Oben findet Ihr die Hörfassung des Kapitels.
Planen lohnt sich auf jeden Fall. Und es ergeben sich Möglichkeiten für spannendere Geschichten, die eben nicht nach Schema F und voraussehbar, weil linear geschrieben sind: "Es fing soundso an, dann passierte dasunddas und dann dies und dann das - und dann gingen sie hierhin und begegneten A und B, und dann gingen sie zusammen weiter und erlebten erst dies, dann das, dann jenes, bis sie schließlich ..." - gerade dann, wenn wir eine umfangreiche Geschichte schreiben und aber den Plott weiter und weiter spontan und ohne eine durchdachte Struktur entwickeln, kann und wird es passieren, dass wir ohne Berücksichtigung von Dynamik und Spannungsbögen ein "Event" an das nächste reihen. Das kann eine Aneinanderreihung ähnlich spannender oder ähnlich flacher Ereignisse sein, die am Ende keine dramaturgische Dynamik ergeben und vielleicht sogar wirken, als hätten sie nicht viel miteinander zu tun.
Wenn ihr einen Plan habt und diesen aufschreibt und ihn vielleicht sogar als einen langen Handlungspfeil mit den darauf liegenden entsprechenden Ereignispunkten skizziert, dann könnt ihr alles auf einen Blick erfassen. Ihr seht die gesamte Dynamik der Story als zusammenhängende Welle, ihr versteht, wo Spannungsbögen beginnen und aufsteigen müssen und ihr erkennt, wo eure Geschichte unschöne Längen oder auf langer Strecke zu wenige Highlights, zu wenig Humor, Spannung, Drama oder zu viel aufeinander folgend hat.
Es ist ja unser Ziel als Autoren, die Leser mitzunehmen und zu unterhalten, sie derart zu faszinieren und zu berühren, dass sie von Anfang bis Ende dranbleiben und wissen wollen, wie es weitergeht, egal, wie lang die Geschichte ist. Ausgewogen muss es sein und aus einem einzigen, zusammenhängenden Guss, aber dynamisch, also beweglich und bewegend. Es soll abwechslungsreich sein und in Tiefen eintauchen, aber die Leser sollen darin nicht ertrinken, wir müssen sie nach einem Tauchgang in Drama und Düsternis auch wieder an die Oberfläche zurück bringen, damit sie Luft holen können.
Das kann zum Beispiel auch geschehen, indem wir lange und dunkle Passagen von einem helleren und leichteren Nebenstrang begleiten lassen. Wir können dann die Leser zwischen beiden Schauplätzen hin und her führen, so dass sie mal hier den einen Charakter und dort einen anderen begleiten und neugierig bleiben, was der jeweils andere im selben Zeitraum erlebt oder durchleidet.
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HOW TO - Schreiben und so ...
No FicciónIn HOW TO - Schreiben und so ... möchte ich viele der häufigeren Fragen aus meiner Sicht als Autorin beantworten und Anregungen und Inspiration sowie eine teils neue und andere Perspektive auf das Schreiben und seine zahlreichen Aspekte anbieten. E...