Sechs Monate später:
Ich saß im Schnee. Mir war eiskalt, obwohl ich doch meine dickste Winterjacke übergezogen hatte. Ich hatte einen Auftrag als Auror. Zusammen mit Tonks bewachte ich gerade eine Zaubererfamilie. Ziemlich langweilig eigentlich. Wir saßen hier jetzt bestimmt schon seit mindestens drei Stunden, ohne dass auch nur irgendetwas, irgendeine klitzekleine Kleinigkeit passiert war. Ohne das Feuer, dass ich heraufbeschworen hatte, wären wir sicher schon erfroren. Ahh, endlich! Unsere Ablösung. Remus und eine andere Hexe, ich glaube ihr Name war Emily Wayne, waren gerade vor das Haus appariert um uns ab zu lösen.
So ungefähr vergingen unsere Schichten immer. Eigentlich war meine Anwesenheit immer total unnötig. Nur selten kamen ein paar Todessser um uns zu beschäftigen, doch das sollte nicht immer so bleiben...so völlig ereignislos.
Ich war gerade bei einer Freundin gewesen, die ich bereits erwähnt hatte, die aus Gryffindor. Sie hatte jetzt eine eigene Wohnung, weil sie es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Ich apparierte gerade Heim. Ich hatte meinen Eltern versprochen zum Abendessen wieder zu Hause zu sein. Sie wollte Lasagne machen, mein Lieblingsessen mal so nebenbei. Ich öffnete die Haustüre.
„Mutter! Ich bin zu Hause!" Keine Antwort. Ich fühlte mich irgendwie unwohl in meiner Haut. „Mum? Dad?" Immer noch Stille. Seltsam. Leicht schiss hatte ich um ehrlich zu sein schon. Ich trat weiter in den Flur, zur Esszimmertür, unter der ein immer größer werdender See aus Blut floss...ich öffnete die Tür.
Dort lagen sie, Vater und Mutter. Blutverschmiert, mitten auf dem Boden. Warum Blutverschmiert, wo man doch den Todesfluch hotte gebrauchen können? Ich schrie auf. Schrie, wie ich noch nie geschrien hatte. Tränen rannen über meine Wangen. Ich lief zu ihnen, versuchte irgendein Lebenszeichen zu erkennen, doch nichts. Ich war völlig verzweifelt. Was sollte ich jetzt tun? Sie waren doch alles an Familie, dass ich noch hatte. Ich brach in Tränen aus, schluchzte was das Zeug hielt, als hinter mir plötzlich jemand apparierte. Ich erschrak, zückte meinen Zauberstab. Keuchend fuhr ich herum und atmete erleichtert aus als ich sah, dass es bloß Kingsley war. „Rosa-", setzte er an, doch ich stürmte an ihm vorbei, aus dem Haus in den Wald.So elend hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich verwandelte mich in einen Hund. Ja, ich bin ein Animagus, oh Wunder. Als Hund konnte ich viel schneller laufen, fühlte mich frei. Weg von diesem schrecklichen Ort. Ich war ein paar Meilen gelaufen und hielt an um mich ein wenig zu beruhigen. Ich atmete schwer. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch. Panik erfasste mich. Dabei dürfte ich keine haben, da niemand weiß wer ich wirklich bin. Dann trat etwas großes, schwarzes aus dem Gebüsch hervor. Ein großer, schwarzer Hund, mit langem Fell, der mir ziemlich ähnlich war. Er trat hervor, sah mir tief in die Augen. Sah mich mitleidig und traurig an. Er musste die Trauer in mir gespürt haben. Ich blickte zurück. Irgendwie fühlte ich mich von ihm angezogen und irgendwie kamen mir seine Augen bekannt vor, sie waren wunderschön...aber ne, sorry! Ich mein, er ist ein Hund und oh Gott ich kann mich doch nicht in einen Hund verknallen. Das wäre doch Hundophil oder so. Ich mein klar, ich bin ja auch ein Hund aber nicht wirklich, ich -
Ich sollte mich vielleicht mal abregen.
Eine Weile standen wir so da. War das wirklich ein echter Hund oder -
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich plötzlich Stimmen hörte, sie suchten nach mir. Der schwarze Hund rannte weg.Die nächsten Wochen waren echt mies. Ich lebte nun alleine zu Hause. Ich ging zwar immer noch meinem Job nach und öfters meine Freundin besuchen, die sogar einen neuen Freund hatte, was mich wirklich sehr für sie freute, aber selbst das konnte mich nicht mehr ablenken. Ich fühlte mich schrecklich einsam, alt.
Die Tage vergingen, ohne dass etwas sonderbares passierte. Ich erhob mich, warf mir meine Jacke über, zog mir meine Schuhe an und machte mich auf den Weg zu meinen neuen Auftrag. Ich saß mit Remus vor dem Haus der Leute, die wir beschützen sollten. Anfangs war ich davon überzeugt, dass es genauso langweilig ablaufen würde wie sonst auch inmer. Ich war in Gedanken versunken. Bei meinen Eltern...dem schwarzen Hund...Sirius.Doch dann, plötzlich hörte ich wie mehrere Zauberer apparierten. Noch bevor ich begriff was vor sich ging, sprang Remus neben mir auf und schoss Flüche ab, die vielfältig erwidert wurden. Auch ich war nun voll dabei. Es waren ein bisschen weniger als ein Dutzend. Ich duellierte mich gerade mit zwei Zauberern, wovon einer sich gerade die Zähne fletschte...er hatte so einen seltsamen, verfaulten Blutgeruch. Wow, so etwas ekelerregendes hatte ich selten gerochen, am liebsten hätte ich mir die Nase zu gehalten. Lange stand ich so da. Schoss Flüche, wehrte ab. Plötzlich sah ich aus den Augenwinkeln, wie etwas großes neben mir zu Boden fiel. Ich drehte meinen Kopf. Remus. Er war offenbar getroffen. Scheiße! Jetzt war ich allein gegen vier Todessser. Doch ich hatte den Blick zu lange von meinen Feinden abgewandt, denn plötzlich spürte ich, wie ich zu Boden gedrückt wurde. Panik überkam mich, und der ekelhafte Geruch verfaulten Blutes kroch in meine Nase und als ich fiel, sah ich am Waldrand den großen, schwarzen Hund. Er beobachtete mich. Gerade als ich diesen erblickte, apparierten weitere Zauberer. Vom Orden. Gott sei Dank! Erleichtert seufzte ich auf. Doch gerade in diesem Moment passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ordensleute kamen, Todesser gingen und dann spürte ich einen Atem im meinem Gesicht und dann einen fürchterlichen Schmerz in meinem Hals. Und dann, verlor ich das Bewusstsein als ich gerade noch sah, dass dort wo der schwarze Hund vor Sekunden noch war, nun Sirius stand...
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„Love Me!" - An Animagi Story
FanfictionMein Name ist Rosalie Gotham und ich erzähle euch die Geschichte, wie ich meinen lieben Sirius Black kennen gelernt hab. Die Geschichte spielt während des 5. Harry Potter Bandes.