange sie weg war, rannte ich zur Tür um sie zu öffnen. Ich hatte Hoffnung. Hoffnung, dass Y/N da stand, um mir zusagen, dass alles gut wird. Dass sie mich, wie immer, in ihre Arme nahm.
Doch als ich den Hauseingang öffnete, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Mein Blut gefror. Das Pulsieren hörte augenblicklich auf und mit geweiteten Pupillen, schaute ich die Person vor mir an. Der kleine zierliche Jungkook in mir kam hoch. Der kleine Junge, dessen einziger Wunsch es war, friedlich mit seinen Brüdern das Leben zu genießen.
Doch allein bei diesem Wunsch, machte mir das Schicksal, mit dem Tod von Namjoon, ein Strich durch die Rechnung. Es nahm mir alles was ich besaß.
Meine adoptiv Brüder, meinen Frieden sowie meine Menschlichkeit. Es hatte mich zum Monster gemacht.
«Du bist der Mörder» ertönte Jimins Stimme vor mir. Ich hielt mir mit meinen Händen die Ohren zu. Nein ich war kein Mörder. «Nein...» flüsterte ich, «ich bin kein Mörder»
Er lachte kurz auf und starrte mir verhasst in die Augen. «Ich weiß nicht warum du das tust, Jungkook. Aber es ist vorbei. Ich habe dieses Mal Beweismaterial und werde es zur Polizei bringen. Menschen wie du sollten nämlich nicht mit freiem Fuß durch die Gegend laufen» schaute er mich an.
«Du bist eine Gefahr für die Menschheit. Du hast deine Seele an den Teufel verkauft» er kam mir näher, «du bist eine Gefahr für Y/N»
Ich schupste ihn aggressiv von mir und starrte ihm, genau wie er mir, verhasst durch die Augen. Eine Zeitlang sagte ich nichts, sondern schaute ihm nur abwechselnd in seine Augen. «Ihr versteht nicht was ich alles durchmachen musste. Ich wurde mit Yoongi gefoltert während ihr alle friedlich eure jungen Jahre zusammen verbrachtet!» schrie ich ihn an.
«Das was man mir antat, ist unvorstellbar. Weit entfernt von jeglicher Menschlichkeit»
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DARK SECRET
Fanfiction«Er ist nicht derjenige, für den er sich ausgibt» Seit 2 Jahren verschwanden Schüler spurlos. Das komische war, dass jeder dieser Schüler niemanden hatte. Weder Familie noch Freunde. Die Lehrer schien es aber nicht zu kümmern, mich allerdings schon...