Sehnsucht

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Kennst du dieses Gefühl, wenn da irgendeine Leere in dir ist? Wenn irgendetwas in dir fehlt? Wenn alles in dir schreit? Schreit nach mehr Liebe, mehr Verständnis für dich, mehr Aufmerksamkeit. Einfach nach mehr. Kennst du das? Wenn dein Leben zwar gut ist und du alles hast, aber du irgendwie mehr willst?

Ich glaube, dieses Gefühl werden alle Menschen in ihrem Leben spüren. Manche früher, manche später. Aber irgendwann wird jedem plötzlich bewusst, dass es nicht um Geld, Erfolg oder möglichst viele Partys geht. Dass das nicht der richtige Weg ist. Dass das nicht glücklich macht. Dass es da Mehr geben muss.

Und dann fragen wir uns:

"Was macht das Leben denn für einen Sinn,
Wenn ich nicht wirklich atme, nicht bei dir bin?
Das ist die Frage des Tages.
Bitte gib mir die Antwort, die wahr ist."

Hast du Gott schon einmal in deinem Leben gespürt? Wirklich gespürt, dass er da ist, dass er dich liebt? Hast du irgendetwas tief in dir drin gespürt, das diese Leere gefüllt hat? Das deine Sehnsucht nach Liebe und dem Gefühl, gesehen zu werden, gestillt hat? Das dich so richtig glücklich und einfach zufrieden gemacht hat?

Wenn du Gott suchst, wirklich suchst, und ihm sagst: Ich will dich wirklich, von ganzem Herzen, kennenlernen, dann wird er sich dir zeigen. Und dann wird er diese Leere, diesen Drang nach diesem Mehr füllen. 

Dann wird man glücklich, das Herz "es jubiliert". Diese Sehnsucht, diese Leere wird gestillt. Es ist alles perfekt. Man fühlt sich "So satt, so voll und doch will ich noch mehr von dir" Denn auch wenn es das schönste Gefühl ist, das ich kenne, so wird es hier niemals reichen. Denn auch wir Christen kennen das. Wenn dieses Gefühl wieder aufhört. Auch ich kenne die Situation, wo ich zu Gott sagen muss:

"Mir ist aufgefallen,
Ich such nicht immer nach den Dingen,
Die dir auch gefallen.
Hab es echt versucht,
Doch es ist wie′n Fluch,
Wieder bin ich auf den Bauch gefallen.
Und jetzt steh ich hier,
Fühl' mich neben mir."

Aber wir können etwas tun, wenn wir uns schon wieder anderen Dingen zugewandt haben in unserem Leben. Wenn wir andere Dinge, Menschen, Hobbys auf unsere Nummer 1 gepackt haben.

"Doch ich schau′ zu dir ans Kreuz und geb' mein Leben dir."

Wir können Gott immer wieder verlassen. Wir können immer wieder sagen, im Moment sind mir andere Dinge wichtiger. Anderes ist wichtiger als Gott. Klingt jetzt vielleicht unglaubwürdig, aber wie oft haben wir selbst das schon einmal erlebt? Aber genauso oft können wir immer wieder zu ihm rennen. Wir können immer wieder zu Gott laufen und uns bei ihm entschuldigen. Und er wird uns immer wieder aufnehmen. Gott wird niemals sagen: Nein, das reicht jetzt. Fußball, Bücher oder dein bester Freund war dir so wichtig, dass du mich vergessen hast. Mir reicht es, du hast deine Chance verpasst. Geh weg! Nie wird er das zu dir sagen! Nie!

Und dann haben wir den Wunsch, ihn niemals loszulassen. Immer für ihn zu leben und den Platz 1 in unserem Leben immer für ihn freizuhalten. Aber es klappt nicht immer. Dann sind wir selbst von uns enttäuscht, frustriert. Und es fehlt wieder irgendetwas.

"Und ich weiß: ich lass dich nie mehr los.
Herr, ich lass dich nie mehr los!
Denn meine Sehnsucht, sie war nie so groß.
Und mein ganzes Leben richt' ich nach dir.
Denn ich bin süchtig nach dir."

Und wenn wir wieder zu ihm gelaufen sind, wenn wir wieder voll und ganz mit ihm leben, dann haben wir wieder diesen Frieden. Er hat "alles verändert: neue Sicht, neue Richtung und nichts, das mich hindert". Nichts, das mich daran hindert, mit Gott zu leben und unendlich zufrieden zu sein. Dieses Gefühl zu haben, da ist jemand, der mich liebt. 100% glücklich zu sein.

