Revenge

~ Kapitel 11 ~

Babe?!

Bei dieser Bezeichnung blieb mir wortwörtlich die Spucke im Hals stecken, ebenso verursachte seine Betonung darauf ein Kribbeln in meinem Bauch und die Wärme stieg mir bis in die Ohren. Aus seinem Mund hörte es sich einfach verführerisch an, böse und falsch. Als wäre es eine verbotene Frucht, von der man nicht kosten dürfte. Und doch verlangte alles in mir danach, dieses Wort noch mal von ihm zu hören.

Dieser Wunsch wurde mir zwar nicht erfüllt, doch ich bekam stattdessen ein verdammt anziehendes Lächeln. Kein Arrogantes, das sagt: 'Ich bin was Besseres', nein, ein Aufrichtiges, wobei sogar seine Augen eine enorme Wärme ausstrahlten, dass ich beinahe Angst bekam mich in ihnen zu verlieren.

Scheinbar bemerkte der Grünäugige Junge vor mir mein Starren, denn sein Lächeln verwandelte sich in ein herzhaftes Lachen, während meine Miene sich zu einem Fragezeichen verzog.

„Keine Sorge, ich werd' dich schon nicht Babe nennen."

Da war es wieder, Babe. Schon allein die Aussprache reichte, um mir eine Gänsehaut zu verpassen, doch ich versuchte es, an meinem Verhalten, so gut es ging zu kaschieren, auch wenn sich mein ganzer Körper danach sehnte, das Wort immer und immer wieder von ihm zu hören. Wie eine Sucht, schien genau das Wort und die Stimmlage dieses Jungen meinen Körper schwach werden zu lassen.

Andererseits zwickte an seinem letzten Satz auch etwas in meinem Herzen. Er wird mich nicht Babe nennen. Wieso auch? Er mochte mich ja noch nicht einmal. Und Babe war nicht unbedingt ein Kosename, den man einer unwichtigen Person geben würde, eher einer Person, die man anziehend fand und mit der man sich mehr vorstellen könnte. War Chloe für Damien etwa so eine Person? Der Gedanke daran ließ mich innerlich schaudern, woraufhin mir klar wurde, dass selbst das Wort 'Babe' aus seinem Mund, nicht das Gefühl in mir vertreiben könnte, ihm egal zu sein. Es war für ihn nur ein unbedeutendes Wort, welches er ohne nachzudenken an mich richtete. Wie konnte er auch wissen, was das in mir auslösen würde? Außerdem hatte ich kein Recht Rücksicht von ihm zu verlangen oder mich in sein Privatleben einzumischen.

„Was ist los, Kathrine?", fragte er mich, während er mir immer noch sein warmes Lächeln schenkte.

„Babe!", entfuhr es meinen Lippen. „Nennst du sie jetzt so?"

Nachdenklich musterte Damien mein Gesicht, wobei er sich kurz auf die Unterlippe biss, was zugegebener Weise echt sexy aussah. Auch nach einem langen Atemzug sprach er kein Wort, sondern blickte mich nur starr an, so als würde er genau überlegen, was er als nächstes sagen würde.

„Das.. Mit Chloe und mir.. Es ist komplizie..."

„Das beantwortet meine Frage nicht!", konterte ich blitzschnell, noch bevor er das letzte Wort beenden konnte.

Sein Kiefer spannte sich an und auch seine Haltung änderte sich. Er stand nicht mehr so locker, lässig da, wie noch vor einer Minute. Auch schien er leicht genervt von meiner Fragerei zu sein.

„Ja!", antworte er mir nur knapp, was meinem Herzen einen weiteren kleinen Stich versetzte. Jetzt fühlte ich mich richtig dumm, zu denken, sein 'Babe' würde allein für mich bestimmt sein.