KILLIANEine Frau würde Single sein und Single bleiben, bis sie heiratete.
Galt das Gleiche für einen Mann, oder sprach ich hier gegen den Feminismus? War das gerade Misogynie? Denn ich glaube nicht, dass Frauen dafür beurteilt werden, wenn sie fremdgehen, denn es gäbe doch immer einen bestimmten Grund, warum sie es taten.
Seien es ihre Männer, die häusliche Gewalt ihnen gegenüber anwendeten oder einfach Scheiße ihren Partnerinnen gegenüber waren. Es gab immer eine Ausrede. Und es gab immer eine beste Freundin, die sie bei jeder Scheiße unterstützen würde.
Die Männer aber, wenn sie hingegen fremdgehen, gab es immer sofort das Urteil, wir konnten unseren Schwanz nicht in der Hose behalten. Die meisten Männer gehen - ganz simpel - aus Langeweile, weil Sex eine große Rolle spielt, fremd, wobei man sich auch nur 'Warum nicht direkt Schluss machen oder eine Scheidung fordern? - Besser für dich und weniger Stress für sie.' denkt.
Aber was ist, wenn die Frau hier in dieser Beziehung toxisch ist?
Nein, wir machen uns bloß da was vor. Sie würden nicht mal nach dem Grund fragen. Sie würden uns nicht einmal aussprechen und rechtfertigen lassen. Sie würden uns einfach in diese Ecke abschieben und Gerüchte und Lügen über uns verbreiten, als hätten sie nichts Besseres zu tun.
Wir können da nicht anders, als einfach zu schweigen.
Wie ich es seit über fünf Jahren getan hatte. Genevieve könnte auch so hart an meinem rechten Zeh saugen, wie sie es damals - ganz schrecklich - an meinem Schwanz getan hatte, ich würde aber weder hart werden noch genug Testosteron in meinem Blut haben, um ein anständiges Stöhnen aus mir herauszubekommen.
"Letzter offizieller Tag, als unverheiratet, Kill, kannst auch mal lächeln.", ich spürte einen Klaps auf meiner Schulter und schüttelte genervt den Kopf.
"Lieber bleibe ich mein ganzes Leben allein, als diese Frau meine zu nennen.", ich drehte meinen Kopf zu Eric und Ivan, meine Brüder und Trauzeugen, die mich zwangen, heute zum letzten Mal als unverheiratet zum Tous Les Soirs zu fahren.
"Warum hast du die Verlobung dann nicht abgesagt?", wir zeigten unsere Ausweise und betraten den lauten Bereich mit Tänzerinnen an der Stange. Ich hätte doch lieber Strip-Polizistinnen bei mir zu Hause gehabt, als das hier.
"Weil, wenn ich mich richtig erinnere, wir ohne die Hilfe der Dupins nicht so erfolgreich wären, wie wir jetzt sind. Du wärest nie Principal Flûte, Wanya nie Premièr Violoncelle und ich wäre nie Solo Pianoforte im Orchestre de Paris gewesen, bestoloch'.", ich verdrehte meine Augen.
Außerdem würden sie mich so schnell von meiner Professur am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris runternehmen, wie sie mich dorthin nach oben katapultiert hatten.
Scheiß auf meinen Prof. Dr. Titel, scheiß auf all die Preise, die ich für dieses Konservatorium gewonnen habe, scheiß auf die Tatsache, dass ich zu einem der besten Pianisten des 21. Jahrhunderts nominiert wurde und meine Brüder und ich unser ganzes Leben lang die Wunderkinder aus irgendeinem Puff irgendwo in Sibirien waren.
Es sei denn, ich würde dem Dekan Beweise liefern, wie Genevieve am Schwanz eines anderen Mannes lutschte.
***
Eine Tänzerin, die aussah wie Prinzessin Leia in einem weißen Body aus Spitze und blutroten Lippen drückte meine Schultern gegen die Rückenlehne eines Stuhls, als sie sich leicht nach vorne beugte und ihre Hände dann auf meine Oberschenkel legte.
"Habe ich deine Einwilligung, dass ich dich anfasse?", flüsterte sie in mein Ohr.
Es war eine offene Show, meine beiden Arschlöcher von Brüdern hatten riesigen Lärm gemacht und so laut wie möglich "Leia! Leia! Wir haben einen Junggesellen!!" geschrien. Ich wurde sofort vor die Bühne gezogen, als hätte ich nichts Besseres zu tun und nun hatte ich eine Stripperin vor mir, die bereit war, für die anderen hundert Männer und fünfzehn Tänzerinnen auf die Knie zu gehen.