Denn das bin ich nur in diesen Momenten mit Gott. Nur in diesen Momenten verschwindet diese Sehnsucht. Nur in diesen Momenten bin ich wirklich glücklich und zufrieden. Auf christlichen Konzerten zum Beispiel, wenn ich alles um mich herum vergesse und nur noch ihm singe oder er durch die Musik zu mir spricht. Aber auch alleine, wenn ich bete, mit ihm spazieren gehe, alleine christliche Musik höre und mit ihm Zeit verbringe und ganz ganz nah mit ihm lebe. Nur dann bin ich richtig glücklich. Und dann sehe ich mich um und sehe die Natur oder die Lichter auf dem Konzert und spüre tief in mir, das kann nur von ihm kommen. Und er schenkt uns das und diese Momente, weil er uns liebt. Dann will ich ihn loben und preisen für das, was er mir gibt und mich erleben lässt.

"Schönheit unbeschreiblich.
Liebe unvergleichlich.
Soweit das Auge reicht: Deine Herrlichkeit, mein Gott.
Deine Schöpfung preist deine Herrlichkeit.
Wenn wir dir nicht die Ehre geben, werden Steine schrei′n."

Und Gott hat es mir schon so oft gezeigt, dass er das kann. Dass er das auch tut. Dass er unsere Sehnsucht stillt, wenn wir zu ihm rennen. Denn nur er kann diese Sehnsucht stillen. Keine Bücher, keine Partys, keine Zigaretten oder Alkohol, keine Freunde oder Partner. Denn sie sind, wie es EPilz2 passend gesagt hat, nur Platzhalter. Sie machen nicht 100% glücklich. Nichts tut das, nur Gott. 

Aber auch wenn Gott diese Sehnsucht stillen kann, so habe ich das Gefühl, jedes Mal, wenn ich mich wieder "so satt, so voll" fühle, jedes Mal wächst diese Sehnsucht. Sie wächst und wächst und jedes Mal verlange ich mehr nach diesem Gefühl. Irgendwie scheint es hier nie zu reichen. Sie wächst mit jedem Mal, wo sie kurz gestillt wird. Und ich glaube, wir werden sie hier auf der Erde immer haben. Nie kann sie hier auf der Erde ganz gestillt werden. Ich glaube, das wird sie erst im Himmel sein, zu Hause.

"Denn jeden Tag, seit ich dich kenn′,
Und gespürt hab, was du über mich denkst,
Ist es mein ganzes Verlangen,
Mehr von dir und deinen Gedanken zu fangen.
Und wenn ich nur ein einziges Mal
Noch einmal bei dir in deinem Arm liegen darf,
Ich würde ich alles tauschen, würd′ alles bezahlen,
Denn ein Moment bei dir ist besser als hier 1000 Jahre.
Weil jeder einzelne Augenblick,
Den ich bei dir bin und ich in deine Augen blick,
Wächst die Hoffnung der Schönheit in mir,
Meine Seele singt über Schönheit in dir!
Herr!"

Wir werden immer danach verlangen, dass diese Leere, diese unbeantwortete Frage, in uns gestillt, beantwortet wird. Aber das kann nichts hier auf der Welt tun. Das kann alleine Gott. Und trotzdem wird es hier auf der Erde wahrscheinlich nie reichen.

"Ich weiß, ich finde Frieden nur bei dir.
Bist die Sehnsucht meines Herzens!
Und meine Seele hat den Himmel berührt.
Ich bin satt und doch will ich immer noch mehr."

Gebet:

Herr, fülle uns mit dem Heiligen Geist. Fülle uns mit diesem Gefühl, wirklich von dir geliebt zu werden. Zeige dich uns. Lass uns immer wieder spüren, wie du bist. Du siehst auch, dass wir immer wieder versuchen, diese Leere, diese Frage nach dem Sinn, mit anderen, sinnlosen Dingen zu füllen. Was das bei den verschiedenen Leuten auch ist, richte unseren Geist, unser Bewusstsein, auf dich. Zeige uns, dass nur du unsere Sehnsucht stillen kannst. Dass wir diese Leere mit nichts anderem füllen können. Gib uns immer wieder das Bewusstsein dazu, dich zu suchen. Wirklich mit dir leben zu wollen, denn das ist es, was zählt. Wir wollen immer wieder zu dir sagen: "Ich will mehr von dir!"

Emsen08

AndachtsbuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt