In HOW TO - Schreiben und so ... möchte ich viele der häufigeren Fragen aus meiner Sicht als Autorin beantworten und Anregungen und Inspiration sowie eine teils neue und andere Perspektive auf das Schreiben und seine zahlreichen Aspekte anbieten.
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Was wir nicht sehen, spüren und wahrnehmen, darüber werden wir nicht schreiben. Weil wir nur so weit von den Dingen erzählen können, wie sie uns bewusst sind. Unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit für die alltäglichen und auch die besonderen Dinge des Lebens entscheidet darüber, wie glaubwürdig und authentisch, wie realistisch und lebendig unsere Szenen und Charaktere letztlich ausfallen.
Es geht aber nicht nur um diese vielen kleinen und größeren Dinge der sichtbaren Außenwelt und des Alltags - auch unser eigenes Innenleben müssen wir genau beobachten und verstehen lernen, unsere Emotionen und tieferen Motivationen und auch die der anderen, die Ängste und Zweifel, Hoffungen und Inspirationen, die uns alle immer wieder zu diesem oder jenem Verhalten bewegen. Wir handeln nur scheinbar sachlich, vernunftorientiert und logisch; in Wirklichkeit bewegen uns alte Emotionen und Denkmuster, die wir irgendwann erfahren, gelernt und verinnerlicht haben.
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Hinter unseren Entscheidungen, Reaktionen und Handlungen verbergen sich hier und da auch alte Traumata und Verletzungen, die wir oft schon in der Kindheit erhielten. Erlebtes, Erlittenes und Unverarbeitetes spricht nicht selten lebenslang aus unseren Reaktionen auf unser Umfeld oder die Geschehnisse in der Welt. Es prägt unsere Beziehungen zu den Dingen und Menschen und letztendlich auch unser Verhältnis zu uns selbst.
Oft wirken diese Anteile aus den Tiefen unseres Unterbewusstseins heraus. Wie ein Pilzgeflecht unterwandern sie alle Lebensbereiche und treiben ihre Blüten an bestimmten Stellen in Form neurotischer, ängstlicher, unsicherer oder ablehnender Verhaltensweisen. Wir sehen die Blüte, aber nicht, woher sie kommt und wo ihre Wurzeln liegen. Hinsehen und Fragen ist wichtig, wenn wir nicht nur horizontal und oberflächlich, sondern auch in die Tiefe schreiben wollen.
Darum ist es hilfreich, sich mit sozialen und psychologischen Themen vertraut zu machen: Wir können dann Muster erkennen, im Verhalten von Menschen, aber auch in der Dynamik ihrer Beziehungen - was uns wiederum befähigt, interessantere Charaktere und komplexere Beziehungen zu schreiben. Unverarbeitete und nicht ausreichend reflektierte Erfahrungen bilden nicht selten die Basis innerer und schließlich auch äußerer menschlicher Konflikte. Wenn wir mehr davon verstehen, wenn wir uns ein intensiveres Hinsehen angewöhnt haben und mit weniger oberflächlichem Blick auf Umfeld und Welt schauen, entdecken wir manche innere Story, die für sich allein bereits eine spannende Basis für einen Charakter und seine Geschichte sein könnte. Wir wären dann nicht mehr nur mit linear erzählten und im Außen stattfindenden "Handlungsstationen" unserer Geschichte beschäftigt, sondern könnten dem Ganzen auch einen feinen psychologischen Untergrund installieren.