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Cinnemon


Meine Wange kitzelt. Ich verziehe das Gesicht. Meine Augen lassen sich nur mit Anstrengung öffnen. Ich sehe verschwommen. Je öfter ich blinzeln, desto besser lässt sich meine Umgebung ausmachen.

Das Kitzeln auf der Wange, hört nicht auf und lässt mich angestrengt eine art summendes Geräusch machen. Meine Sicht wird immer schärfer. Ich bewege meinen Kopf nach links, wo die Berührung herkommt.

Neben mir ist eine schwarze Hose. Mein Blick gleitet sie hinauf. Dann folgt ein schwarzes Hemd. Ein Geruch steigt mir in die Nase, welcher mir bekannt vorkommt doch ich erinnere mich nicht woher. Zwei Knöpfe sind vom Hemd geöffnet und gewähren meinem Blick eine muskulöse Brust. Starke Sehnen zieren links und rechts einen Hals. Unter dem Kinn fängt ein kurzer Bart an. Er ist getrimmt. Volle geschmeidige Lippen ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.

Sie lächeln.

Nein das ist kein lächeln. Es strahlt keine Freude aus. Es ist kalt. Ein kaltes Lächeln. Je näher ich das Gesicht betrachte desto schneller wird meine Atmung. Ich kenne das Gesicht. Es ist das eines Teufels. Es ist das von Siricio Vito! Todesangst flutet meine Sinne. Ich will weg von ihm. Von ihm und seiner Hand. Er soll mich nicht anfassen.

"Guten Abend niñita." Seine Stimme ist tief und hört sich irgendwie triumphierend an. Ich versuche von ihm weg zu weichen, doch mein Körper gehört mir nicht. Ich bin zu schwach um mich zu bewegen. In schnellen Zügen hole ich Luft.

"Sch, sch, sch. Ganz ruhig, du sollst mir ja nicht nochmal hyperventilieren.

"Bitte... tu mir nichts", flehe ich aus Verzweiflung.

Er setzte sich neben mich auf das Bett auf dem ich liege. Seine Hand streichelt mich immer noch. "Dann verärgere mich nicht."

Schwer schlucke ich und muss dabei feststellen wie doll meine Kehle schmerzt. Er soll einfach verschwinden. Weg von mir. Ich kann ihn nicht mehr ertragen. Allein zu wissen das er bei mir war bevor ich aufgewacht bin, versetzt mich in Panik. Dieses Gesicht weckt meine Albträume. Dieses Gesicht ist mein Albtraum.

"Sch, nicht weinen. Sonst werde ich wieder Hart."

Eine Träne läuft mir aus dem Auge. Seine andere Hand führt er jetzt auch zu meinem Gesicht. Mit dem Daumen fängt er den Tropfen auf. Er führt ihn zu seinem Mund und leckt seinen Daumen mit der Träne darauf ab. Ich halte die Luft an. Ein breiteres Lächeln ziert seine Lippen.

"Du schmeckst nach Angst niñita." Zitternd atme ich wieder ein. Er hört auf mich zu streicheln doch seine Hand bleibt an meiner Wange als wäre sie dort festgeklebt.

"Hast du schmerzen?" Seine frage überrascht mich. Nicht nur weil ich merke das ich keine habe, sondern weil ich nicht glauben kann das es ihn interessiert. Ein geflüstertes "Nein", verlässt meine Lippen. Er nickt.

"Cayetano hat dir ein Schmerzmittel gegeben. Du hast eine Gehirnerschütterung. Nachdem ich dich die Einfahrt runter purzeln lassen habe, hast du dir an der Wand den Kopf aufgeschlagen."

Er hat was!? Ich weiß noch nachdem ich einen Schmerz verspürt habe bin ich eingeschlafen. Er hat mich runtergestoßen.

"Bald sollte das Schmerzmittel nachlassen, dann kannst du dich wieder normal bewegen. Wenn die schmerzen zu doll werden nimmst du eine der Kopfschmerztabletten die auf dem Nachttisch liegen."

Ich guck weiter zur Seite und sehe eine Tablettenstange darauf liegen. Ein großes Glas Wasser ist auch dabei. "Du musst heute nichts mehr machen. Bleib im Bett und ruh dich aus." Ich gucke ihn an. Er schaut durchgehend in meine Augen.

Possessive DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt