Cinnemon
Carlito und ich harmonieren großartig zusammen. Ich bin froh Jemanden gefunden zu haben mit dem ich mich so gut verstehe. Sicherlich habe ich noch nie Jemanden so lustigen wie Carlito getroffen. Sein Humor erinnert mich an den von Phelomena nur auf einem anderen level und auf seine eigene verkorkste art.
Nach langer und hitziger Diskussion was es zum Abendessen geben wird, geinne ich mit klassischen Bruschetta und Lasagna del nonno. Die Küche ist mehr als ansehnlich und viel zu groß um sie alleine zu benutzen. Alles was ich brauche ist da, darüber hinaus ist der Kühlschrank mehr als nur gefüllt.
Zusammen kochen wir also und Carlito schafft es sogar die Tomaten in gleichmäßige kleine Würfel zu schneiden, ohne das etwas schief geht. Wir reden und lachen ununterbrochen. Er schafft es mich auf andere Gedanken zu bringen und nicht darüber nachzudenken das ich Siricio bald wiedersehe.
Ich weiss nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich will ihn nicht wiedersehen. Er ist schrecklich und hat mich Gestern nicht nur körperlich sondern auch seelisch verletzt. Der Gedanke daran das er mein 'Nein' und meine ausdrückliche Abneigung nicht akzeptiert hat lässt meinen Magen verkrampfen. Siricio macht mir angst. Ich hasse ihn. Er verkörpert den puren Teufel.
Er hat mich Vergewaltigt.
Die Erkenntnis lässt mir einen Teller aus den Händen fallen welcher scheppernd auf den Boden fällt. War es eine Vergewaltigung? Padres Worte kommen mir in den sinn. 'Du wirst seinen Bedürfnissen nachgehen'. Das was letzte Nacht geschah, war ein Bedürfnis von Siricio. Oder? Meine Gedanken spielen verrückt. Ich weiss nicht was richtig oder falsch ist.
Einer seits wollte ich es nicht aber ich muss Siricio eine gute Ehefrau sein. Für die Famiglia. Richtig? Ich will Padre nicht enttäuschen. Wenn ich es nicht schaffe dann könnte Phelomena darunter leiden. Nein! Das lass ich nicht zu. Auch wenn es mir davor grault die nächste Nacht mit ihm zu verbringen, so gibt es mir Mut, es in dem Gedanken für die Famiglia und Phelomena zu ertragen.
Ich schaffe das!
Ich muss es schaffen. Doch das was auch immer das letzte nacht war, will ich nicht erneut erleben. Ich muss mir was einfallen lassen um genau das von letzter Nacht zu vermeiden. Wenn ich den ersten Schritt mache verläuft das Ganze bestimmt anders. Ich darf mich nur nicht von ihm einschüchtern lassen.
"Hey, sag bloß der Teller ist dir aus der Hand gefallen weil du dir mich nackt vorgestellt hast. Denn dann würde ich es dir wirklich nicht übel nehme." Carlito kommt mit Handfeger und Müllschippe auf mich zu. Lachend sage ich,"Du spinnst doch." Beide nehme ich ihm entgegen und kehre die Scherben ein.
Das Essen ist seit einer weile fertig und es wird immer später. Ich merke wie meine Augenlieder langsam an schwere gewinnen. Carlito bekam die Info das Siricio, Cayetano und Valentino demnächst nachhause kommen. Das war vor ein und einer halben Stunde gewesen. Mittlerweile ist es schon 23 Uhr.
Carlito und ich setzten uns an den gedeckten Esstisch und lasse das Essen im Ofen um es warm zu halten. Mit der Zeit die vergeht haben wir es uns mittlerweile auf der Couch gemütlich gemacht und gucken uns durch das Fernsehprogramm durch.
Das Geräusch der aufschwingenden Haustür dringt zu uns hindurch und schwere Fußstapfen ertönen. Ich springe vom Sofa auf als ich die drei Männer hinein kommen sehe. Sie sind in einer angespannten Unterhaltung vertieft doch unterbrechen sie, als ihr Blick durch den Raum den meinen trifft. Cayetano mustert mich mit einem ekelhaften Grinsen während Siricios Augen auf mir haften als würden sie magnetisch von mir angezogen werden. Der fremde Mann neben ihnen muss dementsprechend Valentino sein, der mich keines Blickes würdigt.
"Dein Mann ist nach Hause gekommen, willst du mich nicht begrüßen?", sein ton ist fordernd und lässt mich automatisch ein kleinlautes "Hallo" erwidern. Cayetanos Grinsen wir nur noch breiter. Die Männer setzten sich an den gedeckten Tisch und führen ihre kurz unterbrochene Unterhaltung weiter.
Ich gehe in die Küche um die Bruschetta und die warmgehaltene Lasagna del nonno aus dem Ofen zu holen um sie dann auf den Esstisch zu stellen. Siricio sitzt am Kopfende des Tisches und alle anderen Plätze außer der zu seiner Rechten sind Besetzt, weshalb ich mich genau dort hinsetze.
Er löst sich aus der Unterhaltung und wendet sich mir zu. "Dir ist es erlaubt mir etwas rauf zu tun." Es ist komisch neben ihm zu sitzen. Es fühlt sich an als wäre er ner Nordpol und ich das Wasser, das um ihn herum zu Eis gefriert. Seine Augen spießen nahezu die meinen auf. Dabei tippt er ungeduldig mit dem Finger auf die Tischkante.
Langsam stehe ich auf, nehmen seinen Teller der vor ihm steht und beuge mich vor um ihm mit einem Lasagneheber ein großzügiges stück auf den Teller zu tun. Ich konzentriere mich auf jede Bewegung meines Körper um das Zittern zu unterdrücken und ihn kontrolliert wirken zu lassen.
Am Tellerrand tue ich noch eine Bruschetta rauf und stelle ihn wieder vor Siricio. Dieser greift nach seinem Besteck und fängt an sich ein Stück der Lasagne in den Mund zu schieben. Die anderen bedienen sich selbst und ich daraufhin auch. "Delicioso, mit abstand die beste Lasagne die ich je gegessen habe", zwinkert mir Carlito verschmitzt zu.
"Grazie, freut mich das es dir schmeckt."
"Tz, naja hab besseres gegessen", gibt Cayetano arrogant von sich. Was ist sein verficktes Problem? Mit tadelndem blick sehe ich zu ihm schräg gegenüber von mir.
"Wenn es dir nicht schmeckt, dann ess es doch einfach nicht!" Er kann sich jederzeit selbst was machen. Er kann sich geehrt fühlen das Essen essen zu dürfen welches ich zubereite. Jede Gericht welches ich zubereite sind größtenteils eigene Rezepte, Kreationen die Mama und ich zusammengestellt haben. Es sind meine Erinnerungen an Mama die in jedem Rezept stecken. Die Fehlversuche und Erfolge, die vielen Erinnerungen der jeweiligen Gerichte und die gemeinsame verbrachte Zeit stecken in ihnen.
Zeit die ich mit Mama verbrachte. Zeit bevor sie starb. Mama, du fehlst mir.
Cayetano legt ein ekelhaftes Grinsen auf. "Ach weist du, ich denke ich bin einfach noch zu voll von der Fotze die ich vorhin hatte." Dieser... Dieser Mistkerl! Was fällt ihm ein am Tisch so zu reden? Aus seinem Grinsen wird ein diabolisches Lachen als er meinen entgeisterten Gesichtsausdruck sieht.
Valentino der neben mir sitzt steigt in Cayetanos lachen mit ein. "Ich bin mir sicher Cinnemon kann demnächst was mit Tunfisch für dich kochen." Mein kopf schnellt zu Carlito der gerade über seinen eigenen Witz lacht. Sein Lachen verstummt bei dem tadelndem Ausdruck auf meinem Gesicht.
Ich bin leicht überrascht das Siricio sich nicht mit einmischt oder etwas sagt. Weder stimmte er Carlitos Kompliment zu meinem Essen zu noch sagte er etwas gegen cayetanos Kommentar oder stieg in das Lachen der Männer ein. Er sitzt lediglich am Tisch und isst. Er beachtet keinen. So als wären wir anderen garnicht da.
"Schmeckt es dir denn?", frage ich Siricio neugierig. Er schaut von seinem Teller auf und guckt mir wenige Sekunden ausschließlich entgegen. "Probier dein Essen selber. Das sollte dir die Frage beantworten." Ich greife zu meinem Besteck und fange an zu essen. Wie erwartet ist die Lasagne ausgezeichnet.
Heißt das, dass es ihm schmeckt? Mir schmeckt sie und Carlito auch. Cayetano muss mächtig was auf den Kopf bekommen haben wenn es ihm wirklich nicht zusagt. Doch wie er gerade das Stück auf seinem Teller geradezu verschlingt sagt alles andere aus als das es ihm nicht schmeckt. Valentino neben mir ist ebenfalls fast fertig. Also kann es Siricio nur schmecken! Erleichtert atme ich auf.
Die Männer unterhalten sich über Clubs, Lieferungen, neue angestellte und zukünftige Projekte von denen ich nur die Hälfte verstehe. Siricio steht ruckartig auf, streift sich sein Anzug glatt und setzt sich in Bewegung. "Komm nach oben wenn du mit allem fertig bist", sagt er und verschwindet die Treppe hinauf. Seine Aufforderung war eindeutig an mich gerichtet.
*Fortsetzung folgt*
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Hey!
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Deine L.F.A FARVADNIZ <3
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RandomPossessive desire - Du gehörst mir (Band 1), ist eine dunkle arrangierte Mafia Ehe Story / Extrem Dark (Romance) Cinnemon ist die Tochter des Spanischem Mafiaboss. An ihrem 18. Geburtstag sollte sich alles ändern. Die Italienische Mafia Genova steht...