"Mögen die Mächte mit dir sein, Engel.", ich nickte und zwinkerte ihr zu. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee, vielleicht wäre sie ein besserer Fick, als Genevieve. Ein kleines Andenken, bevor ich für den Rest meines Lebens mit einer Frau zusammen sein werde, die nicht mal einen richtigen Handjob geben kann.
Prinzessin Leia sah mich mit großen Augen an, welche Farbe diese waren, konnte ich jedoch nicht erkennen. Ihre Lippen waren geschwollen, als hätte sie mit jemandem rumgemacht, vielleicht war das aber auch nur der Lippenstift. Sie war wunderschön. Zu schön, um in einem Club für Geld zu tanzen. Zu schön, um von Männern, die alle wahrscheinlich doppelt ihr Alter waren, betatscht zu werden.
Prinzessin Leia fuhr mit ihren Händen meine Schenkel entlang, als aus den Lautsprechern plötzlich Love Is A Bitch von Two Feet dröhnte. Ich lachte, es war so ein Klischee, dass plötzlich dieses eine bestimmte Lied kam.
Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen, bis Leia sie nahm und sie um ihren Nacken legte. Ihre eine Hand hielt die meine fest, Leia drückte ihre Stirn gegen meinen Schritt und wanderte ihre freie Hand zu meiner Brust hinauf. Zur Musik kreiste sie ihren Hintern und drückte ihn hoch und runter.
Meine Brüder schrien, lachten und jubelten mir zu, als sie sahen, wie verdattert ich war. Aus Reflex und auch einfach, weil ich in diesem Moment mit meinem Schwanz und nicht mit meinem Gehirn dachte, entschied ich mich dazu, meine Hüfte gegen sie kreisen zu lassen.
Ich flechtete meine Finger ineinander und hielt Leia dort fest. Mit dem Kopf immer noch an meinen Schritt, richtete sie sich auf, tippte dreimal gegen meine Hand und drehte sich mit ihrem Hintern nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt um, nachdem ich sie losgelassen hatte.
Leia kreiste ihre Hüften und richtete sich dann komplett auf. Sie nahm meine Hände, hielt sie fest und machte eine Runde um meinen Stuhl, bis sie wieder vor mir stand. Ihre rechte Hand war nun in die Luft gehalten, sodass ich ihren Bewegungen folgte, als sie dann zwischen meine Beine ihren Fuß auf den Stuhl stellte. Langsam fuhr sie mit ihrer Hand über ihr Bein, hoch, hoch hinauf zu ihrem Bauch und weiter zu ihrer Brust.
Von dort nahm sie meine Knie, schob diese zusammen und ließ sich mit ihren Beinen an beiden Seiten von mir auf meinem Schoß nieder. Langsam, so langsam wie das Largo im Tempo des Liedes, rieb sie sich gegen mich.
"Komm in meinen PR, wenn du mehr willst. Das Lied endet gleich.", flüstert sie und zum Ende des Liedes erhob sie sich wieder, drückte ihre Brust gegen meine und fuhr mit ihren Fingern gegen meine Wange.
Was danach passierte, ging so schnell, ich brauchte einige Wimpernschläge, um zu realisieren, dass das Lied schon vorbei war. Lauter Applaus und Rufe wie "Jetzt bei mir!" oder "Komm hier hin!" ertönten vor mir, von Menschen, die mir unbekannt waren, als ich in meiner Gesäßtasche nach meinem Portemonnaie fischte. Ich holte drei hunderte Scheine heraus und faltete sie, sodass sie so breit waren wie zwei Finger.
"Ich sehe dich wieder, hoffentlich.", ich hob meine Hand, in der das Geld war, und steckte es zwischen dem Choker, den sie trug, und der Haut an ihrem Hals.
Verfickte neununddreißig Jahre auf dieser Welt und keine andere Frau hat mich so sehr innerhalb eines Strip-Teases so hart gemacht. Ich würde diese Frau wiederfinden.
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TRITONUS
RomanceDer Tritonus, bekannt als der am schrecklichsten klingende Intervall, aus einer übermäßigen Quarte. Ein dissonanter Klang. Genau so dissonant, wie ich... ...bis Kilian in mein Ohr flüsterte, er würde mir eine Symphonie schreiben. ...bis Damian mir...