𝗦𝗢𝗕𝗘𝗥 𝗧𝗢 𝗗𝗘𝗔𝗧𝗛; 𝖲𝖧𝖮𝖱𝖳𝖲𝖳𝖮𝖱𝖨𝖤𝖲

people you dont know (a letter)

Hey du,
Du wunderst dich, warum du gerade diesen Brief liest oder? Vielleicht bist du dafür bestimmt ihn zu lesen, vielleicht auch nicht, vielleicht bist du auch einfach nur über ihn gestolpert.

Während ich das hier schreibe ist mein Kopf getränkt mit Erinnerungen an uns, mit Erinnerungen an dich. Mein Kopf ist so voll das ich fast verlerne zu schreiben.

Es wurde Zeit das ich das hier tue, es wurde Zeit das ich loslasse.

Aber wo von? Von dir.

Mein Herz blutet jede Sekunde in der ich an dich denke.

"Hätten wir mehr Zeit gehabt",

"Was hat es zerstört?"

"Hab ich es kaputt gemacht?"

"Hätten wir uns retten können"

"Wer war ich in deinen Augen?"

All diese Fragen quälen mich Tag ein Tag aus durch mein Leben und ich habe immer noch keine richtigen Antworten darauf.

Ich hab dich verloren als ich dich mehr als alles andere gebraucht habe, es war kein plötzliches verschwinden, es war ein leises außeinanderleben.

Wir hatten genug Zeit, unsere Zeit war abgelaufen.

Es war weder deine noch meine Schuld.

Oder?

Dennoch tut dein Verlust weh, er schmerzt und das obwohl er so uralt ist, er schmerzt weil er zu einer verbitterten, traurigen, tiefen Narbe wurde.

Manchmal verliert man Menschen nicht weil man was falsches getan hat, sondern weil die Zeit abgelaufen ist.

Trotzdem denke ich jeden Tag an dich, trotzdem Weine ich um dich, trotzdem wünsche ich mir es wäre anders gekommen, ich wünsche mir unserer Zeit wäre noch nicht abgelaufen.

Es ist schrecklich wenn man sich außeinander lebt.

Es ist schrecklich wenn ein Mensch der dir die Welt bedeutet hat, zu einer Eintagsfliege wird. Wir waren so viel und doch so wenig. Wir waren nicht mehr als eine Idee.

Weißt du es ist schrecklich einen Menschen zu lieben den man verloren hat.

Jetzt fragst du dich bestimmt warum ich dir diesen Brief schreibe oder? Weil ich dich, wie schon erwähnt loslassen will. ich will die Vergangenheit loslassen, ich will dich loslassen, ich will das die Narbe verheilt. Ich will in Frieden an dich denken können und nicht in Schmerz und Sehnsucht.

Und auch wenn du weder diese Zeile noch sonst eine lesen wirst, tut es gut das hier zu schreiben.

Ich denke gerade an all die schönen Sachen die wir erlebt haben.

Erinnerst du dich daran wie wir uns das erste mal getroffen haben?

Erinnerst du dich daran wie wir uns kennen gelernt haben?

Erinnerst du dich daran wie wir zusammen uns selbst kennen gelernt haben?

Erinnerst du dich daran?

Oder Erinnerst du dich nur noch daran wie wir uns verloren haben?

Die Zeit mit dir war wunderschön. Sie war eine Zeit die mir die Welt bedeutet, eine Zeit in der ich wirklich gespürt habe das ich lebe und geliebt werde.

Eine Zeit die mich mehr geprägt hat als alles andere.

Dennoch war die Zeit nicht nur wunderschön und kitschig, sie war hart, sie war teils echt hässlich. Wir haben uns viel verletzt.

Aber ich möchte an das schöne denken.

An das was du mir positives gegeben hast.

Denn genau das werde ich in meinem Herzen tragen um dich in Erinnerung zu halten.

Und deine Fehler, deine Hässlichkeit, die werde ich mir vor Augen halten um dir nicht mehr zu verfallen, du warst und bist kein Gott, du bist ein Mensch mit Fehlern.

Und auch wenn du das nicht lesen wirst, es tut gut dich los lassen zu können.

Es tut so verdammt gut.

Ich liebe dich (oder ist es die Idee von dir und uns?)
Leb wohl!